Anton Pruska

Aus München Wiki
Version vom 26. Mai 2022, 14:49 Uhr von Wuschel (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Roiger-Haus, urspr. von 1905, Eckgebäude Kreuz-/Brunnstraße

Anton Pruska (auch Antonin Pruscka; * 1. Juni 1846 Goldbrunn, Böhmen, † 24. Juli 1930 in München) war Bildhauer und schuf viele Werke in München. Er unterrichtete seit 1895 die Klasse für Dekorative Plastik an der Kunstgewerbeschule in München.

Kleinere Prachtwerke

  • An der Fassade des Corpshaus Germania in der Stollbergstraße Nr.12 finden sich drei Reliefs.
  • Im Empfangssaal der Schack-Galerie findet sich eine große in Bronze gegossene Gedenktafel in Relief an der Wand, die von Pruska nach Entwürfen von Theodor Fischer modelliert ist.
  • Einige Plastiken entstanden für das Gebäude der Thomasbräu am Kapuzinerplatz 5, ein Wohnhaus mit eingegliedertem Gasthaus und Brauerei, Entwurf des Architekten Hans Grässel in den Jahren 1892 bis 1893.

Beispiel Pfarrkirche St. Anna

St. Anna-Brunnen

Viele Plastiken und Bildhauerarbeiten von Pruska können noch heute in der Sankt Anna Kirche im Lehel bestaunt werden, vor allem der Marienaltar. Gleich vor der Kirche lässt sich der wunderschöne St. Anna-Brunnen mit den von Pruska modellierten Vier Paradiesflüssen betrachten. Beim Eintreten durch das Westportal passiert man ein Weltgerichts-Relief von ihm. Den Brunnen hat übrigens Gabriel von Seidl entworfen. Pruska und Seidl kannten sich aus der Zeit, als sie beide unter Lorenz Gedons Fittichen standen. In den Folgejahren waren sie Mitbegründer der Künstlergemeinschaft Allotria. Seidl vergab viele seiner Aufträge an den qualitätsvoll und kreativ arbeitenden Bildhauer.

Beispiele in St. Rupert

Am Kiliansplatz im Westend steht die zwischen 1901 bis 1903 durch den Architekten Gabriel von Seidl errichtete Kirche St. Rupert. Und auch hier finden wir von Pruska gefertigte große Plastiken.

Beispiel Taufstein in der Bennokirche

In der Bennokirche findet sich ein prachtvoller Taufstein. Eine große Schale wird von 4 Rundsäulen getragen. Diese wiederum "schweben" über vier Evangelistensymbolen. Nach 1895 entstanden.

Beispiele am Palais Schrenck-Notzing

Das in den Jahren 1903 bis 1906 an der Max-Joseph-Straße 9 durch den Architekten Gabriel von Seidl entworfene Palais Schrenck-Notzing zeigt an der Fassade ein üppiges Dekor, das von Pruska ausgeführt wurde. Die Innenausstattung, u.a. die große Rosette unter der Decke im Empfangsraum, wurde durch Julius Seidler ausgeführt. Das Gebäude gehört seit 1946 dem Bayerischen Bauernverband.

Beispiel Künstlerhaus

Pruska beteiligte sich auch an der Ausgestaltung des Künstlerhauses, darunter war auch eine große Wanduhr, die Glücksraduhr (zerstört), an die sich drei Jünglinge klammerten; diese war unter der Decke im Festsaal angebracht.

Beispiele am Bayerischen Nationalmuseum

Am Nationalmuseum kann man an den Außenfassaden Beispiele für Pruska's bildhauerisches Geschick erblicken. Viele der in Bronze gegossenen Figuren wurden von ihm modelliert und bei Miller gegossen. Das sind die von Rudolf Seitz entworfenen Löwen des Friedens über dem Hauptportal und viele kleinere Figuren, die sich überall verteilt auf den Brüstungen befinden.

(Ausschnitt/Vergrößerung aus obiger Datei:MueKreuz1 von Fentriss, 2011)

Beispiel Roiger-Haus

1905: Wohn- und Geschäftshaus Roigerhaus, Kreuzstraße 1 / Hackenstraße / Brunnstraße, unter dem Erker schaut das Kalkstein-Relief Maria im Birnbaum in und auf die Stadt

Sonstiges

Er wurde auch außerorts so bekannt, dass er z.B. Aufträge für den Umbau und die Ausgestaltung des Alten LeipzigerW Rathauses (1906–1909) erhielt.

Quellen

  • Aus den Unterlagen der Fa. Lang Selig Erben, über die Rupert Kirche in München - Westend.
  • Gustav Levering: Die Christliche Kunst 12. Jahrgang. Bruckmann, München, 1916. (Abschnitt Pruska)
  • Hans Bößl: Gabriel v. Seidl, Verlag des historischen Vereins, München, 1966. (ISBN -), (S. 77,102)
  • Ivo Streidinger: Das Kuenstlerhaus in Muenchen, L. Werner, München, 1900. (ISBN -) (ua. die Glücksraduhr)