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[[1878]] begab sich Liebermann nach Aufenthalten in Paris und den Niederlanden erstmals auf eine Italien-Reise. In Venedig wollte er sich Werke Vittore Carpaccios und Gentile Bellinis ansehen, um daraus neue Orientierung zu schöpfen. Dort traf er auf eine Gruppe [[Münchner]] Maler – unter ihnen [[Franz von Lenbach]] –, in deren Kreis er in Venedig drei Monate blieb und ihnen schließlich in deren bayerische Hauptstadt folgte, die mit der [[Münchner Schule]] auch das deutsche Zentrum ''naturalistischer'' Kunst war. .... | [[1878]] begab sich Liebermann nach Aufenthalten in Paris und den Niederlanden erstmals auf eine Italien-Reise. In Venedig wollte er sich Werke Vittore Carpaccios und Gentile Bellinis ansehen, um daraus neue Orientierung zu schöpfen. Dort traf er auf eine Gruppe [[Münchner]] Maler – unter ihnen [[Franz von Lenbach]] –, in deren Kreis er in Venedig drei Monate blieb und ihnen schließlich in deren bayerische Hauptstadt folgte, die mit der [[Münchner Schule]] auch das deutsche Zentrum ''naturalistischer'' Kunst war. .... | ||
== Der antisemitische Skandal von 1879 == | |||
www | Im Dezember 1878 begann M. Liebermann mit der Arbeit an ''Der zwölfjährige Jesus im Tempel.'' Erste Skizzen für dieses Werk hatte er bereits in den Synagogen von Amsterdam und Venedig angefertigt. Nie zuvor inszenierte er ein Bild unter größerem Arbeitsaufwand: Die Studien der Synagogeninterieurs verband er mit individuellen Figuren, von denen er vorher Aktstudien fertigte, um sie dann bekleidet zusammenzuführen. Das Sujet tauchte er in beinahe mystisches Licht, das vom Jesuskind als der leuchtenden Mitte auszugehen scheint. | ||
Gegen dieses Bild brandete reichsweit in der Presse eine Welle der Empörung auf. Während sich Prinzregent [[Luitpold]] auf die Seite Liebermanns stellte, schrieb die Augsburger Allgemeine, der Künstler habe „den hässlichsten, naseweisesten Judenjungen, den man sich denken kann“, gemalt. In der Öffentlichkeit wurde Liebermann als „Herrgottsschänder“ systematisch verunglimpft. | |||
== www == | |||
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