Felsenbrunnen

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Der Felsenbrunnen, oder auch Löwenbrunnen genannt, steht in einer kleinen Grünanlage am Marstallplatz in der Altstadt, in Sichtweite der ehemaligen Hofreitschule unweit des grossen Kronprinz-Rupprecht-Brunnen. Das kleine Monument besteht aus drei grossen Felsblöcken, die, schlicht über einander gestellt, eine exakte Form ergeben.

Der Unterbau ragt etwa 40cm ins Erdreich, aus dem drei kleinere Felsen vor dem Brunnen herausragen und eine Art offenes Becken bilden. Über dem untersten Sockelansatz steht einer der drei Blöcke, zu einer Rechtecksäule geformt. Auf der Vorderseite dieses Brockens, ist auf ca. 70 cm Höhe ein Löwenkopf aus dem Stein heraus modeliert.

Aus dessen Maul fließt das Wasser im kleinen Bogen heraus, und direkt im Erdreich davor, zwischen den kleinen Granitsteinwürfeln, versickert es schon wieder. Als Krönung steht ein weiterer Natursteinblock auf der Anlage, mit Blattwerk verziert, und in die Front eine Jahreszahl in den Stein gemeisselt. Die lateinischen Ziffern MDCCLXXXX bilden die Zahl 1790. Wobei hier nicht bekannt ist, ob es sich um das Jahr der Aufstellung handelt oder, eine andere Begebenheit der Anlass war. Viele der feinen Nuancen am Steinkörper sind im laufe seines langen Lebens abgeplatzt und abgebrochen. Über das genaue Aussehen kann daher nur spekuliert werden.

Brunnen aus Felsen erschaffen(Aufn. 2010)

Der Brunnen stand einst in der Residenzstraße, genau gegenüber dem Preysing-Palais, frei, etwa einen Meter leicht schräg vor der Westfassade der Residenz. Drei Steinbodenplatten breit neben dem auf der linken Seite, zwischen der Durchfahrt postierten Löwen. Die einzelnen kleineren Felsblöcke vor dem Brunnen sind zu jener Zeit nicht beigestellt, und der Brunnen wurde auch nicht mit Wasser beschickt. Zu vermuten ist, dass dies nur ein vorrübergehender Standort gewesen sein mag. Auf Fotoansichten aus den Jahren nach 1906 ist der Brunnen aber nicht mehr dort zu finden. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg wird der Brunnen in den Bereich des Marstallplatzes verbracht, wo er mit viel Glück und ohne grössere Schäden diese Jahe übersteht. 1963 Wird der Brunnen geborgen, restauriert und an seinen noch heute bekannten Standort gestellt. Wohl in den 80er und 90er Jahren hat man den Brunnen verwildern lassen und ihm des Wassers beraubt. Im Jahre 2004 konnte der nackte Marstallplatz wieder herausgeputzt werden und auch dieser Brunnen bekam bei dieser Gelegenheit wieder sein Wasser.

Quellen und Literatur

  • Otto Josef Bistritzki, Margarete Baur-Heinhold, Heide Hohendahl und a.: Brunnen in München. Lebendiges Wasser in einer großen Stadt. Callway, 1974, Neuauflage 1991. 238 Seiten. ISBN 3766705040
  • Ansichtskarten und Fotografieen.
  • Fotos von Johann Vorzellner aus den jahren 1945/1946. (Marstallplatz)
  • München und seine Bauten bis 1912. Bruckmann, München 1912 (Abbi. auf S. 185)
  • Brunnenwanderungen vor Ort.
  • Richard Bauer, Eva Graf: Der Stadtfotograf. Georg Pettendorfers Ansichten von München 1895 - 1935. Hugendubel, München, 1989. 215 Seiten. ISBN 3-88034-447-7 (Abb.66 Foto -1905 S.90)