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== Inszenierungen== | |||
* [[Martin Kusej]: Wer hat Angst vor Virginia Wolf ?... (Bühnenbild [[Jessica Rockstroh]]) | |||
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In [[Martin Kusej]]s Inszenierung stehen die heißen Hasstiraden der zwei Protagonisten in krassem Gegensatz zur eisigen Atmosphäre des Bühnenbildes von Jessica Rockstroh: ein gnadenlos hell ausgeleuchteter Spielsteg vor glatten weißen Wänden, davor genauso lang ein Graben voll von Scherben, Relikte vieler vorhergegangener Alkohol- und Streitexzesse. Die einzigen Requisiten in diesem Leerraum ohne Mobiliar sind Gläser und Flaschen, die ganz oder auch nur halb ausgetrunken sofort im Graben landen. Hier lässt sich nichts verstecken, radikale Entblößung ist angesagt. Mit hohem physischem Einsatz und eruptiver Intensität liefert vor allem [[Bibiana Beglau]] einen hemmungslosen Seelen-Striptease. | |||
Ihre Martha ist eine Furie, aus deren Attacken eine geradezu kindlich anmutende Verzweiflung spricht. Hinter ihrer Gefall- und Geltungssucht steckt ein übermächtiger Vater. Nicht zuletzt ihm, dem egozentrischen College-Präsidenten, der sein Personal an der kurzen Leine führt, wollte sie es recht machen, als sie George, den jungen attraktiven Geschichts-Professor heiratete. Dass der dann keinerlei beruflichen Ehrgeiz entwickelte und alle gebotenen Chancen zum akademischen Aufstieg missachtete, konnte sie ihm schon deshalb nicht verzeihen, weil sein Versagen in den Augen des Vaters auch ihr Versagen war. | |||
[[Norman Hacker]] ist ein schon deutlich des Streitens müde gewordener George, der sich nur noch schwer aus der Reserve locken lässt. Er rastet erst aus als Martha die Regeln eines zutiefst intimen beiderseitigen Spiels verletzt, weil sie vom gemeinsamen Sohn erzählt, beim nächtlichen Besuch des jungen Paars Nick und Honey, im Anschluss an die übliche College-Empfangsparty für die neuen Dozenten. | |||
Dieser Sohn existiert nur in der Phantasie von Martha und George, er erlaubt ihnen die Vorstellung, es hätte vielleicht auch etwas Gutes und Schönes aus der großen missglückten Liebe erwachsen können. Er hätte tabu bleiben müssen, Marthas Verrat löst die letzte Eskalationsstufe im Ehekrieg aus, der auch die nur vordergründig heile Lebensfassade von Nick (rührend um Haltung bemüht: Johannes Zirner) und Honey (naiv, aber kein Dummchen: Nora Buzalka) ins Wanken bringt. Es ist nur konsequent, wenn George den fiktiven Sohn nun ganz aus der Welt schafft, indem er die Nachricht von dessen tödlichem Unfall verkündet. Das Schlussbild ist friedlich. George hat den Arm um Martha gelegt, die still neben ihm sitzt und bekennt, dass sie diejenige ist, die Angst vor dem Wolf hat, in sich und den anderen. | |||
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