St. Maximilian
Die Stadtpfarrkirche St. Maximilian liegt am linken Isarufer im Glockenbachviertel, eingefasst von der Wittelsbacherstraße und der Auenstraße. An der Front liegt die kurze Pfarrer-Rosenberger- und hinter dem Chor die Deutingerstraße.
Chor und Langhaus der Basilika sind durch zwei Türme über den Seitenschiffen getrennt. Die Kirche ist 87 m lang und 50 m breit. Der neoromanische Bau wurde von Heinrich von Schmidt erdacht und in den Jahren 1895 bis 1905 errichtet. Seit den Schäden der Kirche im 2. Weltkrieg, die fast einer Totalzerstörung gleichkamen, fehlen den Türmen die ursprünglichen oktogonalen Turmhelme, die einst mit Schiefer eingedeckt waren.
Zur Ausstattung der Kirche darf auch eine schöne Marien-Plastik von Konrad Schmid gezählt werden.
1946 konnte bereits wieder ein Seitenschiff als Notkirche verwendet werden. Das Schiff unter den Türmen und die Türme selbst wurden ab 1949 wieder errichtet.
Die sechs Glocken läuten seitdem in den Tönen: A, G, F, D, C, A.
Pfarrei und Pfarrgebiet
Wichtige soziale Einrichtungen im Pfarrgebiet sind das Alten- und Service-Zentrum, ein Eingliederungsheim für Nichtsesshafte (“Adolf-Mathes-Haus”) des Katholischen Männerfürsorgevereins und das Haus “Courage”, das betreutes Wohnen für Frauen in besonderen psychosozialen Schwierigkeiten ermöglicht sowie Beratung, Begleitung und Förderung in allen praktischen Bereichen des Lebens. Mehr dazu auf der Internetseite.
Heiligenlegende
Nach der Legende lebte um 300 der Heilige Maximilian zwischen Passau und Linz (Lorrach) und wurde dort Bischof. 737 sei dann das Bistum Passau in dessen Nachfolge entstanden. Maximilian sei um 300 in der Steiermark als Märtyrer gestorben. Nach der Legende seien "seine Gebeine zuerst in der Nähe von Salzburg, dann nach Altötting und um das Jahr 980 nach Passau überführt" worden. Wegen dieser Zusammenhänge gilt der Heilige Maximilian eben auch für diese Kirche als Heiliger.
Die Verehrung Maximilians blieb im Wesentlichen auf das Bistum Passau und Österreich beschränkt. Mit dem Habsburger Maximilian I. (1459–1519) nahm die Beliebtheit dieses Heiligen spürbar zu. Als Namenspatron fand er in Bayern weite Verbreitung, da auch zahlreiche Wittelsbacher diesen Namen trugen.
Dargestellt wird der Hl. Maximilian meist in bischöflichem Gewand mit Kreuz in der Hand und mit Schwert, manchmal auch mit einer Palme oder einem Buch. Szenische Darstellungen zeigen ihn entweder als betenden Bischof vor einer Stadt oder bei der Taufe von Heiden.
Entstehung
Die ersten Pläne für die Kirche stammen aus dem Jahr 1893. Zuerst richtete man in der ehemaligen Schulbaracke an der Auenstraße eine Notkirche ein. Der Kirchenbau wurde 1894 genehmigt. Grundsteinlegung war am 16. April 1895. Die Kirche wurde am 6. Oktober 1901 eingeweiht, die Pfarrgemeinde am 31. März 1903 gegründet.
1938/1939: wurde eine Sakristei angebaut. Während des 2. Weltkriegs wurde die Kirche bei Luftangriffen vom September 1943 bis zum November 1944 stark beschädigt. Seit Ostern 1946 konnte im rechten Seitenschiff, das als Notkirche hergerichtet war, wieder Gottesdienst gefeiert werden.
1949 begann der Wiederaufbau, allerdings ohne die Turmhelme. Am 11. Oktober 1953 wurde der Neubau Weihbischof Johannes Neuhäusler wieder eingeweiht.
2021 musste die Kirche wegen Sanierungen für mehrere Monate geschlossen werden[1]
Gemeindepfarrer ist Rainer Schießler, der auch durch Buchveröffentlichungen bekannt geworden ist. Schießler ist des Weiteren auf dem Oktoberfest aktiv, nicht nur als Seelsorger, sondern auch als – Kellner[2]. Er lebt offen mit seiner Haushälterin zusammen[3].
Adresse
Katholisches Pfarramt St. Maximilian München
Deutingerstraße 4 / I
80469 München
☎ : 089 202407–0
: Fraunhoferstraße
https://www.st-maximilian.de
Zitat
„Ich bin mir sicher, der Himmel ist autofrei – autofrei, nicht motorradfrei“ (sagte der passionierte Motorradfahrer Pfarrer Schießler in einer Predigt)[4]
Weblinks
- Katholisches Pfarramt St. Maximilian: Internetauftritt
- Bayerischer Rundfunk: Lebenslinien: Pfarrer Schießler - Glaube, Liebe, Rebellion
Einzelnachweise
- ↑ mk online (Münchner Kirchenzeitung / MK online): St. Maximilian: Pfarrer Schießler muss seine Kirche bis Herbst zusperren
- ↑ Focus, 1. Oktober 2022: Rainer Schießler: Ein Pfarrer als Wiesn-Bedienung: „Man findet den lieben Gott auch im Bierzelt“
- ↑ Wikipedia: Rainer Maria Schießler
- ↑ Münchner Merkur, 26. Juli 2009: Pfarrer auf acht Rollen
Lage
>> Geographische Lage von St. Maximilian im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)
In der Nähe: Isar, kleiner Park mit Klavier
Literatur
- Zur Geschichte der Kirche und Heiligenlegende (Quelle)
- August Leidl, Herbert W. Wurster: Bistumspatrone in Deutschland, S. 149-157
- Lothar Altmann, Hugo Schnell: St. Maximilian, Katholische Pfarrkirche - München. Schnell und Steiner, Regensburg, 1976. ISBN 978-3-7954-4218-7 (In der Reihe: Kleine Kunstführer/Kirchen und Klöster).
Siehe auch
- Pfarrer Rainer Maria Schießler, Der Pfarrer, der die Kirche retten will - Rainer Maria Schießler ist der präsenteste Pfarrer Münchens. Jetzt hat er ein Buch geschrieben, das ein Weckruf sein soll. In SZ von Jakob Wetzel
- Rezension von Rainer Maria Schießler: Himmel, Herrgott, Sakrament. Auftreten statt austreten (Kösel-Verlag, 256 Seiten, 2016)
- Beispiele von Türen o. Portalen in der Online-Ausstellung — München - Stadt der Eingänge (A. Bohnenstengel)
- Foto des nachgebildeten Tabernakels
Weblinks
- Homepage der Pfarrei
Das Thema "St. Maximilian" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: St. Maximilian (München). |