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Die artistische Schlussnummer ist der Reifenschwung. Die beiden Reifenschwinger steigen auf je ein Fass und halten in jeder Hand einen hölzernen Reifen, auf dessen Innenseite jeweils ein [[Dialekt|Stamperl]] Schnaps steht. Und beim Drehen soll das Glas voll bleiben. Um dann den Gesellen zu füllen ... oder so. | Die artistische Schlussnummer ist der Reifenschwung. Die beiden Reifenschwinger steigen auf je ein Fass und halten in jeder Hand einen hölzernen Reifen, auf dessen Innenseite jeweils ein [[Dialekt|Stamperl]] Schnaps steht. Und beim Drehen soll das Glas voll bleiben. Um dann den Gesellen zu füllen ... oder so. | ||
;Zur Datierung: Auch der Chronist [[Helmut Stahleder]] verweist in seiner "Chronik der Stadt München" das Pestjahr 1517 ins Reich der Fiktion: "Weder Ratsprotokolle noch Kammerrechnungen enthalten den geringsten Hinweis auf das Herrschen einer Pest. Es gibt weder die üblichen Handelsbeschränkungen noch den Ausfall von Märkten, noch die Bannisierung anderer Orte wegen dort herrschender Pest, noch Quarantäne für anreisende Kaufleute, noch Ausgaben für das Aufschneiden von Pestbeulen durch Hebammen." | |||
:Im Standardwerk "Der Münchner Schäfflertanz" liefert [[Günther Kapfhammer]] eine Erklärung dafür, wie dieses Datum als Premierentermin des Tanzes in die Welt gekommen ist. | |||
:Im frühen 19. Jahrhundert brachte der Königliche Baurat [[Anton Baumgartner]] die Jahreszahl 1517 in einer stadtgeschichtlichen Broschüre ins Gespräch. Dabei knüpfte er eine Verbindung zu einem Pestbild des spätgotischen Malers Jan Pollack, das im Alten Peter hängt und auf das Jahr 1517 datiert ist. Dazu schreibt wiederum Stahleder: "Das Bild muss sich überhaupt nicht auf eine bestimmte Pest beziehen, und wenn, dann kann diese viele Jahre zurückliegen." | |||
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Die Musikgattung steht jetzt im Landesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes - zwischen den Feldgeschworenen, der Tölzer Leonhardifahrt und dem Wunsiedler Brunnenfest. Von Hans Kratzer mehr ... | Die Musikgattung steht jetzt im Landesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes - zwischen den Feldgeschworenen, der Tölzer Leonhardifahrt und dem Wunsiedler Brunnenfest. Von Hans Kratzer mehr ... | ||
Wenn die Schäffler jetzt trotzdem ihre 500-Jahr-Feier zelebrieren, ist das selbstverständlich in Ordnung, weil Mythen oft eine eigene Wirklichkeit begründen. Die Erfindung der Weißwurst durch den Moser Sepp am 22. Februar 1857 ist ja auch so ein Mythos, der sich für immer ins kollektive Bewusstsein der Münchner eingegraben hat, obwohl der Gastwirt Moser, wie Richard Bauer, der ehemalige Direktor des Stadtarchivs, nachgewiesen hat, lediglich eine Wurst erfand, die es schon gab. Aber es ist eine schöne Geschichte, und noch schöner ist der Schöpfungsmythos des Schäfflertanzes. Dagegen sieht der erste unumstößliche Nachweis seiner Existenz richtig blass aus. | Wenn die Schäffler jetzt trotzdem ihre 500-Jahr-Feier zelebrieren, ist das selbstverständlich in Ordnung, weil Mythen oft eine eigene Wirklichkeit begründen. Die Erfindung der Weißwurst durch den Moser Sepp am 22. Februar 1857 ist ja auch so ein Mythos, der sich für immer ins kollektive Bewusstsein der Münchner eingegraben hat, obwohl der Gastwirt Moser, wie Richard Bauer, der ehemalige Direktor des Stadtarchivs, nachgewiesen hat, lediglich eine Wurst erfand, die es schon gab. Aber es ist eine schöne Geschichte, und noch schöner ist der Schöpfungsmythos des Schäfflertanzes. Dagegen sieht der erste unumstößliche Nachweis seiner Existenz richtig blass aus. | ||
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==Literatur== | |||
* Günther Kapfhammer: ''Der Münchner Schäfflertanz.'' | |||
== Weblinks == | == Weblinks == |
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