Hans Ludwig Held

Hans Ludwig Held (* 1. August 1885 in Neuburg an der DonauW, † 3. August 1954 in München) war Bibliothekar, Leiter der Münchner Stadtbibliothek.

Sie ist seitdem eine der wichtigsten Kultureinrichtungen der Stadt. Die Weichen stellte Held bereits 1923 mit einem Konzept zum Aufbau einer für alle offenen Bibliothek. Von den Nazis seiner Position als Bibliotheksdirektor enthoben, gelang ihm dessen Umsetzung dann erst nach Kriegsende.

Held wurde im Mai 1945 erneut Direktor der Münchener Bibliothek und im September 1945 als Kulturbeauftragter der Stadt München berufen. Am 6. September 1945 wurde auf Held und seine Ehefrau Margarethe in der Privatwohnung ein Anschlag verübt. Drei Männer gaben mehrere Schüsse auf das Paar ab. Im gleichen Monat folgte eine alles vernichtende Brandstiftung auf die Garage, in der Held wertvolle Inkunabeln, frühe Drucke und seine hebräische Bibliothek neben anderem politisch Unliebsamen vor den Nationalsozialisten versteckt hatte.

Literatur

  • Andreas Bauer (Hrsg.): Festschrift für Hans Ludwig Held. Eine Gabe der Freundschaft und des Dankes. Zum 65. Geburtstag dargebracht. 1. August 1950, München, Alber, 1950.
  • Helmut Hanko: „Großer Eingeweihter im Gartenreich der Schriftwerke“. Hans Ludwig Held – eine Lebensbeschreibung. München, Allitera-Verlag 2005. ISBN 3-86520-126-1 Leseprobe (PDF; 204 kB)
  • Marita Krauss: Hans Ludwig Held (1885–1954). Ein außergewöhnlicher Repräsentant Münchner Kultur. Ausstellung der Münchner Stadtbibliothek Am Gasteig. München, Münchner Stadtbibliothek Am Gasteig 1985.
  • Ingeborg Schuldt-Britting: Sankt Anna-Platz 10. Erinnerungen an Georg Britting und seinen Münchner Freundeskreis. Buchendorfer Verlag, München, 1999, S. 25–32
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