Mariensäule (Marienplatz)

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Marienstatue

Angesichts der Besetzung Bayerns durch die schwedische Armee gelobte Kurfürst Maximilian I. im Jahre 1632 "ein gottgefälliges Werk anzustellen, wenn die hiesige Hauptstadt und auch die Stadt Landshut vor des Feinds endlichem Ruin und Zerstörung erhalten würde". Nachdem die schwedischen Truppen die beiden Städte verlassen hatte, ohne Zerstörungen anzurichten und Maximilian I. nach München zurückgekehrt war, ging der Kurfürst daran, sein Gelübde zu erfüllen. Er beschloss, jährlich Dankprozessionen zu Ehren Gottes und Marias abzuhalten und darüberhinaus ein Denkmal errichten zu lassen. Im Dezember 1637 wurde auf dem Marktplatz - dem heutigen Marienplatz - der Grundstein für eine Säule mit Marienstandbild gelegt (trotz kaiserlichen Privilegs der alleinigen Zuständigkeit für die Bebauung des Platzes war der Stadtrat übergangen worden). Bei der Weihe durch den Freisinger Bischof Veit Adam am 7. November 1638 war der gesamte Hof anwesend.

Das Denkmal besteht aus einer roten Monolithsäule aus Tegernseer Marmor, auf deren korithischen Kapitel ist eine Muttergottessäule aus Bronze angebracht, welche wahrscheinlich bereits 1593 durch den Bildhauer Hubert Gerhard für das Stiftergrab Herzog Wilhelm V. in der Michaelskirche angefertigt worden war. Einige Zeit später erichtete man noch eine Marmorbalustrate um die Mariensäule. Auf die Sockel der Mariensäule wurde 1641 vier Putti aus Bronze plaziert, sie versinnbildlichen den Sieg Marias über Hunger (Drache), Krieg (Löwe), Pest (Basilisk) und Ketzerei (Schlange). Somit steht diese Gruppe für den Psalm 90 Vers 13, der da lautet: "Über die Schlange und den Basilisken wirst Du schreiten und den Löwen und den Drachen wirst Du zertreten". Damit kam erstmalig die barocke Formensprache nach München. Zudem erliess mit einem Mandat vom 10. Mai 1646 der Kurfürst Maximilian, dass in Zukunft dem Denkmale keinerlei "Unsauberkeiten und Verunehrungen" widerfahren sollten und dass niemand auf die Umfangung des Monuments klettere oder an Markttagen Säcke darauf türme, bei Zuwiderhandlung solle eine exemplarische Bestrafung des Missetäters erfolgen.

Bis 1773 zog jedes Jahr am ersten Sonntag nach Allerheiligen eine von Maximilian I. gestiftete Dankprozession von St. Peter an der Säule vorbei in die Frauenkirche. Darüber hinaus wurden bis 1803 zahlreiche Literneien an der Säule gesungen und stehende und knieende Bettler mischten sich ins Markttreiben auf dem Platz an der Mariensäule. Bei Pestgefahr wurden Bittandachten abgehalten, Prozessionen und Bittgänge machten dort halt, noch 1854 organisierten Bürger angesichts einer großen Choleraepedemie eine Bittgang zur Mariensäule. Auch heute noch wird Ende Mai eine abendliche Andacht der Stadtkirche an der Mariensäule abgehalten.