Zwangsarbeiterlager

Aus München Wiki
Version vom 21. April 2010, 14:19 Uhr von Sdfgh (Diskussion | Beiträge) (Basisdaten)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Von 400 Zwangsarbeiterlagern oder von den KZ-Nebenlagern (Dachaus) im Gebiet der Stadt München ist das Zwangsarbeiterlager Neuaubing (auch: Barackenlager Neuaubing) baulich und im Umfang noch als einziges bis heute über das Jahr 2000 hinaus weitgehend erhalten geblieben.

Es stand in der Nähe der ehemaligen Dornier-Flugzeugwerke und des Reichsbahn-Ausbesserungswerks, in dessen Auftrag es 1943 errichtet wurde. Auch nach dem Krieg gab es eine Bahnnutzung des Geländes und der Baracken.

Bei der Verlagerung der Kriegsproduktion in ländliche südostdeutsche Gebiete, um Fliegerangriffen auszuweichen, wurden die Zwangsarbeiter mit "verlagert". So entstanden östlich und südlich von München zusätzliche Zwangsarbeitslager.

Standorte

KZ-Außenlager oder KZ-Nebenlager außerhalb

Als Außenlager des Konzentrationslagers Dachau werden auch Außenkommandos bezeichnet. Es gab KZ-Kommandos, die abends wieder ins Lager Dachau zurückmarschieren mussten, um dort zu übernachten. Dachau war mit 197 Außenlagern das am weitesten verzweigte Konzentrationslager im Reichsgebiet. Von diesen 197 Nebenlagern oder Außenkommandos unterstanden 188 dem Lagerkommandanten von Dachau. In 169 Lagern wurden ausschließlich männliche, in 24 Lagern ausschließlich weibliche Häftlinge gefangen gehalten.


Als Außenlager oder Nebenlager werden heute meist jene Gefangenenlager betrachtet, die einen SS-Lagerführer sowie Funktionshäftlinge, z.B. Blockälteste oder Lagerälteste, hatten. Einige dieser Außenlager wurden in NS-Dokumenten auch als Arbeitslager bezeichnet.

  1. Ampfing – Waldlager V und VI (vgl. Außenkommando Mühldorf)
  2. Augsburg
  3. Augsburg, Michel-Fabrik
  4. Augsburg, Oberbürgermeister
  5. Augsburg, Reichsbahnbetriebsamt
  6. Augsburg-Haunstetten, Messerschmitt AG
  7. Augsburg-Pfersee, Messerschmitt AG
  8. Augsburg-Gablingen, Messerschmitt AG
  9. Bad Ischl, Kreis Gmunden, Sägewerk
  10. Bad Ischl, Kreis Gmunden, Umsiedlungslager
  11. Bad Oberdorf, Gemeinde Hindelang
  12. Bad Tölz-Wolfratshausen
  13. Bichl, Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen
  14. Außenkommando Biesings bei Schlachters (heute Ortsteil von Siegmarszell), Landkreis Lindau
  15. Blaichach, Kreis Sonthofen
  16. Burgau, Kreis Günzburg
  17. Dachau, Entomologisches Institut
  18. Dachau, Pollnhof
  19. Dachau, Präzifix
  20. Dachau, Wülfert
  21. Deisenhofen, Gemeinde Oberhaching, bei „Schwester Pia
  22. Ebersberg/Bayern
  23. Eching, Kreis Freising
  24. Ellwangen, Kreis Aalen
  25. Feistenau bei Fischbachau, siehe Valepp
  26. Feldafing, Kreis Starnberg
  27. Feldmoching/Bayern
  28. Fischbachau, Kreis Miesbach
  29. Fischen, Kreis Sonthofen, Kdo. v. Kottern
  30. Fischhorn/Pinzgau, Bezirk Zell a. See
  31. Freising/Bayern
  32. Fridolfing, Kreis Laufen
  33. Außenlager Friedrichshafen am Bodensee, an der Hochstraße und in Raderach
  34. Gablingen, Kreis Augsburg
  35. Garmisch-Partenkirchen
  36. Gendorf, Gemeinde Emmerting
  37. Germering, Kreis Fürstenfeldbruck
  38. Gmund a. Tegernsee
  39. Außenlager Hausham, Kreis Miesbach
  40. Halfing, Kreis Rosenheim
  41. Halfing, Kreis Rosenheim, Brüningsau
  42. Hallein/Österreich
  43. Heidenheim/Württemberg
  44. Horgau, Kdo. v. Augsburg/Pfersee
  45. Ingolstadt, Bahnbetriebswerk
  46. Ingolstadt, Landrat
  47. Innsbruck II (Neustift)
  48. Innsbruck, Reichsstraßenbauamt
  49. Innsbruck, SS-Sonderlager
  50. Karlsfeld, Kreis Dachau
  51. Kaufbeuren, BMW
  52. KZ-Außenlager Riederloh II, Riederloh-Kaufbeuren
  53. KZ-Außenlager Kaufering I - XI, in und um Landsberg
  54. KZ-Außenlager Kottern-Weidach, Kempten im Allgäu
  55. Kempten/Allgäu, Sachse KG
  56. Königssee, Kreis Berchtesgaden
  57. Kottern, Gemeinde Sankt Mang (heute Kempten/Allgäu)
  58. Landsberg/Lech
  59. Landshut/Bayern
  60. Lauingen II, Kreis Dillingen
  61. Liebhof, Kreis Viechtach
  62. KZ-Außenlager Lochau, bei Bregenz
  63. Markt Schwaben, Kreis Ebersberg
  64. Mettenheim, Kreis Mühldorf (Außenkommando Mühldorf]])
  65. Memmingen, Messerschmitt AG
  66. Moosburg
  67. Neuburg/Donau
  68. Neufahrn
  69. Neu-Ulm
  70. Oberstdorf/Birgsau, Kreis Sonthofen
  71. Oetztal/Österreich
  72. KZ-Lager "Luftfahrtforschungsanstalt Ottobrunn" (Ottobrunn bei München (identisch mit der Bezeichnung KZ-Lager München-Ost ?), damals Gemeinde Unterhaching
  73. Pabenschwand/Österreich
  74. Pfaffenhofen/Bayern
  75. Außenlager Radolfzell, Kreis Konstanz
  76. Riederloh II, Kdo. v. Kaufbeuren
  77. Rosenheim/Bayern
  78. Salzburg, an diversen Stellen und diverse Bombensuchkommandos
  79. Außenlager Saulgau, Württemberg
  80. Schleissheim, Kreis München
  81. Schloß Itter/Tirol
  82. Seehausen, Kreis Weilheim
  83. Sonthofen/Bayern
  84. Spitzingsee, Kreis Miesbach
  85. Außenlager SS-Berghaus Sudelfeld, Bayrischzell, Kreis Miesbach
  86. St. Gilgen am Wolfgangsee, Bez. Salzburg
  87. St. Johann/Tirol
  88. St. Wolfgang
  89. Starnberg/Bayern
  90. Steinhöring/Bayern
  91. Riederloh-Steinholz: siehe KZ-Außenlager Riederloh II
  92. Stephanskirchen, Kreis Rosenheim
  93. Außenlager Sudelfeld – Luftwaffe, Kreis Miesbach
  94. Thansau, Gemeinde Rohrdorf, Kreis Rosenheim
  95. Traunstein/Bayern
  96. Trostberg, Kreis Traunstein
  97. Türkheim, siehe KZ-Außenlager Kaufering VI
  98. Tutzing, Kreis Starnberg
  99. Überlingen-Aufkirch, Goldbacher Stollen, Aufkirch, KZ-Friedhof an der Wallfahrtskirche Birnau
  100. Ulm
  101. zu Unterhaching siehe unter KZ-Lager "Luftfahrtforschungsanstalt Ottobrunn"
  102. Unterschleißheim, Kreis München
  103. KZ-Außenkommando Valepp Bauer Marx, Kreis Miesbach
  104. KZ-Außenkommando Valepp Jagdhaus Himmler, Bauleitung
  105. Weilheim
  106. Weißsee/Österreich, Bez. Zell am See
  107. Woxfelde
  108. Wurach bei Wöhlhof, Kreis Miesbach
  109. Zangberg, Kreis Mühldorf (vgl. Außenkommando Mühldorf)
  110. Hof-Moschendorf
  111. Nürnberg
  112. Passau I, Oberilzmühle
  113. Schloß Lind/Steiermark

KZ-Außenlager oder KZ-Nebenlager in München

  1. München, Bartolith-Werke
  2. München, Bergmannschule
  3. München, Bombensuchkommando
  4. München, Chemische Werke
  5. München, Ehrengut
  6. München, Gartenbaubetrieb Nützl
  7. München, Gestapo
  8. München, Höchlstraße
  9. München, Katastropheneinsatz
  10. München, Königinstraße
  11. München, Lebensborn
  12. München, Leopoldstraße
  13. München, Loden-Frey
  14. München, Mannschaftshäuser
  15. München, Oberbürgermeister
  16. München, Parteikanzlei
  17. München, Reichsbahn
  18. München, Reichsführer SS
  19. München, Reichsführer, SS-Adjutantur
  20. München, Reichsführer, SS-Hauptkasse
  21. München, Reichskriminalpolizeiamt
  22. München, Schuhhaus Meier
  23. München, Sprengkommando
  24. München, SS-Oberabschnitt Süd, Möhlstraße
  25. München, SS-Standortkommandantur, Bunkerbau
  26. München, SS-Standortkommandantur, Kabelbau
  27. München, Thomae, Großschlachterei
  28. München, Außenlager Allach, BMW
  29. München-Allach, Krankenlager
  30. München-Allach, Baustelle der Organisation Todt
  31. München-Allach, Porzellanmanufaktur Allach
  32. München-Freimann, Ausbesserungswerk
  33. München-Freimann, Dykerhoff & Widmann
  34. München-Freimann, SS-Standortverwaltung
  35. München-Giesing, Agfa-Kamerawerk
  36. München-Oberföhring, Bauleitung der Waffen-SS
  37. München-Riem, Organisation Todt
  38. München-Riem, SS-Reit- und Fahrschule
  39. München-Schwabing, „Eleonore Baur, so genannte Schwester Pia“
  40. München-Sendling

Für München wird eine Zahl um die 400 für alle Arten von Sklavenarbeit unter dem Druck der SS genannt. Das bedeutet, dass diese Übersicht nur einen kleineren Teil der Lager umfasst.

Literatur

Literatur

  • Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): KZ-Außenlager. Geschichte und Erinnerung. Dachauer Hefte Nr. 15. Verlag Dachauer Hefte, 1999.
  • Stanislav Zámečník: (Hrsg. Comité International de Dachau): Das war Dachau. Luxemburg, 2002, ISBN 2-87996-948-4: Kapitel: "Außenkommandos und Nebenlager" S.303-318.
  • Stefan Plöchinger [Hrsg.], Jürgen Bauer, Martin Wolf, Birgit Schrötter: Verdrängt? Vergessen? Verarbeitet? Selbstverlag, 3. Auflage 2001 (1996 1. A.)
  • Sabine Schalm: Überleben durch Arbeit? Außenkommandos und Außenlager des KZ Dachau 1933-1945, Verlag: Metropol, November 2009. Dissertation

Weblinks

Lage, Karten, Verzeichnisse