Trinkl-Siedlung

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Die Trinkl-Siedlung ist eine Siedlung von Schwarzbauten, die ab 1951 entstand und aufgrund der Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg von der Stadt stillschweigend geduldet wurde.

Die Siedlung liegt in Moosach, an der Grenze zu Untermenzing und wurde auf einer vorherigen Schafweide des Gast- und Landwirts Josef Trinkl errichtet. Damit wurde über hundert Familien, meist aus der Batschka im damaligen Jugoslawien, den Bau einer Wohnung ermöglicht.

Weil die Siedler ihre Häuser am Feierabend, sozusagen bei Mondschein, erbaut hatten, wurde die Siedlung auch Mondschein-Siedlung genannt. Die Erschließungsstraße erhielt daher den Namen Mondscheinweg.

Die Siedlung wurde im Lauf der Jahre in komplizierten Verhandlungen mit der Stadtverwaltung legalisiert.

Geschichte

Zunächst schloss Josef Trinkl Pachtverträge mit den Bewohnern. Das Bauerngericht stellte die Pachtverträge in Frage und gewann zunächst vor Gericht. 1953 wurden die Pachtverträge nicht mehr beanstandet. Danach konnte wenigstens die Stromversorgung eingerichtet werden, aber erst 1973 eine Trinkwasserversorgung.

1974 liefen die Pachtverträge liefen aus. Neue Pachtverträge mit einer Laufzeit bis 1981 werden angeboten.

1977 wurden die Straßen geteert und eine Straßenbeleuchtung wird installiert. Die Kosten tragen die Siedler.

1981 liefen die Pachtverträge erneut aus. Es folgte eine vertragslose Zeit bis 1984. Danach gab es intensive Verhandlungen über neue Pacht-, bzw. Erbbaurechtsverträge, die 1988 geschlossen werden konnten. Ab 1988 konnte das Planungsreferat das Baureifmachungsverfahren weiterzuführen. Abschluss der 1986 erstellten Pacht/Erbbaurechtsverträge.

1995 wurde ein so genanntes „Umlegungsverfahren“ eingeleitet, um die Siedlung mit weniger bürokratischen Hürden zu legalisieren. Eine Teilungsgenehmigung konnte damit umgangen werden.

1997 trat der Eigentümer von den Pacht/Erbbaurechtsverträgen zurück. Nach einer vertragslosen Zeit begannen 1999 Verhandlungen über neue Erbbaurechtsverträge.

2001 zahlten die Siedler die Erschließungskosten ein. Danach konnten neue Erbbaurechtsverträge geschlossen werden.

2002 wurde der Bebauungsplan 1702a für die Trinkl-Siedlung rechtskräftig. Damit konnten die Schwarzbauten durch ein nachträgliches Genehmigungsverfahren legalisiert werden.

2003 wurde nach einer amtlichen Vermessung das erste genehmigte Haus errichtet. Danach wurden auch Straßennamen vergeben.

2006 war der Straßenbau abgeschlossen, einschließlich des ersten Vakuum-Kanalsystems in München.

Die Bewohner haben den eingetragenen Verein Trinkl-Siedlung e.V. gegründet, der dem Eigenheimerverband Bayern e.V. angehört.

Siehe auch

Weblinks

  • Trinkl-Siedlung e.V.: Internetauftritt mit ausführlichen Beschreibungen über den Werdegang von der Schwarzbausiedlung zum Stadtteil
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Das Thema "Trinkl-Siedlung" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
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