Die etwa 20 Judenhäuser in München waren seit 1939 Orte der zwangsweisen Enteignung deutscher jüdischer Familien, wo sie in den meisten Fällen zuletzt vor der Deportation in die Konzentrationslager einquartiert wurden.

Im Frühjahr 1939 begannen die NS-Behörden mit der Räumung von Wohnungen, in denen jüdische Mitbürgerinnen und -er lebten. Als Juden sollten sie ausschließlich in "jüdischen" Häusern wohnen - notfalls zwangsweise. Im April 1941 waren durch diese "Wohnraumarisierung" von den rund 1.800 Wohnungen im "jüdischen" Besitz nur noch 45 Wohnungen übrig gelassen worden. Die "Entjudung" von Wohnraum in München trug ganz wesentlich zur weiteren Ausgrenzung, sozialen Isolation und Entrechtung dieser Münchner bei. Sie verloren ihre Wohnungen und oft die letzten Zufluchtstätten und waren - in den "Judenhäusern" oft menschenunwürdig zusammengepfercht und dort leicht für die späteren "Entmietungen" zu erfassen.[1]

Standorte von Judenhäusern

Thierschstraße 7
Am Gebäude in der Thierschstr. 7 ist immer noch keine Gedenktafel angebracht. Der Künstler Marcel Odenbach installierte 2006 blau-weiße Fahnen, um an das ehemalige "Judenhaus" zu erinnern. Für Juden, die dort untergebracht waren, war es die letzte Wohnung vor der Deportation ins KZ.
Frundsbergstraße 8, Neuhausen
Möhlstraße 30
Villa Herz

Medien

Siehe zum Thema auch

Literatur

  • Maximilian Strnad: Zwischenstation "Judensiedlung" : Verfolgung und Deportation der jüdischen Münchner 1941-1945. München, 2009. ISBN 978-3-486-59136-1

Weblinks

Artikel bei Wikipedia:

Zitate