St. Nikolaus (Englschalking)

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Sankt Nikolaus. 01/2020

St. Nikolaus in Englschalking an der Flaschenträgerstraße 1 ist eine katholische Filialkirche, die heute St. Emmeram (Englschalking) unterstellt ist. Sie ist die alte Kirche des früheren Dorfs. Die Kirche ist von einem Friedhof umgeben.

Geschichte

Die Kirche wurde wohl nach der Errichtung der Grafschaft Ismaning im Jahr 1319 auf dem Lehmrücken, der Englschalking durchzieht, erbaut. Die Mauern standen unmittelbar auf dem Lehm, jedoch wurde 1969 ein Fundament eingezogen. Um 1659 wurde die Innenausstattung barock umgestaltet. Außerdem wurden die Fenster vergrößert. 1856 erfolgte eine Renovierung. Im Jahr 1896 erfolgte die Planung eines Umbaus mit einem neuen Westturm, der aber nicht ausgeführt wurde. Eine der beiden Glocken musste 1918 an das Militär abgegeben werden. Bei einer weiteren Renovierung im Jahr 1956 wurde die schadhafte barocke Einrichtung weitgehend beseitigt.

Das kleine Kirchlein vom Friedhof aus gesehen

Bau und Anlage

Der massige Bau, ein einschiffiger flachgedeckter Saal, weist noch Anklänge an die Romanik auf. Auch der Rechteckchor ist flachgedeckt und wird durch einen engen Chorbogen abgetrennt, der Reste spätgotischer Malerei aufweist. Der eingeschossige Turm wird von einem Pyramidendach gekrönt. Der Hochaltar stammt aus dem Jahr 1659, das Altarblatt von K. Wild aus dem Jahr 1872. Die Seitenfiguren stellen die hl. Wolfgang und Korbinian dar. Das Oberbild ist dem Mariahilfbild von Lucas Cranach nachgebildet.

Die Kirche war seit 2022 wegen Baufälligkeit gesperrt. Der Dachstuhl war marode. Teile der Hölzer des Dachstuhls und der Decke war aufgrund von Feuchtigkeitsschäden verfault. Der gemauerte Dachreiter war eingesunken. Die größten Schwachstellen befanden sich an Stellen, an denen vor Jahrzehnten schon einmal Ausbesserungsarbeiten vorgenommen worden waren. Auch die Dacheindeckung musste erneuert werden. Zunächst wurde mit 200.000 € Reparaturkosten gerechnet. Der Turm war bereits um zehn Zentimeter zur Seite geneigt. Die Erzdiözese München und Freising sah sich nicht in der Pflicht. Es wurden daher Spenden gesammelt; bis März 2024 waren Spenden in Höhe von 204.000 € eingegangen[1]. Auch das Landesamt für Denkmalpflege wurde eingeschaltet[2]. Insgesamt kamen 250.000 € an Spenden zusammen, weiter ca. 50.000 € Zuschüsse, z.B. von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Mit dem Geld wurden Dachstuhl und Dachreiter so weit in Schuss gebracht, dass die Kirche ab Juni 2024 wieder genutzt werden kann[3].

Literatur

  • Georg Dehio (Begr.), Ernst Götz u.a. (Bearb.): Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bayern IV: München und Oberbayern, Deutscher Kunstverlag München Berlin, 3. Aufl. 2006, , S. 789, ISBN 978-3-422-03115-9
  • Willibald Karl (Hrsg.): Dörfer auf dem Ziegelland, Buchendorfer Verlag München 2002, S. 47 - 49, ISBN 3-934036-90-2.

Weblinks

Einzelnachweise

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