Zwangsarbeiterlager

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Von 400 Zwangsarbeiterlagern oder von den KZ-Nebenlagern (Dachaus) im Gebiet der Stadt München ist das Zwangsarbeiterlager Neuaubing (auch: Barackenlager Neuaubing) baulich und im Umfang noch als einziges bis heute über das Jahr 2000 hinaus weitgehend erhalten geblieben.

Es stand in der Nähe der ehemaligen Dornier-Flugzeugwerke und des Reichsbahn-Ausbesserungswerks, in dessen Auftrag es 1943 errichtet wurde. Auch nach dem Krieg gab es eine Bahnnutzung des Geländes und der Baracken.

Bei der Verlagerung der Kriegsproduktion in ländliche südostdeutsche Gebiete, um Fliegerangriffen auszuweichen, wurden die Zwangsarbeiter mit "verlagert". So entstanden östlich und südlich von München zusätzliche Zwangsarbeitslager.

Standorte

Sammellager jüdischer Gefangener (KZ)

KZ-Außenlager oder KZ-Nebenlager bei München

Als Außenlager des Konzentrationslagers Dachau werden auch Außenkommandos bezeichnet. Es gab KZ-Kommandos, die abends wieder ins Lager Dachau zurückmarschieren mussten, um dort zu übernachten. Dachau war mit 197 Außenlagern das am weitesten verzweigte Konzentrationslager im Reichsgebiet. Von diesen 197 Nebenlagern oder Außenkommandos unterstanden 188 dem Lagerkommandanten von Dachau. In 169 Lagern wurden ausschließlich männliche, in 24 Lagern ausschließlich weibliche Häftlinge gefangen gehalten.


Als Außenlager oder Nebenlager werden heute meist jene Gefangenenlager betrachtet, die einen SS-Lagerführer sowie Funktionshäftlinge, z.B. Blockälteste oder Lagerälteste, hatten. Einige dieser Außenlager wurden in NS-Dokumenten auch als Arbeitslager bezeichnet.

  1. Ampfing – Waldlager V und VI (vgl. Außenkommando Mühldorf)
  2. Bichl, Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen
  3. Dachau, Entomologisches Institut
  4. Dachau, Pollnhof
  5. Dachau, Präzifix
  6. Dachau, Wülfert
  7. Deisenhofen, Gemeinde Oberhaching, bei „Schwester Pia
  8. Feldafing, Kreis Starnberg
  9. Feldmoching/Bayern
  10. Freising/Bayern
  11. Karlsfeld, Kreis Dachau
  12. KZ-Außenlager Kaufering I - XI, in und um Landsberg
  13. KZ-Lager "Luftfahrtforschungsanstalt Ottobrunn" (Ottobrunn bei München (wahrscheinlich identisch mit der Bezeichnung KZ München-Ost), damals Gemeinde Unterhaching
  14. Schleissheim, Kreis München
  15. Türkheim, siehe KZ-Außenlager Kaufering VI
  16. Tutzing, Kreis Starnberg
  17. zu Unterhaching siehe unter KZ-Lager "Luftfahrtforschungsanstalt Ottobrunn"
  18. Unterschleißheim, Kreis München

KZ-Außenlager oder KZ-Nebenlager in München

  1. München, Bartolith-Werke
  2. München, Bergmannschule
  3. München, Bombensuchkommando
  4. München, Chemische Werke
  5. München, Ehrengut
  6. München, Gartenbaubetrieb Nützl
  7. München, Gestapo
  8. München, Höchlstraße
  9. München, Katastropheneinsatz
  10. München, Königinstraße
  11. München, Lebensborn
  12. München, Leopoldstraße
  13. München, Loden-Frey
  14. München, Mannschaftshäuser
  15. München, Oberbürgermeister
  16. München, Parteikanzlei
  17. München, Reichsbahn
  18. München, Reichsführer SS
  19. München, Reichsführer, SS-Adjutantur
  20. München, Reichsführer, SS-Hauptkasse
  21. München, Reichskriminalpolizeiamt
  22. München, Schuhhaus Meier
  23. München, Sprengkommando
  24. München, SS-Oberabschnitt Süd, Möhlstraße
  25. München, SS-Standortkommandantur, Bunkerbau
  26. München, SS-Standortkommandantur, Kabelbau
  27. München, Thomae, Großschlachterei
  28. München, Außenlager Allach, BMW
  29. München-Allach, Krankenlager
  30. München-Allach, Baustelle der Organisation Todt
  31. München-Allach, Porzellanmanufaktur Allach
  32. München-Freimann, Ausbesserungswerk
  33. München-Freimann, Dykerhoff & Widmann
  34. München-Freimann, SS-Standortverwaltung
  35. München-Giesing, Agfa-Kamerawerk
  36. München-Oberföhring, Bauleitung der Waffen-SS
  37. München-Riem, Organisation Todt
  38. München-Riem, SS-Reit- und Fahrschule
  39. München-Schwabing, „Eleonore Baur, so genannte Schwester Pia“
  40. München-Sendling

Für München wird eine Zahl um die 400 für alle Arten von Sklavenarbeit unter dem Druck der SS genannt. Das bedeutet, dass diese Übersicht nur einen kleineren Teil der Lager umfasst.

Literatur

  • Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): KZ-Außenlager. Geschichte und Erinnerung. Dachauer Hefte Nr. 15. Verlag Dachauer Hefte, 1999.
  • Andreas Heusler: Ausländereinsatz. Zwangsarbeit für die Münchner Kriegswirtschaft. 1939-1945. München, Verlag Hugendubel, 1996. Band 1 von Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt München. 1996. ISBN 3880348685. Über 400 Seiten.

Weblinks

Lage, Karten, Verzeichnisse