Else Behrend-Rosenfeld

Aus München Wiki
Version vom 31. Juli 2018, 16:16 Uhr von Blass (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Else Behrend-Rosenfeld (geboren 1891, gestorben 1970) war Fürsorgerin (heutige Bezeichnung: Sozialarbeiterin) und Historikerin.

Leben

Ihr Mann Siegfried Rosenfeld, Jurist, war ein hoher Beamter im preußischen Justizministerium und sozialdemokratischer Landtagsabgeordneter. Sie, promoviert, arbeitete als ehrenamtliche Fürsorgerin in einem Frauengefängnis. Sie hatten drei Kinder: Gustel, Peter und Hanna.

Die Situation der Familie veränderte sich 1932. Im preußischen Landtag kämpfte die Sozialdemokratische Fraktion gegen die immer frecher auftretenden Nazis. Ende 1932 wurde Siegfried Rosenfeld zwangspensioniert, auch seine Frau verlor 1933 ihre Arbeit. Noch wiesen die Rosenfelds, wie viele deutsche Juden, den Gedanken an Emigration weit von sich. Die Familie wich nach Bayern aus. In Schönau am Königssee erlebten die Rosenfelds als erstes Schikanen und wurden letztlich aus der Gemeinde ausgewiesen. In Bayerisch Gmain bei Bad Reichenhall fielen sie in die Hände einer Denunziantin. Dann schufen sie sich in Icking ein relativ sicheres Umfeld. 1937 und 1939 entkamen die Kinder mit Hilfe der Quäker nach Argentinien und England. Die Pogromnacht 1938 überstand die Familie in München. Ein Visum ermöglichte Siegfried Rosenfeld erst Ende August 1939 die Emigration nach England. Seine Frau musste er allein zurücklassen

Else Behrend-Rosenfeld wird 1941 in Berg am Laim interniert. Dort half sie ihren von den Nazis Mitgefangenen.

Sie war nach einer Flucht noch in Deutschland eine der wenigen im Untergrund Überlebenden in Berlin und Freiburg. Am 20. April 1944 floh sie mit Hilfe von Menschenschmugglern zu Fuß über die Grenze in die Schweiz und ging 1946 nach Großbritannien.


1953 kehrte sie nach Deutschland zurück.

Nachlass

U. a. berichtet sie von der Reaktion der Münchner auf die Kennzeichungsverpflichtung mit Judensternen.

Nach ihr benannt ist die Else-Rosenfeld-Straße in Berg am Laim.

Literatur

  • Else Behrend-Rosenfeld: Else Rosenfeld. Ich stand nicht allein. Erlebnisse einer Jüdin in Deutschland 1933-1944. Europ. Verlags-Anstalt, 1948 u. 1991, 1945 bei Büchergilde zuerst unter dem Titel: Verfemt und verfolgt publiziert. Auch C. H. Beck, München, 1988, ISBN 3-406-32902-0
  • Hans Lamm (Hrsg.): Von Juden in München. Ein Gedenkbuch. München, 1958

Weblinks

Siehe auch

Wikipedia.png
Das Thema "Else Behrend-Rosenfeld" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Else Rosenfeld.