Matthias Widmann
Matthias Widmann (* am 28. Januar 1749 in Offenstetten bei Kelheim, † 1. November 1825 in München) war Stadtmaurermeister in München.
Bewohnt hatte Widmann das Haus in der Damenstiftstraße 4 (vormals St. Anna-Strasse no.1240, dann Damenstiftsgasse No.1240, ab 1833 Hausnummer 16. seit 1958 Hausnummer 4) im Hacken-Viertel. Bereits 1820 wird Widmann als "ehemals" Maurermeister aufgeführt. Widmann besaß einige Lehmgruben im Gebiet bei Ramersdorf.
Der Polizei-Anzeiger von München für das Jahr 1825 berichtet über das Ableben des Maurermeisters in der St. Peter-Pfarrei. Mathias Widmann, Stadt-Maurermeister, den 4. November 1825, im Alter von 77 Jahren an Schlagschuße gestorben.
Das Familiengrab Widmann war auf dem Südfriedhof, Feld 1, Reihe 1, Nummer 10/11. Die letzte Ruhestätte hat keinen Grabstein.
Familie
Schwiegersohn in 2. Ehe wurde sein Schüler und späterer Stadtbaumeister Josef Hoechl (1777–1838; auch in der Schreibweise Högl; aus Neumarkt an der Rott), der später Ziegeleibesitzer und größter Bauunternehmer Münchens war.
Überlieferte Bauvorhaben
- 1784-1785 Umbau des vormaligen Salesianerinnenklosters in das Adelichen Damenstift Gebäude. Die feierliche "Einsetzung" des St. Anna-Damenstifts in München war bereits am 15. Januar 1785. Anhand der ermittelten Daten ist davon auszugehen, dass Widmanns Baufirma lediglich einen Auftrag zum Umbau erhielt, da nicht genug Zeit zur Verfügung stand, hier ein komplett neues Gebäude errichten zu können.
- 1791-1792 Neuer Unterbau und Haube des durch Blitzschlags zerstörten Kirchturms der Wallfahrtskirche Maria Ramersdorf.
- 1795-1796 Neue Kirchturmhaube für die Kirche Mariä Himmelfahrt in Aufkirchen bei Starnberg, die noch heute diese Form hat. (aus: Geschichte der Kirche Mariä Himmelfahrt.)
Quellen und Nachweise
- Maria Anna Sophia, Kurfürstliche Prinzeßin, und verwittibte Kurfürstin in Baiern; Ausführliche Anweisung zur Ahnenprobe, 19. September 1783. Festsetzung eines Adeligen Damenstiftes in der Residenzstadt München. Somit verblieb für den Umbau des Klosters in das Damenstift nicht mehr als 12 Monate.
- Churpfalzbaierisches Intelligenzblatt, No.6, 31. Jänner 1785. (S.41-42, Das neu errichtete Damenstift in München. Datum der Eröffnung, und die Namensliste der ersten Stiftsfräulein sind hier aufgeführt..)
- Münchener Gottesacker 1855. Widmann, Grab und Standort (S.11)
- Häuserbuch, Hacken-Viertel. Haus Widmann. (S.69, Kauf des Hauses im Jahre *1780)
- Reitmayr; Handels- und Gewerbs-Addreß-Taschenbuch ... München. München 1818. (S.319), (Anschrift der Maurermeister der Stadt)
- Infotafel "EHEMALIGES ST.ANNA-DAMENSTIFT..." an der Fassade des als städt. Realschule genutzten Gebäudes (Anmerkung: Angabe M. Widmann habe das Gebäude erbaut ist zweifelhaft, vielmehr ist die Neugestaltung der straßenseitigen Fassade u.a. als sein Werk anzusehen)