Kazmair

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Die Familie Kazmair (auch Katzmair geschrieben) war ein Patriziergeschlecht in München.

Zum Andenken an den Namen Kazmair und vor allem an Jörg Kazmair, der wohl 1395 zum Rat der Stadt aufgestiegen war, ist die Kazmairstraße auf der Schwanthalerhöhe benannt.

  • Jörg Katzmair: Rat der Stadt um vor 1398, nach 1403

Aus der Katzmair Denkschrift, von Schmeller im Jahre 1833 zusammengestellt. (.1 Es ist zu wissen, dass ich Jorg Katzmair an den innern rat ze München ward genommen zue liechtmessen in dem 98 Jar; und ich was vor nie kain ratgeb gewesen. )

  • Martin Katzmair: Bürgermeister, in der Zeit um 1460
  • Niklas Katzmair: Im Rat der Stadt
Foto vom Grabstein der Kazmairs, 2012;
Ein Epitaph aus rötlichem Marmor, Familienwappen

Der Grabstein

Dieser Grabstein ist aus rötlichem Marmor gefertigt (2,55m auf 1,22m). Die Herkunft des Grabsteines ist nicht ganz nachvollziehbar. Die Familie Katzmair hatte in der ehemaligen St. Michelskapelle ihre Grabstätte, diese wurde nach dem Abbruch der Kapelle im Jahre 1486 in die Frauenkirche übertragen (Krenner 12, Hefner 32). Vom Salvatorfriedhof (1789 aufgelöst) in die Frauenkirche, dann auf den Vorplatz an der Wand der ehemaligen Spital-Klosterkirche der Elisabethinerinnen in der Mathildenstraße (1825 – 1850 noch dort aufgestellt). Vermutlich gelang es Hans Grässel, den Epitaph für den Neubau des Heilig-Geist-Spitals und deren Kirche, im Jahre 1904 bis 1907 zu gewinnen. Seither ist der Stein am Dom-Pedro-Platz 6 in der Kirche aufbewahrt.

Die Inschrift im oberen Abschnitt, die Vorfahren Barbara Kazmairs
Johans kaczmair obvt anno dni milletissimo
ccc trrriiij an sand andreas abét A dnj M cccc r bij
starb jo'g kaczái des freitags nach dem weissé fütag
Ano dnj M cccc rr starb hanns kaczmair á sant
gallen tag den got genedig wolle sein amen.

In der Mitte das sprechende Wappen derer von Katzmair. Im Schild eine weiß aufspringende Katze, auf dem Helm ein in roter Farbe gehaltenes Kissen mit goldenen Quasten. Darüber sitzt eine weitere weiße Katze. In rot und silber sind die Deckchen gehalten.

Unterhalb des Wappens findet sich ein weiterer Text

Anno dni 15 20 des r tags octobris starb jungfraw Barbara niclas kaczmars dochter hie begraben d g g.

Darunter eine auf Kissen ruhende Frauengestalt, an den unteren Ecken des Steins je das Schild des Stupfers und Rudolf.

Dazwischen steht eine verbreitete Erinnerung an die Sterblichkeit des Lesenden (memento mori),

Wer bist du ? der du bist und der ich bin
wirst du werden

Weblinks, Quellen und Nachweise

  • Rambaldi: Straßennamen. (2 Seiten Bericht)
  • Alckens: Die Epitaphien. (Fundort)
  • Kloos: Die Inschriften der Stadt. (Abb. + Beschreibung)
  • Schattenhofer; Das Alte Rathaus. (Unruhen).
  • Johann Nepomuk Gottfried von Krenner Über die Siegel.
  • Artikel im Historischen Lexikon Bayerns: Münchner Unruhen, 1397-1403 (Unter Quellenlage heißt es dort: "Neben Hinweisen in Rechnungen und Satzungen der Stadtverwaltung ist die Denkschrift des Ratsherrn Jörg Kazmaier die wichtigste Quelle. Von ihm verfasst wohl mit dem Ziel, sich von dem Ruf der Mittäterschaft rein zu waschen, sind hier allerdings Unstimmigkeiten und Versuche einer Umdeutung zu finden.")

Siehe auch

--Zu "vasnacht" im Jahre 1403, über 2000 Reiter des Heeres des herzoglichen Stadtherren, Ernst und Wilhelm Herzog Heinrichs von Landshut, in den Gebieten bei Feldmoching und Moosach, zogen gegen die letzten aufständischen Zunftmeister und Mitläufer der 4 Patrizierstämme auf. (s1-RH-164)

--Zur Mitte des 14. Jahrhunderts gab es die obskure Zusammenstellung von drei gleichzeitig fungierenden Ratskollegien, eines Rates des inneren und eines des äußeren, desweiteren einen großen Rat der das Bürgertum vertrat, das mit bis zu 300 Personen, in wechselnder Auswahl derer, vertreten war. Bei dieser nicht mehr zu überblickenden Anzahl von Sprechern musste es 1397-1403 zu dem Bürgerkrieg kommen. Das Verfassungsgrundgesetz von 1403 brachte eine neue Ratsverfassung die bis weit in das 18. Jahrhundert hinein seine Gültigkeit hatte. (s2-RH-193)