Einschnitt
Nach Jahrzehnten gibt es einen weiteren offiziellen Erinnerungsort an das Olympia-Attentat von 1972 im Olympia-Dorf.
Einweihung des Gedenkhügels am 6. September 2017
Die Namen der elf ermordeten Sportler
- Berger, David
- Friedman, Zeev
- Gottfreund, Josef
- Halfin, Eliezer
- Romano, Josef
- Schapira, Amizur
- Schorr, Kehat
- Slavin, Mark
- Spitzer, André
- Springer, Jakov
- Weinberg, Moshe
Hinzu kommt der Name des getöteten Polizisten Anton Fliegerbauer. Er stand neben dem Innenminister im Flughafengebäude (Tower).
die Erinnerungen …
Ein aufgeschnittener Grashügel: Auf je einer gläsernen Gedenkwand, darin zentral gruppiert auf einer keilförmigen Säule, werden die Opfer und ihr Leben in Kurzform erzählt und mit Bildern gezeigt.
- Von André Spitzer - 1945 als Kind von Holokaust-Überlebenden in Rumänien geboren, 1964 nach Israel emigriert, wo er zum Fechttrainer wurde - ist dies zum Bspl. ein Hochzeitsbild.
So wie die Ausstellungsmacher von jedem der Opfer auch einen persönlichen Gegenstand präsentieren, der sie mit den Spielen 1972 verbindet: eine Postkarte aus München an die Daheimgebliebenen zum Beispiel, ein Maskottchen oder auch einen Sprachführer. So kommen dem Betrachter die zwölf Menschen sehr nahe, bleiben nicht nur anonyme Opfer dieses historisch bedeutsamen, weltweit beachteten Terroranschlags.
1972: Die Geiselnahme
Überschattet wurden die Olympischen Spiele durch die Geiselnahme und den Tod von israelischen Athleten beim Befreiungsversuch. Die Spiele wurden nach einem Trauertag fortgesetzt.
Um 4:10 Uhr am Morgen des 5. September 1972 brachen acht Angehörige der palästinensischen Terrororganisation "Schwarzer September" in das Olympische Dorf und dann in das Appartement der israelischen Olympiamannschaft in der Connollystraße 31 ein und nahmen mit Waffengewalt 11 Geiseln, die alle an diesem Tag zu Tode kamen. Daran erinnert vor Ort eine Gedenktafel.
Die Geiselnahme endete mit einer gescheiterten Geiselbefreiung auf einem Flugplatz in Fürstenfeldbruck, bei der alle Geiseln, fünf Terroristen und ein Polizist starben. Wer welche Schüsse abgegeben hatte, wurde offiziell nicht bekanntgegeben.
Die Geiselnahme am 5. September 1972 wird oft auch als "Olympia-Attentat" oder "Massaker von München“ bezeichnet.
2017: Gedenkstätte soll Gesicht der Opfer zeigen
Der Erinnerungsort Einschnitt erinnert an den Anschlag und dokumentiert die Geschehnisse und die Lebensläufe der elf israelischen Opfer und des dt. Polizisten.
Einweihung des Gedenkhügels am 6. September 2017.
- Wo?
- Kolehmainenweg 11
- 80809 München
Es gibt einen barrierefreien Zugang
- ÖPNV-Anfahrt
- U-Bahn / Linie U 3, Haltestelle Olympiazentrum
- Bus / Linie 173, 180 Haltestelle Olympiazentrum
- Auto, Pkw: Es stehen keine eigenen Besucher- oder Busparkplätze zur Verfügung. Die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird empfohlen.
- W-Lan: Der Erinnerungsort bietet allen Besucherinnen und Besuchern über Bayern WLAN kostenfreies WLAN an, über das direkt die Seite www.erinnerungsort-muenchen1972.de erreicht werden kann.
Fürstenfeldbruck
Am Bundeswehr-Fliegerhorst Fürstenfeldbruck kam es zum Ende des Olympia-Attentats. Die Polizei versuchte die Entführer zu erschießen oder zur Aufgabe zu bringen.
Bisheriges Denkmal
Das Denkmal für die Opfer des Olympiaattentats 1972 ist eine Skulptur des deutschen Bildhauers Fritz Koenig (1924-2017). Es wurde am 27. September 1995 im Olympiapark in München aufgestellt und befindet sich am Verbindungsweg vom Olympiastadion zum ehemaligen Olympiadorf, und zwar genau dort, wo ein Trägerseil der Zeltdachkonstruktion verankert ist. Es erinnert an die Opfer der Geiselnahme von München.
Das Mahnmal ist ein zehn Meter breiter Granitbalken, der mittig von einem Sockel getragen wird.
Auf die Arme des Balkens sind in hebräischer Schrift die Namen der elf getöteten israelischen Geiseln und auf Deutsch der Name des bayerischen Polizisten, der beim Befreiungsversuch in Fürstenfeldbruck ums Leben kam, eingemeißelt.
Der Mut einer Frau
Siehe auch
- Umgestaltung des Denkmals für die Opfer des [[Wiesn-Attentat]es von Friedrich Koller (Oktoberfest-Attentat 1980 mit einer Rohr-Splitterbombe).
Weblinks
- Internetseite www.erinnerungsort-muenchen1972.de mit vertiefenden Informationen und auch mit den Texten der Ausstellung auf Hebräisch und Arabisch. (Die sind im Erinnerungsort nämlich nur auf Deutsch und Englisch zu lesen - aus Platzgründen.)
- Das sind die Geschichten der Opfer des Olympia-Attentats von 1972 Süddt. Ztg. 7.9. (Bilderserie)
- Am Mittwoch wird der neue Erinnerungsort an das Olympia-Attentat eröffnet und dann rund um die Uhr frei zugänglich sein. In: Süddt. Ztg.
- Architekten Brückner & Brückner und die Baubeschreibung in baunetz.de
- Geiselnahme und der Tod der elf israelischen AthletenW, Artikel bei Wikipedia
- Bildberichterstattung: Der BR produziert das sogenannte Fernseh-Weltbild, auf das alle nationalen und internationalen Sender zugreifen können.
- Das BR Fernsehen überträgt den Festakt am Mittwoch ab 10.55 Uhr live, auf BR24.de kann die Gedenkveranstaltung ab 10.55 Uhr im Livestream verfolgt werden.
- Am Dienstag-Abend widmete ARD-alpha dem Thema einen Programmschwerpunkt. Unter anderem:
- H. Hohensinn-Bericht in augsburger-allgemeine. 2012
- Knapper zeitl. Ablauf der beiden Tage in augsburger-allgemeine. dort Link zu ausführlicher Chronologie
- ausführliche Chronologie auf der Seite des Landkreises FFB.
- Wikipedia-Artikel zum Erinnerungsort_Olympia-Attentat
- Video: Vom Traum zum Terror - München 72, 05.09.2017 20:15 bis 21:45 Uhr, Livestream in Mediathek verfügbar (Mediathek verfügbar ARD-alpha 2012) *spiegel.de: xxxxxxxx vom