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[[Bild:AltesRathaus.jpg|thumb|Altes Rathaus zu München ]]
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Das '''Alte Rathaus''' der Stadt [[München]] mit seinem 56 Meter hohen Turm liegt zwischen [[Marienplatz]] und Tal. Es wurde 1310 erstmals urkundlich erwähnt. Ab 1470 wurde dem Rathaus von Dombaumeister Jörg von Halsbach, genannt „Ganghofer“, sein spätgotisches Gepräge verliehen.
Das '''Alte Rathaus''' der Stadt [[München]] mit seinem 56 Meter hohen Turm schließt den [[Marienplatz]] nach Osten ab und trennt ihn vom [[Tal]] am ehemaligen Graben der sogenannten "leonischen Stadtbefestigung" [[Heinrich der Löwe|Heinrichs des Löwen]].
 
 
Es ist der Nachfolgebau des [[1310]] erstmals urkundlich erwähnten Münchner Rathauses, das damals wegen der Stadtbefestigung, welche am Marienplatz endete, weiter westlich stand, aber bereits den östlichen Abschluss des zentralen Münchner Platzes bildete. Dieser Bau erhielt bereits [[1392]]/[[1393|93]] einen großen Saal, auch wurde das Talburgtor der leonischen Stadtbefestigung, damls noch ''Unteres Tor'' genannt, zum Rathausturm umgebaut. 1460 fiel dieser nur durch sehr gute Beschreibungen bekannte Komplex einem Blitzeinschlag zum Opfer. Ab 1470 bis 1480 erbaute Dombaumeister Jörg von Halsbach, genannt "Ganghofer", sein spätgotisches Rathaus, zentraler Raum war der Saalbau, eine architektonische Meisterleistung der Münchner Gotik.
 
Das alte Rathaus erfuhr im Laufe der Jahrhunderte mehrere Umgestaltungen, die dem jeweiligen Zeitgeschmack entsprachen: Im 17 Jhrhundert wurde die Fassade barokisiert, der Rathausturm erhielt eine Zwiebelkuppel, [[1778]]/[[1779|79]] veränderte A. Demmel die westfassade im Stile der Spätrenaissance, arnold Zenetti regotisierte das Rathaus [[1861]] bis [[1864]] dann wieder im Sinne des Historismus. Unangetastet blieb dabei Ganghofers Saalbau.
 
Nachdem die Stadtverwaltung 1874 in den ersten Bauabschnitt des [[Neues Rathaus|Neuen Rathauses]] umgezogen war und das nunmehr ''Alte Rathaus'' genannte Gebäude vorallem zu repräsentativen Zwecken genutzt wurde, brach man im Erdgeschoss eine Durchfahrt zum Tal mit einer seperaten Fußgängerpassage durch. Diese Durchfahrt in gotischen Formen wurde [[1934]]/[[1935|35]] über das ganze Erdgeschoss hin ausgedehnt.
 
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde das Alte Rathaus schwer beschädigt, der Turm wurde [[1940]] abgebrochen um eine Durchfahrt für Panzer zu ermöglichen. Der Wiederaufbau erfolgte in zwei Phasen, [[1953]] bis [[1958]] wurde der Saalbau rekonstruiert und in der Fassadengesteltung orientierte man sich am gotischen Original, sodass das Hauptfenster wieder höher gesetzt wurde und die neugotischen Elemente, vorallem die Statuen Ludwig des Bayern (Westfassade) und Heinrich des Löwen (Ostfassade) und die Giebelgestaltung blieben erhalten. Der mögliche Wiederaufbau des Talbergturme wurde lange in der Öffentlichkeit diskutiert, schließlich rekonstruierte Erwin Schleich [[1971]] bis [[1974]] den 56 Meter hohen Turm des Alten Rathauses nach gotischem Original von 1493. Die berühmten [[Moriskentänzer]], die von Erasmus Grasser für den Ballsaal des Alten Rathauses geschaffen wurden, sind heute im Münchener Stadtmuseum zu bewundern.
 


Das Alte Rathaus diente im Laufe seiner Geschichte vielen Funktionen. So wurde es 1677 für den alten bayrischen Landtag genutzt, sein Keller war lange Zeit Stadtgefängnis. 1848 wurden im Alten Rathaus die Münchner Abgeordneten für die Deutsche Nationalversammlung bestimmt. Zwischen 1867 und 1908 wurde das daneben liegende [[Neues Rathaus|Neue Rathaus]] erbaut, in dem dann der Magistrat untergebracht wurde. Am Abend des 9. November 1938 hielt Joseph Goebbels im Rathaussaal eine Hetzrede, die als Auftakt der Reichskristallnacht gilt.
Das Alte Rathaus diente im Laufe seiner Geschichte vielen Funktionen. So wurde es 1677 für den alten bayrischen Landtag genutzt, sein Keller war lange Zeit Stadtgefängnis. 1848 wurden im Alten Rathaus die Münchner Abgeordneten für die Deutsche Nationalversammlung bestimmt. Zwischen 1867 und 1908 wurde das daneben liegende [[Neues Rathaus|Neue Rathaus]] erbaut, in dem dann der Magistrat untergebracht wurde. Am Abend des 9. November 1938 hielt Joseph Goebbels im Rathaussaal eine Hetzrede, die als Auftakt der Reichskristallnacht gilt.
Das ''Alte Rathaus'' wurde im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört und erst nach 1952 wieder aufgebaut. 1971 bis 1975 wurde auch der gleichfalls zerstörte, um 1487 erbaute Turm wiederaufgebaut, der nun ein ''Spielzeugmuseum'' beherbergt. Der alte Rathaussaal mit seiner kunstvoll verzierten Holzdecke (ursprünglich 1476/77 entstanden) wurde nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erst vor kurzem wieder in seiner alten Form hergestellt.
 
Die berühmten [[Moriskentänzer]], die von Erasmus Grasser für den Ballsaal des Alten Rathauses geschaffen wurden, sind heute im Münchener Stadtmuseum zu bewundern.
 
Der Trumbau beherbergt heutzutage das [[Spielzeugmuseum]].


== Lage ==
== Lage ==
Marienplatz 15
Marienplatz 15


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==Weblinks==
 
*[http://www.muenchen.de/Tourismus/Sehenswuerdigkeiten/Muenchen_in_Bildern/Webcam/136526/70_altrath.html Tourismusinfo]
 
*Spielzeugmuseum: [http://www.spielzeugmuseum-muenchen.de/ www.spielzeugmuesum-muenschen.de]
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[[Kategorie:Sehenswürdigkeit]]
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Version vom 21. Juni 2006, 15:27 Uhr

Altes Rathaus zu München

Das Alte Rathaus der Stadt München mit seinem 56 Meter hohen Turm schließt den Marienplatz nach Osten ab und trennt ihn vom Tal am ehemaligen Graben der sogenannten "leonischen Stadtbefestigung" Heinrichs des Löwen.


Es ist der Nachfolgebau des 1310 erstmals urkundlich erwähnten Münchner Rathauses, das damals wegen der Stadtbefestigung, welche am Marienplatz endete, weiter westlich stand, aber bereits den östlichen Abschluss des zentralen Münchner Platzes bildete. Dieser Bau erhielt bereits 1392/93 einen großen Saal, auch wurde das Talburgtor der leonischen Stadtbefestigung, damls noch Unteres Tor genannt, zum Rathausturm umgebaut. 1460 fiel dieser nur durch sehr gute Beschreibungen bekannte Komplex einem Blitzeinschlag zum Opfer. Ab 1470 bis 1480 erbaute Dombaumeister Jörg von Halsbach, genannt "Ganghofer", sein spätgotisches Rathaus, zentraler Raum war der Saalbau, eine architektonische Meisterleistung der Münchner Gotik.

Das alte Rathaus erfuhr im Laufe der Jahrhunderte mehrere Umgestaltungen, die dem jeweiligen Zeitgeschmack entsprachen: Im 17 Jhrhundert wurde die Fassade barokisiert, der Rathausturm erhielt eine Zwiebelkuppel, 1778/79 veränderte A. Demmel die westfassade im Stile der Spätrenaissance, arnold Zenetti regotisierte das Rathaus 1861 bis 1864 dann wieder im Sinne des Historismus. Unangetastet blieb dabei Ganghofers Saalbau.

Nachdem die Stadtverwaltung 1874 in den ersten Bauabschnitt des Neuen Rathauses umgezogen war und das nunmehr Alte Rathaus genannte Gebäude vorallem zu repräsentativen Zwecken genutzt wurde, brach man im Erdgeschoss eine Durchfahrt zum Tal mit einer seperaten Fußgängerpassage durch. Diese Durchfahrt in gotischen Formen wurde 1934/35 über das ganze Erdgeschoss hin ausgedehnt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Alte Rathaus schwer beschädigt, der Turm wurde 1940 abgebrochen um eine Durchfahrt für Panzer zu ermöglichen. Der Wiederaufbau erfolgte in zwei Phasen, 1953 bis 1958 wurde der Saalbau rekonstruiert und in der Fassadengesteltung orientierte man sich am gotischen Original, sodass das Hauptfenster wieder höher gesetzt wurde und die neugotischen Elemente, vorallem die Statuen Ludwig des Bayern (Westfassade) und Heinrich des Löwen (Ostfassade) und die Giebelgestaltung blieben erhalten. Der mögliche Wiederaufbau des Talbergturme wurde lange in der Öffentlichkeit diskutiert, schließlich rekonstruierte Erwin Schleich 1971 bis 1974 den 56 Meter hohen Turm des Alten Rathauses nach gotischem Original von 1493. Die berühmten Moriskentänzer, die von Erasmus Grasser für den Ballsaal des Alten Rathauses geschaffen wurden, sind heute im Münchener Stadtmuseum zu bewundern.


Das Alte Rathaus diente im Laufe seiner Geschichte vielen Funktionen. So wurde es 1677 für den alten bayrischen Landtag genutzt, sein Keller war lange Zeit Stadtgefängnis. 1848 wurden im Alten Rathaus die Münchner Abgeordneten für die Deutsche Nationalversammlung bestimmt. Zwischen 1867 und 1908 wurde das daneben liegende Neue Rathaus erbaut, in dem dann der Magistrat untergebracht wurde. Am Abend des 9. November 1938 hielt Joseph Goebbels im Rathaussaal eine Hetzrede, die als Auftakt der Reichskristallnacht gilt.


Der Trumbau beherbergt heutzutage das Spielzeugmuseum.

Lage

Marienplatz 15

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