Umgang mit belasteten Münchner Straßennamen
Eine Expertenkommission unter der Regie des Stadtarchivs soll Vorschläge für den Umgang mit belasteten Münchner Straßennamen erarbeiten. Eine Überprüfung der mehr als 6000 Münchner Straßennamen hatte ergeben, dass Antisemiten, Rassisten und Nationalsozialisten in Dutzenden von Fällen die Namensgeber sind. Zur Diskussion stehen erklärende Informationstafeln, die neben diesen Schildern aufgestellt werden sollen, aber auch die Frage nach einer möglichen Namensänderung. Dazu gehört etwa die Hilblestraße, die nach dem Leiter des städtischen Wohlfahrtsamtes in der NS-Zeit benannt ist. Er war an der Deportation vieler Juden beteiligt.
Zu den umstritten Straßennamen gehören die Meiserstraße oder der Leonhard-Moll-Bogen, Swakopmunder Straße, Taku-Fort-Straße, Von-Gravenreuth-Straße, Dominikstraße, Bennigsenstraße oder Lüderitzstraße wie der Domagkpark und viele andere. Auch die Debatte um Adressen mit kolonialer Vergangenheit geht weiter.
Seit 2010 laufen hierzu Studien, u. a. an der Ludwig-Maximilians-Universität.
- 370 Straßennamen, die einer Klärung bedürfen - Zusammenfassung eines Berichts in der Süddt. Zeitung vom 10. November 2019