Georg Jennerwein

Georg Jennerwein, auch „Girgl“, (* 1848 in Haid bei Holzkirchen; † 6. November 1877 am Rinnerspitz in den Schlierseer Bergen) war ein bayerischer Wilderer/Wildschütz.

Er jagte unerlaubt in königlichen Wäldern um den Schliersee im Grenzgebiet zwischen Bayern und Tirol. Selbst gejagt und verfolgt von königlich-bayerischen Forstbeamten, wurde seine Leiche am 15. November 1877 im Wald am Bergkamm nördlich der Bodenschneid in den Schlierseer Bergen, der auch den Namen „Peißenberg“ trägt, gefunden. Die Begleitumstände blieben zum Teil ungeklärt.

Durch die Begleitumstände seines Todes und vor allem durch die Schussverletzung im Rücken wurde der Wildschütz Jennerwein zu einer bayrischen Legende und Symbol der Auflehnung des Volkes gegen die Obrigkeit.

Ein Volkslied, beginnend mit der Zeile „Ein stolzer Schütz in seinen schönsten Jahren“, trug bereits kurz nach seinem Tode zu seiner Verklärung als Volksheld bei. Der Verfasser des Liedes ist unbekannt, seine Entstehungszeit liegt im späten 19. Jahrhundert. 1970 brachten die Hot DogsW unter dem Titel Der Wildschütz Jennerwein erfolgreich eine Neufassung des Liedes als Single heraus.

Es gibt auch eine Verfilmung des Stoffes[1].

Eine populäre Gaststätte in München-Schwabing erinnert noch heute an den Wilderer. Mehrere bayerische Schützenvereine haben sich nach ihm benannt, unter anderem in Etting (Stadtteil von Rain (Lech)), Oberlauterbach (Ortsteil von Aresing) und Eicherloh (Ortsteil von Finsing).

Grabstätte

Georg Jennerwein wurde auf dem Friedhof von Schliersee-Westenhofen begraben. Sein Grab wird bis heute vom Schlierachtaler Trachtenverein gepflegt[2].

Literatur

  • Manfred Böckl: Jennerwein. Roman. Aufbau Taschenbuch Verlag, 1997, ISBN 3-7466-1291-8.
  • Barbara Haltmair: Mein geliebter Jennerwein. Roman. Rosenheimer Verlagshaus, 1997, ISBN 3-475-52884-3.
  • Georg Stöger-Ostin: Georg Jennerwein, der Wildschütz. Roman. München 1947.
  • Sebastian Schlagenhaufer: Jennerwein – Bluat vo da Gams. Theaterstück.

Einzelnachweise


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