Flachsröste Lohhof GmbH - Stätte von NS-Zwangsarbeit

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Es gab dort auch eine Gefangenenbaracke.


Archäologie in einer schwarzen Zeit

Rolf Grabower

Grabower wurde gezwungen die Arbeit für die Nazis nach deren Anweisungen zu organisieren.

Maximilian Strnad

Der Autor des Buchs, Maximilian Strnad, wurde [https://www.promohist.geschichte.uni-muenchen.de/personen/ehemalige/strnad/index.html mit der Dissertationsarbeit über: "Privileg Mischehe? Handlungsräume sogenannter "jüdisch-versippter" Familien 1933-1949". von der LMU 2017 promoviert.

Judy Rosenberg, geb. als Judith Hirsch

Drei Schüler des Carl-Orff-Gymnaisums haben Judy Rosenberg getroffen und ihren Lebensweg recherchiert. Als die herzliche alte Dame so alt war, wie die drei 17jährigen heute, wurde sie in der Lohhofer Flachsröste zu schwerer Zwangsarbeit herangezogen. Ein Schwarz-Weiß-Foto zeigt ein fröhliches Mädchen mit den braunen Locken im Arbeitskittel. Das war noch davor 1942. Judy Rosenberg hieß Judith Hirsch. Wenige Monate nach der Aufnahme legte sie täglich einen beschwerlichen Fußweg von Berg am Laim zur Flachsröste nach Lohhof zurück, wo Garn für die Kriegsproduktion hergestellt wurde. Bis zum Hauptbahnhof musste sie zu Fuß gehen, denn Juden war das Trambahn-Fahren untersagt. Dann ging es mit dem Zug weiter. An ihren Freund Erwin Weil schreibt Judith Hirsch damals: „In Lohhof ist es furchtbar. Ich bin jetzt außer meiner Arbeitszeit noch 5-6 Stunden unterwegs. Abends falle ich grad ins Bett, so müde bin ich. Hoffentlich dauert es nicht mehr allzu lange, denn lang kann ich es nicht mehr mitmachen.“

Mit ihren Eltern und ihrer Schwester war sie 1939 von Karlsruhe, wo sie am 12. März 1927 geboren worden war, nach München gezogen. Das Sportartikelgeschäft, das ihr Vater mit seinem Burder, dem Fußballnationalspieler Julius Hirsch, führte, war 1938 in der NS-Progromnacht zerstört worden. Ihr Vater Max und ihre Mutter Lina, eine Protestantin, lebten in „Mischehe“.


Am 8. Mai 1945 wurde das KZ Theresienstadt von der Roten Armee befreit. Judith und einige Hundert Gefangene hatten noch überlebt. 1954 wandert sie mit ihrem Mann und zwei Kindern nach Kanada aus. Erst 2005 wurde sie von einem anderen Heimkind, Werner Grube, wiedergefunden.

Anneliese Treumann

Ruth Grube

Quellen