Heidelberg

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Heidelberg (heute bei Mannheim) war unter den Wittelsbachern viele Jahrhunderte lang die Hauptstadt des bedeutendsten weltlichen Kurfürstentums in Deutschland. Die Dynastie der Wittelsbacher hinterließ auch dort zahlreiche Spuren. Wittelsbacher ließen das Heidelberger Schloss erbauen und gründeten die Universität. Das eine ist heute eine romantisch wirkende Ruine in einem schönen Flusstal. Die Uni und ähnliche Forschungseinrichtungen haben Weltniveau.

Das Heidelberger Schloss oberhalb vom Neckar ist heute die bekannteste Ruine Europas. Aber spannend sind die vielen Geschichten, die sich zutrugen, als die Residenz immer wieder aus- und umgebaut und teilweise auch zerstört wurde. Am Ende des Zweiten Weltkriegs richten dort die Amerikaner ihr Hauptquartier ein.

Die Ausstellung zur Dynastie der Wittelsbacher in MannheimW 2016 erzählte diese Geschichten aus 600 Jahren am Beispiel hochrangiger originaler Kunstwerke und Zeitzeugnisse. (dazu Katalog)

Von München aus ist das Schloss (Ruine oberhalb von Stadt und Fluss Neckar) mit dem ICE in 3 Stdn. zu erreichen. Im Frühjahr und bei schönem Wetter ein wunderschöner Ausflug.

Schlossgeschichte

1214 wurde die Kurpfalz zu der auch Heidelberg gehörte, an Ludwig I. aus dem Geschlecht der Wittelsbacher, als Lehen gegeben. Dieses Herrschergeschlecht regierte die Pfalz und Bayern bis ins Revolutionsjahr 1918. Die Familie hat sich immerhin große Verdienste um/bei den/dem Fremdenverkehr erworben, denn auch Neuschwanstein wurde von einem Wittelsbacher erbaut (König Ludwig II. von Bayern).

Es gilt in der Geschichtswissenschaft als wahrscheinlich, daß Ludwig der I. bald nach 1214 mit dem Bau des Heidelberger Schlosses begonnen hat. Ludwig und seine Nachfolger waren „Pfalzgraf bei Rhein“ und gehörten damit zu den 9 Kurfürsten, welche jeweils den deutschen Kaiser wählten.

Der älteste, bis heute existierende Teil des Schlosses wurde vom Jahr 1400 an von Ruprecht III. gebaut. Dieser war gerade als Ruprecht I. zum deutschen König gewählt worden. In den Jahren bis 1622 wurde das Schloss mehrmals erweitert und verschönert. Kurfürst Ottheinrich baute von 1556 — 1559 hoch über dem Neckar den ersten Renaissance-Palast in Deutschland.

Im Jahr 1616 startete Kurfürst Friedrich V. den Bau des in Europa berühmten Gartens „Hortus Palatinus“, noch ganz in der barocken Tradition auf künstlichen Terrassen neben dem Schloss.

Kaiserlichen Truppen nahmen 1622 Heidelberg und das Schloss ein. Mit einer Unterbrechung von 1633 bis 1635 während der es von den Schweden erobert und besetzt wurde, war das Schloss den Rest des langen Krieges in kaiserlicher Gewalt. Nach dem westfälischen Frieden 1648 wurde Heidelberg und die Kurpfalz Karl Ludwig, dem Sohn des kriegsglücklosen Winterkönigs zurückgegeben. Der begann die erheblichen Zerstörungen am Schloss zu reparieren.

Im nächsten Krieg, dem Erbfolgekrieg mit Frankreich, ging es um das Erbe von kinderlosen Kurfürst Karl II., dessen Schwester die Schwägerin des französischen Königs Ludwig 14. (Madame am Hofe von Louis XIV.) geworden war. Louis XIV. war der Meinung dass er erben sollte, also marschierte er in der Kurpfalz ein. Dabei wurden die Kurpfalz, die Stadt Heidelberg und das Schloss völlig verwüstet. Die Franzosen sprengten auch die großen Türme. Am Ende mussten die Franzosen sich zwar doch wieder zurückziehen, kamen zwei Jahre später erneut, das Schloss wurde nie wieder völlig aufgebaut. Es diente auch als Baustofflager für die Stadtbürger.

Ein nach der Revolution aus Fr. geflohener Adliger, Graf Charles de Graimberg, kam zuerst nur, um die Landschaft und das Schloss zu malen. Die Faszination, die es auf ihn ausübte, war so stark, dass er und seine Familie blieben. Mit seinen Forschungen, Zeichnungen, Stichen und Publikationen machte er es bekannt und begründete dort den noch heute blühenden Schloss-Tourismus.

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