Dr. Max Klar, Arzt in München seit ca. 1906 bis 1938

geboren 20.12.1875 in Weimar,

inhaftiert 10.11.1938 ins KZ Dachau

ermordet 30.11.1938 im KZ Dachau


Max Klar, geboren am 20. Dezember 1875 in Weimar, wuchs dort auf. Medizinstudium an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg, wo er 1900 promovierte. Um 1900 trat Carl Klar dem 1893 gegründeten „Central-Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens“ bei, der sich gegen den Antisemitismus zur Wehr setzte.

Er eröffnete in München in der Luisenstraße 49 eine „orthopädisch-chirurgische Heilanstalt“. 1930 verlegte er sie in die Karlstraße 16 und leitete die in „Anstalt für orthopädische Chirurgie und Heilgymnastik“ umbenannte Klinik bis 1935. Danach betrieb er eine orthopädische Praxis in der Linggstraße 18.

Max Klar gehörte zu den fördernden Mitgliedern des FC Bayern. Max und Sylvia Klar standen der SPD nahe und war mit dem Politiker Wilhelm Hoegner, dem späteren bayerischen Ministerpräsident, befreundet. Nach dem Verbot der SPD im Juni 1933 musste Hoegner sich vor der Bayerischen Politischen Polizei in Sicherheit bringen. Zunächst verbarg er sich im Jagdhaus der Klars bei Ingolstadt, einige Tage hielt er sich in ihrer Wohnung auf. Am 11. Juli 1933 fuhr Sylvia Klar Hoegner und zwei seiner Freunde mit dem Auto ihres Mannes in die Nähe von Mittenwald, von wo ihm die Flucht nach Tirol gelang.

Das Ehepaar Klar stand auch der neuen Widerstandsgruppe „Neu Beginnen“ nahe, die eine parlamentarische Republik anstrebte. Als Gottlieb Branz, einer der führenden Mitglieder der Münchner Gruppe, im KZ Dachau inhaftiert wurde, unterstützten sie seine Frau finanziell.

Am 10. November 1938 wurde der an Diabetes leidende Max Klar verhaftet und ins KZ Dachau verschleppt. Am 30. November 1938 kam er dort ums Leben. Ein Zeitzeuge berichtete später: „Ein bekannter Arzt, schwer zuckerleidend, ohne Insulin, ohne Behandlung, geht langsam, sehend und erkennend, auf seinem Strohlager zugrunde.“