Kanalisation
Die Länge der Kanalisation in München beträgt ca. 2.500 Kilometer. Rund 60 Prozent davon sind begehbare Kanäle. Zum Vergleich: Venedig hat etwa ein Wegenetz von 38 km für seine 175 oberirdischen Kanäle (Wasserstraßen). Hinzu kommen 13 Regenrückhalteanlagen mit einem riesigen Volumen von 703.000 Kubikmetern, in denen das Wasser bei starken Regenfällen zwischengespeichert und anschließend kontrolliert der Reinigung in den Klärwerken zugeführt werden kann.
Geschichte
- Vorläufer: die Sammlung von Fäkalien
- Einschüttbach
Max von Pettenkofer (1818 — 1901) war der Vordenker der Hygiene in München und ließ im 19. Jahrhundert die ersten zusammenhängenden Kanäle bauen, um die Verbreitung von Pest und Cholera einzudämmen. Erfolgreich!
Er ist damit der Rudolf Virchow (Berlin) Münchens. Jener hatte ab 1869 maßgeblich dafür gesorgt, dass das schnell wachsende Berlin eine Kanalisation und eine zentrale Trinkwasserversorgung erhielt.
Münchner Stadtentwässerung
Zwei Großklärwerke im Münchner Norden mit insgesamt drei Millionen Einwohnerwerten reinigen täglich 560.000 Kubikmeter Abwasser aus Haushalt und Industrie. Seit April 1998 betreibt die Münchner Stadtentwässerung eine Klärschlammverbrennungsanlage. 2005 wurde im Rahmen des Projektes "Wiederherstellung der Badegewässerqualität in der Isar" im Klärwerk Gut Marienhof eine Abwasserdesinfektionsanlage in Betrieb genommen.
Betreiber der Anlagen ist die Münchner Stadtentwässerung (MSE), ein Eigenbetrieb der Landeshauptstadt München. Aufgabe der MSE ist es, die Abwasserableitung, -reinigung und Klärschlammentsorgung von München und den angeschlossenen Zweckverbänden auf einem sehr hohen Niveau sicherzustellen.
Fünf übergeordnete Unternehmensziele prägen die Arbeit des kommunalen Unternehmens: Umwelt- und Gesundheitsschutz, Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Kundenorientierung und Sicherheit. Das Unternehmen ist Qualitätsmanagementsystem ist nach DIN EN ISO 900, Umweltmanagementsystem nach DIN EN ISO 14001, Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystem nach BS OHSAS 18001 zertifiziert. Seit 1885 ist die Stadtentwässerung in kommunaler Hand und leistet einen elementaren Beitrag zur Daseinsvorsorge in München.
Sitz der Münchner Stadtentwässerung ist das Technische Rathaus in der Friedenstraße 40, 81671 München.
Führungen bei der Münchner Stadtentwässerung
Begeben Sie sich in den Münchner Untergrund, erfahren Sie mehr über die Entstehungsgeschichte und den Arbeitsalltag in der Münchner Kanalisation. Die Stadt zeigt im Rahmen einer Kanalführung gerne, was sich unter unseren Füßen abspielt.
- Kanalführungen: Anmeldung unter der Telefonnummer 089 233-62008
- Klärwerksführungen bietet die Münchner Stadtentwässerung u.a. am jährlich stattfindenden Tag der offenen Tür an. Wann und wo, erfahren Sie auf der Website der MSE: www.muenchen.de/mse
Siehe auch
Weblinks
- Die etwas andere Perspektive in 6 Bildern.
- Offizielle Seite der Münchner Stadtentwässerung
- Deren Geschichte (bei muenchen.de)
- Thomas Anlauf: Abwassernetz - 17 Stufen in den Münchner Untergrund. (Abwassernetz Ein gigantisches Bauwerk aus Ziegeln zieht sich durch den Münchner Untergrund. Lange galt München als stinkendes Drecksloch, die hygienischen Zustände waren verheerend - bis vor 125 Jahren der Ausbau des Kanalnetzes richtig losging. Ein Besuch im Gedärm der Stadt.) SZ vom 23. März 2018
- Die Münchner Kanalisation bei Wikipedia nennt ein 2.400 Kilometer langes Kanalnetz (dazu kommen noch etwa 4.000 Kilometer Anschlusskanäle der Privathaushalte), ein Stauvolumen bis zu 700.000 Kubikmetern in 13 Auffangbecken und täglichen 560.000 Kubikmeter Abwasser. Insgesamt für etwa 1,8 Millionen Menschen in diesem Netz (Münchner Kanalisation). Oder der Artikel:
Das Thema "Kanalisation" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Münchner Stadtentwässerung. |