In München gab es im Lauf der Jahrhunderte, zum Teil gleichzeitig, städtische und landesherrliche Zeughäuser (Bauer R. 1992).

H. Stahleder beschreibt (1992, S. 126-130), dass die Stadt München 1410 das „Stadthaus am Anger“ als ein Gebäude für die Unterbringung des Fuhrparks und der Pferde errichtete. Es wurde 1431 um ein Kornhaus zur Lagerung von Vorratsgetreide und ein kleines Büchsen- oder ZeughausW erweitert.

Zur Rüstung kaufte die Stadt in Nürnberg „Kriegszeugs“, 64 kleine und zwei große Büchsen, die dort deponiert wurden. So entstand der Vorgängerbau für das städtische Zeughaus am Anger. Der heute vorhandene Bau stammt aus späterer Zeit. Ende des Jahrhunderts (1491–1493) fanden an diesem Stadthaus umfangreiche Baumaßnahmen statt, die in der Literatur als Neubau des heute noch vorhandenen historischen Kernbaus des Stadtmuseums gedeutet werden, des eigentlichen Zeughauses, in dessen Erdgeschoss die Geschütze und anderes Kriegsgerät aufbewahrt wurden. Da jedoch die Kammerrechnungen in diesem Zusammenhang nie den Namen des Zeughauses gebrauchen, kann das mit Stahleder bezweifelt werden.

Es käme als Bauzeit für dieses Gebäude eher die Zeit von 1520/21 in Frage. In diesen beiden Jahren wurde ebenfalls anhaltend am Stadthaus gearbeitet und diesmal auch bei allen Bauausgaben der Name Zeughaus verwendet. Im Hinblick auf die Geschichte des städtischen Zeughauses ist der Hinweis wichtig, dass 1517–1519 der später sog. Rote Turm bei der Isarbrücke hinzugefügt und 1520/1521 der erwähnte Neubau des Zeughauses erfolgte.

Siehe auch
Neues Zeughaus (staatlich)

Literatur, Weblinks