Münchner Wochenmärkte: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Ende der [[1950er | 50er]] Jahre herrschte in München eine große Wohnungsnot. Trotz des Wiederaufbaus der Stadt nach dem [[Zweiter Weltkrieg | zweiten Weltkrieg ]] wurden zusätzlich ungefähr 60.000 Wohnungen dringend benötigt. Zwischen 1960 und 1970 nahm die Münchner Bevölkerung um ca. 300.000 Einwohner zu. Als Konsequenz aus dieser Wohnungsnot wurden seit Anfang der [[1960er | 60er]] Jahre große Neubauviertel errichtet (u.a. [[Neuperlach]], [[Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln|Fürstenried]], [[Feldmoching-Hasenbergl|Hasenbergl]], [[Blumenau]] und [[Aubing-Lochhausen-Langwied|Neuaubing]]). Schon bald aber wurde die mangelhafte Infrastruktur beklagt. Hauptsächlich fehlte es an Kindergärten, Schulen, öffentlichen Verkehrsmitteln und Einkaufsmöglichkeiten.  
Ende der 50er Jahre herrschte in München eine große Wohnungsnot. Trotz des Wiederaufbaus der Stadt nach dem [[wikipedia:de:Zweiter Weltkrieg | zweiten Weltkrieg ]] wurden zusätzlich ungefähr 60.000 Wohnungen dringend benötigt. Zwischen 1960 und 1970 nahm die Münchner Bevölkerung um ca. 300.000 Einwohner zu. Als Konsequenz aus dieser Wohnungsnot wurden seit Anfang der 60er Jahre große Neubauviertel errichtet (u.a. [[Neuperlach]], [[Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln|Fürstenried]], [[Feldmoching-Hasenbergl|Hasenbergl]], [[Blumenau]] und [[Aubing-Lochhausen-Langwied|Neuaubing]]). Schon bald aber wurde die mangelhafte Infrastruktur beklagt. Hauptsächlich fehlte es an Kindergärten, Schulen, öffentlichen Verkehrsmitteln und Einkaufsmöglichkeiten.  


Da die ständigen Lebensmittelmärkte, wie etwa der [[Viktualienmarkt]], gut von den Münchnerinnen und Münchnern angenommen wurden, kam man auf die Idee, in den unterversorgten Stadtteilen zwar keine ständigen Lebensmittelmärkte, deren Erhaltungsaufwand sehr hoch ist, zu installieren, aber dafür Halb-, oder Ganztagesmärkte, die ein- oder zweimal pro Woche in den betroffenen Vierteln stattfinden sollten, einzurichten. Diese Märkte sollten von mobilen Erzeugern bzw. Marktkaufleuten beschickt werden, die die Münchner Bevölkerung mit Lebensmitteln und Blumen sowie Waren aus dem Nichtlebensmittelbereich versorgen sollten; eine [[Auer Dult|Dultatmosphäre]] sollte jedoch vermieden werden. Von diesen Märkten erhoffte man sich ''„eine erfreuliche Belebung der Außenbezirke und die Bildung kleinerer abwechslungsreicher und farbiger Lebenszentren“'', wie es in der Grundsatzentscheidung des [[Münchner Stadtrat | Stadtrates]] lautet. Da mit der Einführung dieser neuen Marktgattung Neuland beschritten wurde und es sich damals noch nicht voraussehen ließ, wie sich die neuen Einrichtungen bewähren würden, konnte sich die Stadt vorerst nicht selbst zum Träger dieser Märkte machen und die in diesem Fall notwendige Marktverwaltung schaffen. Es wurde vielmehr die Lösung gefunden, dass der ''[[Bayerischer Landesverband der Schausteller und Marktkaufleute e.V.|Bayerische Landesverband der Schausteller und Marktkaufleute e.V.]]'' vorerst für ein Probejahr Träger der Wochenmärkte sein sollte. Im Verlauf des Probejahres sollte beobachtet werden, wie sich die Märkte entwickeln, so dass danach die Stadt entscheiden konnte, den Weiterbetrieb gegebenenfalls zu versagen, weitere Märkte zu gestatten oder sie in eigener Zuständigkeit zu betreiben. Aufgrund des guten Erfolges des Versuchsjahres entschied sich die Stadt für letztere Lösung, da eine unkontrollierte Ausweitung der Privatmärkte befürchtet wurde, die zu einer Belastung der Wohnqualität oder einer untragbaren Konkurrenz für den [[Einzelhandel]] in den Stadtvierteln führen könnte.  
Da die ständigen Lebensmittelmärkte, wie etwa der [[Viktualienmarkt]], gut von den Münchnerinnen und Münchnern angenommen wurden, kam man auf die Idee, in den unterversorgten Stadtteilen zwar keine ständigen Lebensmittelmärkte, deren Erhaltungsaufwand sehr hoch ist, zu installieren, aber dafür Halb-, oder Ganztagesmärkte, die ein- oder zweimal pro Woche in den betroffenen Vierteln stattfinden sollten, einzurichten. Diese Märkte sollten von mobilen Erzeugern bzw. Marktkaufleuten beschickt werden, die die Münchner Bevölkerung mit Lebensmitteln und Blumen sowie Waren aus dem Nichtlebensmittelbereich versorgen sollten; eine [[Auer Dult|Dultatmosphäre]] sollte jedoch vermieden werden. Von diesen Märkten erhoffte man sich ''„eine erfreuliche Belebung der Außenbezirke und die Bildung kleinerer abwechslungsreicher und farbiger Lebenszentren“'', wie es in der Grundsatzentscheidung des [[Münchner Stadtrat | Stadtrates]] lautet. Da mit der Einführung dieser neuen Marktgattung Neuland beschritten wurde und es sich damals noch nicht voraussehen ließ, wie sich die neuen Einrichtungen bewähren würden, konnte sich die Stadt vorerst nicht selbst zum Träger dieser Märkte machen und die in diesem Fall notwendige Marktverwaltung schaffen. Es wurde vielmehr die Lösung gefunden, dass der ''[[Bayerischer Landesverband der Schausteller und Marktkaufleute e.V.|Bayerische Landesverband der Schausteller und Marktkaufleute e.V.]]'' vorerst für ein Probejahr Träger der Wochenmärkte sein sollte. Im Verlauf des Probejahres sollte beobachtet werden, wie sich die Märkte entwickeln, so dass danach die Stadt entscheiden konnte, den Weiterbetrieb gegebenenfalls zu versagen, weitere Märkte zu gestatten oder sie in eigener Zuständigkeit zu betreiben. Aufgrund des guten Erfolges des Versuchsjahres entschied sich die Stadt für letztere Lösung, da eine unkontrollierte Ausweitung der Privatmärkte befürchtet wurde, die zu einer Belastung der Wohnqualität oder einer untragbaren Konkurrenz für den Einzelhandel in den Stadtvierteln führen könnte.  


Am 20. Mai 1969 wurde der erste Wochenmarkt in der ''Plettstraße'' in Neuperlach eröffnet. In den darauffolgenden Tagen folgten die Märkte in der ''Berner Straße'' in Fürstenried-Ost, in der ''Wellenkampstraße'' im Hasenbergl und in der ''Graubündener Straße'' in Fürstenried-West. Die Märkte wurden von der jeweiligen ansässigen Bevölkerung hervorragend angenommen. Nach dem Probejahr übernahm die Marktverwaltung die [[Großmarkthalle München|Großmarkthalle]], ein kommunaler Betrieb, der bereits langjährige Erfahrung bei der Verwaltung der festen Lebensmittelmärkte besaß.  
Am 20. Mai 1969 wurde der erste Wochenmarkt in der ''Plettstraße'' in Neuperlach eröffnet. In den darauffolgenden Tagen folgten die Märkte in der ''Berner Straße'' in Fürstenried-Ost, in der ''Wellenkampstraße'' im Hasenbergl und in der ''Graubündener Straße'' in Fürstenried-West. Die Märkte wurden von der jeweiligen ansässigen Bevölkerung hervorragend angenommen. Nach dem Probejahr übernahm die Marktverwaltung die [[Großmarkthalle München|Großmarkthalle]], ein kommunaler Betrieb, der bereits langjährige Erfahrung bei der Verwaltung der festen Lebensmittelmärkte besaß.  


Am 2. Februar 1989 beschloss der [[Münchner Stadtrat | Kommunalausschuss]] eine Neuerung auf dem Gebiet der Wochenmärkte. Ab dem Frühjahr desselben Jahres sollten erstmals - zunächst auf Probe - unter dem Dach der Münchner Wochenmärkte [[Bauernmarkt|Bauernmärkte]] als reine Selbsterzeugermärkte eingerichtet werden. Im Sinne der Verbundenheit der Stadt mit dem Umland erschien es angemessen und richtig, Bauern in der Stadt einen Vermarktungsbereich für ihre regionalen Produkte zur Verfügung zu stellen. Zudem ist es Selbsterzeugern im Gegensatz zu professionellen Marktkaufleuten wegen ihrer Bindung an den Betrieb nicht möglich, täglich auf den Markt zu fahren. Als Träger dieser neuen Marktgattung wurde der vom [[Bayerischer Bauernverband|Bayerischen Bauernverband]] gegründete ''Bauernmarkt München e.V.'' festgesetzt.  
Am 2. Februar 1989 beschloss der [[Münchner Stadtrat | Kommunalausschuss]] eine Neuerung auf dem Gebiet der Wochenmärkte. Ab dem Frühjahr desselben Jahres sollten erstmals - zunächst auf Probe - unter dem Dach der Münchner Wochenmärkte Bauernmärkte als reine Selbsterzeugermärkte eingerichtet werden. Im Sinne der Verbundenheit der Stadt mit dem Umland erschien es angemessen und richtig, Bauern in der Stadt einen Vermarktungsbereich für ihre regionalen Produkte zur Verfügung zu stellen. Zudem ist es Selbsterzeugern im Gegensatz zu professionellen Marktkaufleuten wegen ihrer Bindung an den Betrieb nicht möglich, täglich auf den Markt zu fahren. Als Träger dieser neuen Marktgattung wurde der vom [[Bayerischer Bauernverband|Bayerischen Bauernverband]] gegründete ''Bauernmarkt München e.V.'' festgesetzt.


==Verwaltung==
==Verwaltung==
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