Israelitische Jugendhilfe

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Der Verein Israelitischen Jugendhilfe e.V., Antonienstraße 7, erwarb das Haus um dort ein Kinderheim, das Antonienheim, einzurichten. Ursprünglich war es für verwaiste oder sozial schwache Kinder gedacht. Es nahm seit der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 zunehmend Kinder auf, deren Eltern versuchten, Überlebenswege zu finden. Einige Kinder konnten mit Hilfe von Kindertransporten nach England gebracht werden.

20 Kinder und vier BetreuerInnen wurden Opfer der ersten großen Deportation aus München im November 1941. Sie wurden alle in Kaunas (Litauen) ermordet.

Im April 1942 wurde das Heim aufgelöst; die verbliebenen Kinder wurden in Sammellager für Juden gebracht, um von dort ebenfalls in die Todeslager deportiert zu werden. Die SS-Organisation »Lebensborn« richtete im ehemaligen Antonienheim eine »Mutterwohnstätte« ein.


  • In der Nähe befindet sich heute der "Fuchsbau“, ein »Pyramidenbau« an der Fuchsstraße aus den Siebzigerjahren. In der Zeit vor dem Neubau, in der Villa einer Verlagserbin und Mäzenin, die zahlreiche Künstler als Gäste beherbergte, spielt die »Zweite Heimat«-Filmreihe von Edgar Reitz.


  • Vgl. Daten in der Chronologie zur jüdischen Geschichte Münchens 1229 - 1945. Dieses Haus in der Antonienstraße 7 beherbergte zu dieser Zeit jüdische Säuglinge und Kinder bis zu ihrem 14. Lebensjahr, die aus den verschiedensten Gründen nicht bei ihren Eltern leben konnten. Außerdem hat es eine Ausbildungsstätte für Kinderpflege und Haushaltsführung gegeben. In dem jüdischen Kinderheim sorgten Jugend- und Wirtschaftsleiterinnen, Betreuerinnen sowie eine Säuglingsschwester für die Versorgung, Erziehung und Ausbildung der Kinder.

Kat