Wittelsbacher Palais: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. Juli 2015, 15:05 Uhr

Das Wittelsbacher Palais stand bis 1964 an der Nordost-Ecke des Blocks von Brienner und Türkenstraße.

Der Backsteinbau war ab Oktober 1933 die Gestapo-Zentrale und ab 1934/35 auch Gestapo-Gefängnis. Dies war Teil der Polizei, die Geheimpolizei. 1944 wurde er bei Luftangriffen beschädigt und 1964 ganz abgebrochen. Heute steht an der Stelle ein Gebäude der BayernLB.

1984 wurde eine Gedenktafel an die unterschiedlichen Nutzungen des früheren Gebäudes angebracht. Diese befindet sich an der Ecke Brienner Straße/Türkenstraße.

Der rote Backsteinbau war 1848 von Friedrich von Gärtner und Johann Moninger (Bauleitung) errichtet worden und diente von 1848 bis 1868 zunächst als Alterssitz von König Ludwig I.

AK bei der Polizei

In Zusammenarbeit mit dem NS-Dokumentationszentrum wurde ein Arbeitskreis Die Münchner Polizei im NS-Staat gegründet, dem neben Polizeibeamten auch Wissenschaftler des NS-Dokumentationszentrums München angehören und der nach dem Verhalten der ehemaligen Beamten nun auch intern forschen will. Es ist -bezogen auf die Gefühle der Verbundenheit/wechselseitigen Schutzes) evtl. hilfreich, dass die "Täter", die auch in der Nachkriegszeit ihre Laufbahn fortsetzen konnten, und viele der gleichaltrigen Polizistengeneration inzwischen vestorben sind. Für die Ausgabe 2/11 der polizeiinternen Zeitschrift "Ettstraße" schrieb der KHK Fabian Frese einen Artikel über den Arbeitskreis. Vom Streifenbeamten bis zum Leiter des Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz wurden Polizeibeamten Morde im „Dritten Reich“ nachgewiesen. Sie waren zum Teil auch in den Einsatzgruppen bei Massenmorden aktiv (in Polen bzw. der Sowjetunion). In allen Teilen der Polizei waren NS‑Täter zu finden und sie waren meist „ganz normale Männer“.

Das Personal der Gestapo-Leitstelle München bestand zum größten Teil aus ehemaligen Mitarbeitern der Münchner (Kriminal-)Polizei. Einige Münchner Beamte machten in der Folgezeit in der Gestapo (vor allem in Wien und Berlin) beachtliche Karrieren, wie etwa Heinrich Müller als Chef der Gestapo im Reichssicherheitshauptamt.

Während der Arbeit des AK melden sich Kollegen und andere Münchner: Sie haben noch was im Keller, vom Opa, das könnte interessant sein.


Das Arbeitsergebnis:

  • Die Ausstellung „Die Münchner Polizei und der Nationalsozialismus“ stand vom 9. November 2012 bis zum Anfang des darauffolgenden Jahres im Rapportsaal des Präsidiums und wurde durch eine kleine Vortragsreihe ergänzt. (Es gab einen Katalog)
  • Joachim Schröder: Die Münchner Polizei und der Nationalsozialismus. Herausgeg. vom Polizeipräsidium München und dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München. Essen, Klartext Verlag; 2013. 208 Seiten. ISBN 3837509966 (Von der Polizei aus ihren eigenen Reihen erarbeitet und für Leser gedacht, die sich erstmalig mit dem Thema befassen.)

Siehe auch

Weitere Artikel zum Thema der Judenvernichtung durch das NS-Regime

Weblinks

Literatur

allgemein:

  • Wolfgang Curilla: Der Judenmord in Polen und die deutsche Ordnungspolizei 1939–1945, Paderborn 2011
  • Florian Dierl u.a. (Hrsg.), Ordnung und Vernichtung. Die Polizei im NS-Staat. Eine Ausstellung der Deutschen Hochschule der Polizei, Münster, und des Deutschen Historischen Museums, Berlin, 1. April bis 31. Juli 2011, Dresden 2011.
  • Stefan Klemp, „Nicht ermittelt“. Polizeibataillone und die Nachkriegsjustiz. Ein Handbuch, 2. erw. u. überarb. Aufl., Essen 2011,
  • Wolfgang Schulte (Hrsg.), Die Polizei im NS-Staat. Beiträge eines internationalen Symposiums an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster, Frankfurt 2009


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Das Thema "Wittelsbacher Palais" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
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