Terrine: Unterschied zwischen den Versionen

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== Adresse ==
Das Restaurant '''Terrine''' in der [[Amalienstraße]] 89 hatte nur wenig mit dem alten [[Bistro Terrine]] gemein, außer dass es in den gleichen Räumen untergebracht war. Sogar das "Bistro" im Namen wurde gestrichen.
'''Terrine'''
Amalienstraße 89


80799 München
Sofort beim Eintreten bemerkte man einen ganz anderen Stil: Statt des bisherigen Pariser Jugendstils fand man nun eine kühle, betont moderne Eleganz vor. Nur wenige Ausstellungsstücke waren übriggeblieben, allein an einer Wand fand man einige alte Bilder, die in dem sonst so gestylten Restaurant etwas deplaziert wirkten.


([[Maxvorstadt]])
Aber nicht nur das Interieur war einer Modernisierung unterzogen worden, auch das gesamte Personal wurde, bis auf eine Ausnahme, im Service ausgetauscht und verjüngt: Neuer Koch war '''Jakob Stüttgen''', neuer Service-Leiter und kundiger Berater in Sachen Wein ist '''Benjamin Karsunke''', den man aus Walter und Benjamin kannte.


[[Bild:B Karsunke.jpg|thumb|Sommelier Benjamin Karsunke]]


==Kühle, moderne Atmospähre statt Pariser Flair==
Das Menükonzept war im Grunde einfach, wenn man es sich vom charmanten Service erklären ließ: Man konnte aus rund einem Dutzend Gerichte ein Menü mit variabler Anzahl von Gängen (3 bis 6) zusammenstellen, konnte aber die Gerichte auch einzeln à la carte bestellen.


Das neue '''Restaurant Terrine''' hat nur wenig mit dem alten Bistro Terrine
Das Essen war erfreulich '''kreativ''' und '''gehoben''': Kalbsbeinscheiben in Würfelform mit Balsamico-Linsen und Salat erstaunten auf den ersten Blick, überzeugten jedoch geschmacklich auf ganzer Linie. Der Zander mit Pfefferkruste und Portweinzwiebeln war etwas scharf, aber im Ganzen ausgewogen. Das Reh mit Kräuterkruste und kräftiger, stark reduzierter Soße war perfekt rosa gebraten. Einzig der Nachtisch konnte noch an die Leistungen des alten Bistros und Herrn Nagler oder auch Herrn Licht anknüpfen, denn der Mandelkuchen war zu trocken.
gemein,  
außer dass es in den gleichen Räumen untergebracht ist. Sogar das Bistro im
Namen
wurde gestrichen.


Sofort beim Eintreten bemerkt man einen ganz anderen Stil: Statt des
Die Weinauswahl war sehr groß, vom einfachen österreichischen blauen Zweigelt bis hin zum Chateau Mouton-Rothschild war so viel vertreten, dass man sich etwas mehr Beratung wünschen mochte. Aber vielleicht war man in dieser Hinsicht vom alten Bistro und Herrn Dominique Faucheux zu sehr verwöhnt, vielleicht waren aber auch Benjamin Karsunke und sein Team in den ersten Tagen nach der Eröffnung noch nicht ganz eingespielt.
bisherigen
Pariser Jugendstils findet man nun eine kühle, betont moderne Eleganz vor.
Nur wenige Ausstellungsstücke sind übriggeblieben, allein an einer Wand
findet
man einige alte Bilder, die in dem sonst so gestylten Restaurant etwas
deplaziert
wirken.


Aber nicht nur das Interieur wurde einer Modernisierung unterzogen,
Die Preise lagen bei 39 Euro für ein Drei-Gänge-Menü, rund 50 Euro waren für ein Fünf-Gänge-Menü zu berappen. Die Einzelpreise bewegten sich zwischen 12 und 25 Euro. Für die Leistung war das angemessen.
auch das gesamte Personal wurde bis auf eine Ausnahme im Service
ausgetauscht
und verjüngt:
Neuer Koch ist Jakob Stüttgen, neuer Service-Leiter und kundiger Berater in
Sachen Wein
ist '''Benjamin Karsunke''', den man aus Walter und Benjamin kennt.
 
Das Menükonzept ist im Grunde einfach, wenn man es sich vom charmanten
Service erklären lässt:
Man kann aus rund einem Dutzend Gerichte ein Menü mit variabler Anzahl von
Gängen (3 bis 6)
zusammenstellen, kann aber die Gerichte auch einzeln à la carte bestellen.
 
Das Essen ist erfreulich kreativ und gehoben:
Kalbsbeinscheiben in Würfelform mit Balsamico-Linsen und Salat erstaunen auf
den ersten Blick,
überzeugen jedoch geschmacklich auf ganzer Linie.
Der Zander mit Pfefferkruste und Portweinzwiebeln ist etwas scharf, aber im
Ganzen noch ausgewogen.
Das Reh mit Kräuterkruste und kräftiger, stark reduzierter Soße ist perfekt
rosa gebraten.
Einzig der Nachtisch könnte noch an die Leistungen des alten Bistros und
Herrn Nagler oder auch
Herrn Licht anknüpfen, denn der Mandelkuchen war zu trocken.
 
Die Weinauswahl ist sehr groß, vom einfachen österreichischen blauen
Zweigelt bis hin
zum Chateau Mouton-Rothschild ist so viel vertreten, dass man sich etwas
mehr Beratung
wünschen mag. Aber vielleicht ist man in dieser Hinsicht vom alten Bistro
und
Herrn Dominique Faucheux zu sehr verwöhnt, vielleicht war aber auch Benjamin
Karsunke
und sein Team in den ersten Tagen nach der Eröffnung noch nicht ganz
eingespielt.
 
Die Preise liegen bei 39 Euro für ein Drei-Gänge-Menü, rund 50 Euro sind für
ein Fünf-Gänge-Menü zu berappen. Die Einzelpreise bewegen sich zwischen 12
und 25 Euro.
Für die Leistung ist das angemessen, wenn auch nicht billig.


==Fazit==
==Fazit==
Insgesamt war der Start gelungen: Kreative, sehr gute Küche in einem modernen, kühlen Flair. Das Konzept hätte in München aufgehen können, wenn die junge, wohlhabende Elite gewonnen werden können. Das Zeug zum In-Lokal hatte das Restaurant Terrine allemal.


Insgesamt ist der Start gelungen: Kreative, sehr gute Küche in einem
Als ehemaliger Stammkunde des alten Bistros musste man sich allerdings von dem Pariser Flair verabschieden.  
modernen, kühlen Flair.
[[Bild:Terrine Eingang.jpg|thumb|Eingangsbereich]]
Das Konzept könnte in München aufgehen, wenn die junge, wohlhabende Elite
gewonnen werden kann.
Das Zeug zum In-Lokal hat das Restaurant Terrine alle mal.
 
Als ehemaliger Stammkunde des alten Bistros muss man sich allerdings von dem
Pariser Flair verabschieden.
Wahrscheinlich wird es daher auch einen Generationswechsel im Publikum
geben.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge kann man nun sagen: Adieu
Bistro, es lebe das neue Bistro.


2008 bekam der Koch Jakob Stüttgen einen Michelin-Stern verliehen.


== Geschichte ==
An dieser Stelle war früher das [[Bistro Terrine]], Ende 2013 eröffnete dort das Huckebein.


[[Kategorie:Essen und Trinken]]
[[Kategorie:Ehemaliges Restaurant]]
[[Kategorie:Restaurant]]
[[Kategorie:Amalienstraße]]

Aktuelle Version vom 7. Februar 2014, 08:11 Uhr

Das Restaurant Terrine in der Amalienstraße 89 hatte nur wenig mit dem alten Bistro Terrine gemein, außer dass es in den gleichen Räumen untergebracht war. Sogar das "Bistro" im Namen wurde gestrichen.

Sofort beim Eintreten bemerkte man einen ganz anderen Stil: Statt des bisherigen Pariser Jugendstils fand man nun eine kühle, betont moderne Eleganz vor. Nur wenige Ausstellungsstücke waren übriggeblieben, allein an einer Wand fand man einige alte Bilder, die in dem sonst so gestylten Restaurant etwas deplaziert wirkten.

Aber nicht nur das Interieur war einer Modernisierung unterzogen worden, auch das gesamte Personal wurde, bis auf eine Ausnahme, im Service ausgetauscht und verjüngt: Neuer Koch war Jakob Stüttgen, neuer Service-Leiter und kundiger Berater in Sachen Wein ist Benjamin Karsunke, den man aus Walter und Benjamin kannte.

Sommelier Benjamin Karsunke

Das Menükonzept war im Grunde einfach, wenn man es sich vom charmanten Service erklären ließ: Man konnte aus rund einem Dutzend Gerichte ein Menü mit variabler Anzahl von Gängen (3 bis 6) zusammenstellen, konnte aber die Gerichte auch einzeln à la carte bestellen.

Das Essen war erfreulich kreativ und gehoben: Kalbsbeinscheiben in Würfelform mit Balsamico-Linsen und Salat erstaunten auf den ersten Blick, überzeugten jedoch geschmacklich auf ganzer Linie. Der Zander mit Pfefferkruste und Portweinzwiebeln war etwas scharf, aber im Ganzen ausgewogen. Das Reh mit Kräuterkruste und kräftiger, stark reduzierter Soße war perfekt rosa gebraten. Einzig der Nachtisch konnte noch an die Leistungen des alten Bistros und Herrn Nagler oder auch Herrn Licht anknüpfen, denn der Mandelkuchen war zu trocken.

Die Weinauswahl war sehr groß, vom einfachen österreichischen blauen Zweigelt bis hin zum Chateau Mouton-Rothschild war so viel vertreten, dass man sich etwas mehr Beratung wünschen mochte. Aber vielleicht war man in dieser Hinsicht vom alten Bistro und Herrn Dominique Faucheux zu sehr verwöhnt, vielleicht waren aber auch Benjamin Karsunke und sein Team in den ersten Tagen nach der Eröffnung noch nicht ganz eingespielt.

Die Preise lagen bei 39 Euro für ein Drei-Gänge-Menü, rund 50 Euro waren für ein Fünf-Gänge-Menü zu berappen. Die Einzelpreise bewegten sich zwischen 12 und 25 Euro. Für die Leistung war das angemessen.

Fazit

Insgesamt war der Start gelungen: Kreative, sehr gute Küche in einem modernen, kühlen Flair. Das Konzept hätte in München aufgehen können, wenn die junge, wohlhabende Elite gewonnen werden können. Das Zeug zum In-Lokal hatte das Restaurant Terrine allemal.

Als ehemaliger Stammkunde des alten Bistros musste man sich allerdings von dem Pariser Flair verabschieden.

Eingangsbereich

2008 bekam der Koch Jakob Stüttgen einen Michelin-Stern verliehen.

Geschichte

An dieser Stelle war früher das Bistro Terrine, Ende 2013 eröffnete dort das Huckebein.