Heilig-Geist-Kirche
Die katholische Pfarrkirche Heilig Geist (nach der christlichen Trinitätslehre über Gott) am Prälat-Miller-Weg 1 in der Altstadt neben dem Viktualienmarkt gehört zu den alten Kirchengebäuden Münchens. Sie heißt auch Heiliggeistspitalkirche.
Wahrscheinlich gründete Herzog Ludwig I. der Kelheimer um 1208 ein Spital am Thalburgtor. Das Thalburgtor ist heute der Turm des Alten Rathauses. Zu diesem Spital gehörte eine romanische Kapelle, die der Heiligen Katharina von AlexandrienW geweiht war. Nach 1257 wurde das Spital ständig erweitert. Der Stadtbrand von 1327 vernichtete auch dieses Spital samt Kapelle.
Danach entstand ein gotischer Bau im Stil einer bayerischen Hallenkirche. Einer der Baumeister war Gabriel Ridler, der die Kirche 1392 vollendete. In den Jahren 1724/1730 wurde die Heilig-Geist-Kirche durch Johann Georg Ettenhofer und den Gebrüder Asam im Stil des Barock umgestaltet und renoviert. Im Jahre 1844 standen wiederholt Renovierungsarbeiten an, und in jenem Jahr wurde die Kirche zur Pfarrei der Stadt erhoben. Ab 1944 bis zum Ende des 2. Weltkrieges 1945 wurde die Kirche durch unzählige Brandbomben getroffen. Dabei verlor das Bauwerk die Turmspitze, der Dachstuhl wurde bis hinunter in den Kirchenraum und die Sakristei zerstört. Auf alten Fotoansichten ist zu erkennen, wie nur mehr der Hochaltar von einigen aus Ziegel gemauerten Rundbögen des Innenschiffs überdeckt wird. Im Grunde stand nur noch die Fassade des Kirchenbaus. In den Jahren 1946 bis 1952 hat man schier Unglaubliches geleistet und die Kirche mit der Rekonstruktion der Pfeiler, der Außenfassade und dem Gewölbe vor dem endgültigen Abriss und Zerfall gerettet.
Ab dem Jahre 1973 wurden unter der Leitung Erwin Schleichs der komplette Innenraum mit Hochaltar und die von den Gebrüder Asam gefertigten Fresken rekonstruiert.
Die Pfarrkirche St. Peter, deren Turm im Volksmund Alter Peter genannt wird, ist die direkte kirchliche "Nachbarin".
Die Fotografie zeigt, wie die flachen, in matter grüner Farbe gehaltenen Markthäuschen am Rande des Viktualienmarktes direkt an die Kirche heranreichen. Vor ihnen lagen von November 1896 bis 1960 die Gleise einer Wendeschleife der Linie 5 der Tram.
Bis in die 1970er Jahre konnte man mit dem Auto bis an die Kirche heranfahren und dort die Parkplätze für einen Kirchen- oder Marktbesuch nutzen.
Die Glocken der Kirche
- Die Brezenreiter-Glocke wurde am 27. Mai 2012 durch den Stadtpfarrer der St. Maximilianskirche, Rainer Maria Schießler, geweiht. Um Punkt 12 Uhr mittags hob ein Autokran der Firma Schmidbauer die 350 kg schwere Glocke hoch zum oberen Rand des Turms. Arbeiter der Glockengießerei Perner aus Passau zogen die Glocke in den Innenraum an den Glockenstuhl. Um 14:45 Uhr wurde das nun auf 4 Glocken angewachsene Geläut, beginnend mit der frischen Brezenreiter-Glocke, erstmals gemeinsam angeschlagen.
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Zum Baustil siehe auch die WP-Artikel über
- Hans von Burghausen, den regional wichtigen Baumeister der Spätgotik
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