Frank Bajohr

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Der Historiker Frank Bajohr (* 16. August 1961 in GladbeckW) studierte Geschichte, Sozial- und Erziehungswissenschaften an der Universität Essen. Nach dem Staatsexamen wurde er 1989 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg. 1997 wurde er in Hamburg bei Axel Schildt promoviert. 2000/2001 war er als Fellow am International Institute for Holocaust Research in Yad Vashem.

Er ist Leiter des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte (IfZ) in München. Er ist Professor an der Universität München.

Seine Arbeitsschwerpunkte sind deutsche und Hamburgische Zeitgeschichte, Geschichte der Eliten im 20. Jahrhundert, Geschichte der NS-Zeit, Geschichte des Holocaust, Geschichte des Antisemitismus sowie Geschichte des Tourismus.

Beim Auschwitz-Prozess gegen den ehemaligen SS-Buchhalter Oskar Gröning im Jahr 2015 war er als Sachverständiger geladen.

FC Bayern, Untersuchungen zur Vereinsgeschichte

Seit 2015 schickt der FC Bayern München eine Wanderausstellung, "Kicker, Kämpfer und Legenden", durchs Land. Der Historiker Frank Bajohr und eine Kommission sollen ab Dez. 2017 die Beziehung des Bayern München Clubs zur NSDAP auf dunkle Flecken untersuchen. Der FC Bayern lässt damit von unabhängigen Forschern im Institut für Zeitgeschichte seine Rolle in der NS-Zeit in den nächsten drei Jahren aufarbeiten. Muss er nach neuen Aktenfunden seine Vereinsgeschichte korrigieren?

Film

Im Juni 1940 führte Hitler Feldzüge in ganz Europa, obwohl Deutschland kaum noch Geld, nur wenige Rohstoffe und keine Devisen mehr hatte. Wie konnten die Nationalsozialisten mit einer solch schwachen Wirtschaft die zerstörerische Maschinerie des Zweiten Weltkriegs in Gang setzen? Der Dokumentarfilm basiert auf neueren wissenschaftlichen Forschungen der Professoren Adam Tooze von der Columbia University, Richard Overy von der University of Exeter, Frank Bajohr vom Institut für Zeitgeschichte in München und der Privatdozentin Marie-Bénédicte Vincent von der Universität von Angers. Sie zeigen in ihren Forschungen zur NS-Zeit, welch treibende Rolle wirtschaftliche Aspekte für das Familienleben, die Arbeitswelt und die Kriegsführung im Deutschen Reich gespielt haben.

Schriften (Auswahl)

  • Verdrängte Jahre. Gladbeck unterm Hakenkreuz, Klartext, Essen, 1983, ISBN 3-88474-103-9
  • mit Detlev Peukert: Spuren des Widerstands. Die Bergarbeiterbewegung im Dritten Reich und im Exil. Beck, München, 1987, ISBN 3-406-31993-9
  • »Arisierung« in Hamburg. Die Verdrängung der jüdischen Unternehmer 1933–1945. 2. Auflage, Christians, Hamburg, 1998, ISBN 3-7672-1302-8
  • Parvenüs und Profiteure. Korruption in der NS-Zeit. Fischer, Frankfurt am Main, 2001, ISBN 3-10-004812-1
  • »Unser Hotel ist judenfrei«. Bäder-Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert. Fischer, Frankfurt am Main, 2003, ISBN 978-3596157969
  • Was befahl Hitler? Oder musste er nichts befehlen? (Seit Jahrzehnten machen sich Historiker Gedanken, wie der Holocaust in Gang gesetzt wurde.) In: ZEIT Geschichte Nr. 1/2017, 14. Februar 2017, online 12. April 2017

als (Mit-) Herausgeber

  • mit Christoph Strupp: Fremde Blicke auf das »Dritte Reich«. Berichte ausländischer Diplomaten über Herrschaft und Gesellschaft in Deutschland 1933–1945. Wallstein, Göttingen, 2011, ISBN 3-8353-0870-X
  • mit Andrea Löw: Der Holocaust. Ergebnisse und neue Fragen der Forschung. Fischer, Frankfurt am Main, 2015. ISBN 978-3-596-03279-2

Weblinks

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