Die Kultfabrik bzw. das Kultfabrikgelände, von 1996 bis 2003 Kunstpark Ost, war Europas größtes Partyareal und befand sich bis Ende 2015 in der Nähe des Münchner Ostbahnhofs auf dem Gebiet des alten Pfanni-Werks in der Grafinger Straße 6. In der Nähe befand sich ein weiteres großes Partyareal mit dem Namen Optimolwerke. Zum 31.12.2015 wurden fast alle Clubs und Diskotheken auf dem Gelände geschlossen, um es schrittweise in das sogenannte Werksviertel zu transformieren.

Haupteingang der Kultfabrik an der Grafinger Straße im Jahr 2007

Historie

Die Münchner Hallenkultur nahm ihren Anfang am alten Riemer Flughafen, an dem sich erstmals in München eine große Anzahl Clubs und Discos auf kleinem Raum einfanden. Als in Riem das neue Messegelände entstand, wanderten viele der Clubs auf das inzwischen frei gewordene ex-Pfanni-Gelände. Viele der alten Fabrikhallen und Produktionsräume wurden direkt übernommen und zu Clubs umgebaut. Dem Gelände sah man seinen ursprünglichen Zweck aber immer noch an.

Kunstpark Ost (1996–2003)

Von 1996 bis 2003 befand sich auf dem Gelände das Party- und Clubareal Kunstpark Ost (KPO), das rund 30 Diskotheken (beispielsweise das Babylon, Ultraschall, K41, Natraj Temple und KW – Das Heizkraftwerk), Clubs (beispielsweise die Cohibar), Bars, Restaurants, Spielhallen sowie rund 60 Künstlerateliers und 30 Kleinunternehmen beherbergte. Immer wieder stand es kurz vor der Auflösung, und immer wieder änderten sich die Pachtverträge und Betreibergesellschaften. Initiator des Kunstpark Ost war Wolfgang Nöth.

Kultfabrik (2003–2016)

Im Jahr 2003 wurde das Partyareal unter einem neuen Betreiber verkleinert und umbenannt zur Kultfabrik, und viele Clubs des Vorgängers schlossen bzw. verließen das Gelände. Einige der Clubs des alten Kunstpark Ost zogen mit Nöth in die gleichzeitig zur Kultfabrik entstehenden, nur etwa 200 Meter entfernten Optimolwerke (oder Optimolgelände).

Obwohl das Gebiet der Kultfabrik nicht mehr ganz der ursprünglichen Größe und Vielfalt des Kunstpark-Ost entsprach, war es bis Ende 2015 immer eine herausragende Attraktion und Anlaufpunkt für viele Nachtschwärmer an den Wochenenden. Auf kleinem Raum fand sich eine Vielzahl von Clubs, Discotheken und Gastronomiebetrieben. Das Gelände war Kult und deshalb stimmte der Name durchaus. Am ersten Januar 2016 um 3 Uhr morgen fand das Partyareal mit einem großen Feuerwerk seinen Abschluss.

Heute entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Fabrikgeländes und Partyareals das Arbeits-, Kultur- und Wohnviertel Werksviertel, ein Stadtquartier mit Büros aus der digitalen Kreativwirtschaft, Geschäften, Bars, Hotels sowie Wohnungen, einem Kindergarten, einer Schule und einem Konzertsaal.

Clubs und Diskotheken

Für eine Liste der Clubs, Diskotheken und sonstigen Einrichtungen auf dem Gelände siehe Kategorie:Kultfabrik.

Galerie

Lage und Anfahrt

Erreichbar war das Areal mit öffentlichen Verkehrsmitteln, über S-Bahnhaltestelle Ostbahnhof, mit privaten Autos (kostenpflichtige Parkplätze waren meist ausreichend vorhanden) oder auch mit Taxis (die dort auch in großer Zahl verfügbar sind). Vor dem Gelände gab es zur Betriebszeit oft Staus und Verkehrschaos.

Siehe auch

  • Optimolwerke, von 2003 bis 2018 bestehendes Partyareal auf einem Fabrikgelände östlich der Kultfabrik
  • Georg-Elser-Hallen, weitere Veranstaltungshallen von 2000 bis 2008 östlich der Optimolwerke an der Rosenheimer Straße
  • Otto Eckart, langjähriger Chef der traditionsreichen Pfanni-Werke und Kultur-Mäzen, ist 2016 gestorben. Er wurde 80 Jahre alt (Link dazu: Nachruf in der Süddeutschen, Juni 2016).
  • Wolfgang Nöth Initiator des Kunstpark Ost, der Optimolwerke und der Georg-Elser-Hallen, auch "Hallenkönig" genannt

Weblinks

Mediendokumente

Das Thema "Kultfabrik" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Kultfabrik.