Barbara Hartard: Unterschied zwischen den Versionen

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Frau '''Barbara Hartard''' war geb. am 28.12.1895 in Freimersheim (Pfalz),  
Frau '''Barbara Hartard''' war geb. am 28.12.1895 in Freimersheim (Pfalz),  


[[Deportation|deportiert]] wurdesie aus München am 03.09.1940 von Eglfing-Haar in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
[[Deportation|deportiert]] wurde sie aus [[München]] am 03.09.1940 von [[Eglfing]]-Haar in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart
 
* ermordet im September 1940 in der [[Tötungsanstalt Hartheim]]


* ermordet im September 1940 in der Tötungsanstalt Hartheim




aus der Biografie, die von der Stadt München publiziert wird:
aus der Biografie, die von der Stadt München publiziert wird:


Barbara Hartard kommt am 28. Dezember 1895 bei Speyer in der damals bayerischen Pfalz als drittes Kind des Schneidermeisters Georg Anton Hartard und seiner Frau Katharina, geb. Kästle auf die Welt. Sie wird am Neujahrstag 1896 getauft. Genannt wird sie zeitlebens Babette. Sie hat vier Schwestern: Magdalena, Theresia, Margarethe und Maria, sowie drei Brüder: Alois, der 1914 als Soldat in Flandern fällt, Bertram, nach dem Zweiten Weltkrieg Mitglied des Direktoriums der CDU Hessen-Pfalz, Abgeordneter des ersten rheinland-pfälzischen Landtags und Bürgermeister in Speyer, und Robert – Großvater der A. 1909 Haushaltshilfe bei der Familie des Regierungsrates Otto Luxenburger. Als ihr Dienstherr im Sommer 1910 von Speyer nach München versetzt wird, folgt Barbara ihm in die bayerische Haupt- und Residenzstadt. Luxenburgers Sohn Hans, mit Barbara etwa gleichaltrig, ist in der Weimarer und der NS-Zeit als engster Mitarbeiter Ernst Rüdins an der Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie des Kaiser-Wilhelm-Instituts München (heute Max-Planck-Institut für Psychiatrie) einer der führenden Eugeniker und macht sich durch seine psychiatrischen Zwillingsstudien einen Namen, in denen er die genetische Bedingtheit der Schizophrenie untersucht. Barbaras Anstellung in München kann nur etwa ein Jahr bestanden haben, denn seit Beginn des Jahres 1912 ist sie erneut in Speyer als Dienstmädchen tätig, zunächst bei dem Cafetier Ludwig Waibel, der zwischen 1902 und 1922 in der Karmeliter- straße (heute Postplatz) das ehemalige Café Lindauer führt, dann bei dem Gymnasiallehrer Dr. Konrad Engelhardt, der im April 1914 als Gymnasialprofessor nach Münnerstadt versetzt wird. Nach einem Aufenthalt in Neustadt an der Haardt (heute Neustadt an der Weinstraße) lebt Bar- bara später wieder in ihrem Speyerer Elternhaus in der Ludwigstraße 22. Zu Beginn des Jahres 1917 zieht sie von dort als Dienstmädchen zu dem Kaufmann Aron, gen. Adolf Reichenberg, der in der Hauptstraße 32 (heute Maximilianstraße) eine Manufakturhandlung besitzt. Er wird we- gen seiner jüdischen Abstammung 1940 deportiert und stirbt im französischen Internierungslager Gurs. Im Februar 1924 kommt Barbara in ärztliche Behandlung im Speyerer Stiftungskrankenhaus, aus dem sie im März nach Heidelberg entlassen wird. Was der Grund für den Spitalaufenthalt gewesen ist, lässt sich leider nicht nachvollziehen. In Heidelberg wohnt Barbara bis Ende Juli als Dienstmädchen im Haushalt des Kaufmanns Robert Silbermann,4 der eine Handschuhfabrik und ein Geschäft für Herrenwäsche betreibt. Ab August 1924 ist Barbara wieder in München gemel- det. Ihre letzte Wohnadresse ist die [[Pension Daser]] in der Galeriestraße 36 (heute [[Unsöldstraße]]).
Barbara Hartard kommt am 28. Dezember 1895 bei Speyer in der damals bayerischen Pfalz als drittes Kind des Schneidermeisters Georg Anton Hartard und seiner Frau Katharina, geb. Kästle auf die Welt. Sie wird am Neujahrstag 1896 getauft. Genannt wird sie zeitlebens Babette. Sie hat vier Schwestern: Magdalena, Theresia, Margarethe und Maria, sowie drei Brüder. <!--    : Alois, der 1914 als Soldat in Flandern fällt, Bertram, nach dem Zweiten Weltkrieg Mitglied des Direktoriums der CDU Hessen-Pfalz, Abgeordneter des ersten rheinland-pfälzischen Landtags und Bürgermeister in Speyer, und Robert – Großvater der A. 1909 Haushaltshilfe bei der Familie des Regierungsrates Otto Luxenburger. Als ihr Dienstherr im Sommer 1910 von Speyer nach München versetzt wird, folgt Barbara ihm in die bayerische Haupt- und Residenzstadt. Luxenburgers Sohn Hans, mit Barbara etwa gleichaltrig, ist in der Weimarer und der NS-Zeit als engster Mitarbeiter Ernst Rüdins an der Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie des Kaiser-Wilhelm-Instituts München (heute Max-Planck-Institut für Psychiatrie) einer der führenden Eugeniker und macht sich durch seine psychiatrischen Zwillingsstudien einen Namen, in denen er die genetische Bedingtheit der Schizophrenie untersucht. Barbaras Anstellung in München kann nur etwa ein Jahr bestanden haben, denn seit Beginn des Jahres 1912 ist sie erneut in Speyer als Dienstmädchen tätig, -->
 
Im Februar 1924 kommt Barbara vorübergehend in ärztliche Behandlung im Speyerer Stiftungskrankenhaus, aus dem sie im März nach Heidelberg entlassen wird. Ab August 1924 ist Barbara wieder in München gemeldet. Ihre letzte Wohnadresse ist die [[Pension Daser]] in der Galeriestraße 36 (heute [[Unsöldstraße]]).


* https://www.muenchen.de/rathaus/dam/jcr:33e733e9-8fc3-4cc9-bdb2-d419a03e8cbb/Hartard_Erinnerungszeichen_lang.pdf  
* https://www.muenchen.de/rathaus/dam/jcr:33e733e9-8fc3-4cc9-bdb2-d419a03e8cbb/Hartard_Erinnerungszeichen_lang.pdf  
* https://ru.muenchen.de/2019/10/Erinnerungszeichen-fuer-die-Opfer-des-NS-Regimes-82445
* https://ru.muenchen.de/2019/10/Erinnerungszeichen-fuer-die-Opfer-des-NS-Regimes-82445

Version vom 3. November 2019, 11:36 Uhr

Frau Barbara Hartard war geb. am 28.12.1895 in Freimersheim (Pfalz),

deportiert wurde sie aus München am 03.09.1940 von Eglfing-Haar in die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart


aus der Biografie, die von der Stadt München publiziert wird:

Barbara Hartard kommt am 28. Dezember 1895 bei Speyer in der damals bayerischen Pfalz als drittes Kind des Schneidermeisters Georg Anton Hartard und seiner Frau Katharina, geb. Kästle auf die Welt. Sie wird am Neujahrstag 1896 getauft. Genannt wird sie zeitlebens Babette. Sie hat vier Schwestern: Magdalena, Theresia, Margarethe und Maria, sowie drei Brüder.

Im Februar 1924 kommt Barbara vorübergehend in ärztliche Behandlung im Speyerer Stiftungskrankenhaus, aus dem sie im März nach Heidelberg entlassen wird. Ab August 1924 ist Barbara wieder in München gemeldet. Ihre letzte Wohnadresse ist die Pension Daser in der Galeriestraße 36 (heute Unsöldstraße).