Haila von Westarp
Haila, gen. Hella Gräfin von Westarp (* 11. Januar 1886 in Partenkirchen; † 30. April 1919 in München), war eine deutsche Adlige, die 1918/19 zur rechtsextremistischen Szene in München gehörte und als Geisel erschossen worden ist.
Hailas Vater, Viktor Amadeus Adolf Ludwig von Westarp (1851–1915), war preußischer Kammerjunker und Schriftsteller. Ihre Mutter war Godela von Oven, die sieben Kinder gebar. Ihr Bruder, Generalleutnant Ernst von Oven, führte das Kommando über die Truppen, die gegen den Münchner Aufstand 1919 geführt wurden. Die ledige junge Frau arbeitete seit 1917 als Sekretärin im Büro der nationalistisch und antisemitisch orientierten Thule-Gesellschaft in München; nach einer Verschleppung am 26. April aus ihrer Wohnung und Geiselhaft wurde sie am 30. April 1919 im Keller des ehemaligen Luitpoldgymnasiums als Geisel der Rotgardisten des »Arbeiter-, Bauern- und Soldatenrats« der Münchner Räterepublik zusammen mit sieben weiteren Personen erschossen („Münchner Geiselmorde“). Hella von Westarp liegt auf dem Münchner Westfriedhof begraben.
Literatur
- Mark Jones: Am Anfang war Gewalt. Die deutsche Revolution 1918/19 und der Beginn der Weimarer Republik, Berlin 2017 ISBN 978-3-7425-0133-2 (S. 294f., 305f.)