Kolonialsiedlung: Unterschied zwischen den Versionen
Girus (Diskussion | Beiträge) KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
Girus (Diskussion | Beiträge) KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Die '''Kolonialsiedlung''', auch '''Afrikasiedlung''' genannt, ist eine [[Siedlung]] im [[München]] | Die '''Kolonialsiedlung''', auch '''Afrikasiedlung''' genannt, ist eine [[Siedlung]] im [[München|Münchner]] Stadtteil [[Zamdorf]]. | ||
== Lage == | == Lage == | ||
Die Kolonialsiedlung liegt nördlich der [[Eggenfeldener Straße]] zwischen der [[ | Die Kolonialsiedlung liegt nördlich der [[Eggenfeldener Straße]] zwischen der Siedlung [[Steinhausen]] und dem [[Zamilapark]]. Sie hat in Ost-West-Richtung eine Ausdehnung von etwa 650 m, in Nord-Süd-Richtung von etwa 300-400 m und eine Fläche von etwa 23 ha. Im Südosten der Siedlung liegt eine [[Kleingarten]]anlage mit einer Fläche von etwa 3 ha. | ||
== Name, Straßennamen == | == Name, Straßennamen == | ||
Die Siedlung wurde ab 1934 unter dem Namen | Die Siedlung wurde ab 1934 unter dem Namen ''Erwerbslosensiedlung Zamdorf'' erbaut. Ihre Straßen wurden nach sogenannten "Kolonialpionieren" und Afrikaforschern benannt, z.B. die [[Rohlfsstraße]] nach {{WL2|Gerhard Rohlfs (Afrikaforscher)|Gerhard Rohlfs}}, der als erster die Sahara von Norden nach Süden durchquert hatte, und die [[Emin-Pascha-Straße]] nach {{WL2|Eduard Schnitzer|Eduard Schnitzer}}, der unter dem Namen ''Emin Pascha'' Gouverneur der sudanesischen Provinz ''Äquatoria'' war. Daher erhielt die Siedlung dann 1935 die Bezeichnung Kolonialsiedlung bzw. Afrikasiedlung. | ||
Manche dieser Straßennamen sind inzwischen umstritten bzw. historisch abzulehnen, da die historischen Leistungen ihrer Namensgeber heute als Unterdrückung | Manche dieser Straßennamen sind inzwischen umstritten bzw. historisch abzulehnen, da die historischen Leistungen ihrer Namensgeber heute als Unterdrückung und nicht als eine "Entdeckung" gelten. So wurde im Jahr 2000 die nach dem deutschen Kolonialisten benannte Carl-Peters-Straße nach der Reiseschriftstellerin {{WL2|Ida Pfeiffer}} in [[Ida-Pfeiffer-Straße]] umbenannt. | ||
Weitere Straßen: | Weitere Straßen: | ||
Zeile 23: | Zeile 23: | ||
* [http://www.nordostkultur-muenchen.de/architektur/afrikasiedlung.htm Afrikasiedlung] auf der Webseite des Vereins für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V. | * [http://www.nordostkultur-muenchen.de/architektur/afrikasiedlung.htm Afrikasiedlung] auf der Webseite des Vereins für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V. | ||
{{ | {{Wikipedia}} | ||
[[Kategorie:Stadtteil]] | [[Kategorie:Stadtteil]] | ||
[[Kategorie:Zamdorf]] | [[Kategorie:Zamdorf]] |
Version vom 22. August 2015, 07:58 Uhr
Die Kolonialsiedlung, auch Afrikasiedlung genannt, ist eine Siedlung im Münchner Stadtteil Zamdorf.
Lage
Die Kolonialsiedlung liegt nördlich der Eggenfeldener Straße zwischen der Siedlung Steinhausen und dem Zamilapark. Sie hat in Ost-West-Richtung eine Ausdehnung von etwa 650 m, in Nord-Süd-Richtung von etwa 300-400 m und eine Fläche von etwa 23 ha. Im Südosten der Siedlung liegt eine Kleingartenanlage mit einer Fläche von etwa 3 ha.
Name, Straßennamen
Die Siedlung wurde ab 1934 unter dem Namen Erwerbslosensiedlung Zamdorf erbaut. Ihre Straßen wurden nach sogenannten "Kolonialpionieren" und Afrikaforschern benannt, z.B. die Rohlfsstraße nach Gerhard RohlfsW, der als erster die Sahara von Norden nach Süden durchquert hatte, und die Emin-Pascha-Straße nach Eduard SchnitzerW, der unter dem Namen Emin Pascha Gouverneur der sudanesischen Provinz Äquatoria war. Daher erhielt die Siedlung dann 1935 die Bezeichnung Kolonialsiedlung bzw. Afrikasiedlung.
Manche dieser Straßennamen sind inzwischen umstritten bzw. historisch abzulehnen, da die historischen Leistungen ihrer Namensgeber heute als Unterdrückung und nicht als eine "Entdeckung" gelten. So wurde im Jahr 2000 die nach dem deutschen Kolonialisten benannte Carl-Peters-Straße nach der Reiseschriftstellerin Ida PfeifferW in Ida-Pfeiffer-Straße umbenannt.
Weitere Straßen:
- Wißmann-, Dominik-, Gröben-, Leutwein- und Lüderitzstraße
Geschichte
Die ersten Häuser der Siedlung wurden im Herbst 1934 gebaut. In den folgenden Jahren wuchs die Siedlung auf 140 Kleineigenheime an, wovon 61 Doppelhaushälften waren. Jede Einheit hatte eine Wohnfläche von etwa 53 m² und einen Garten von etwa 200 m², der zum Gemüseanbau und zur Kleintierhaltung diente.
Die Häuser wurden an bedürftige Familien vermietet. 1962 wurde damit begonnen, die Häuser an ihre Bewohner zu verkaufen.
Literatur
- Willibald Karl: Dörfer auf dem Ziegelland - Daglfing-Denning-Englschalking-Johanneskirchen-Zamdorf. Verlag Buchendorfer, München, 2002. ISBN 978-3-934036-90-1
Weblinks
- Afrikasiedlung auf der Webseite des Vereins für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V.
![]() |
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kolonialsiedlung in der deutschsprachigen Wikipedia. Die Liste der AutorInnen befindet sich in der dortigen Versionsliste. Wie im MünchenWiki stehen alle Texte der Wikipedia unter einer Lizenz zur Freien Dokumentation. |