Hermann Josef Michael von Patz

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Hermann Josef Michael von Patz (* 31. August 1787 in München; † 16. April 1843 in ebenda) war ein sparsamer Advokat der PhilanthropieW.

Werdegang

  • Patz war der Sohn von Maria Katharina Schuh und Johann Michael von Patz eines kurfürstl. bayerischen wirklichen Kriminalrathes.
  • Von 1798 bis 1803 besuchte er ein Gymnasium und anschließend das Lyzeum in München.
  • Am 9. November 1805 wurde er an der Universität LandshutW imatrikuliert und studierte Rechtswissenschaft bei den Rechtsgelehrten: Franz Xaver von Krüll, Franz Xaver von Moosham, Nikolaus Thaddäus von GönnerW, Ernest von Kellersberg und Heinrich Maria von Leveling junior.
  • Vom 8. Februar 1808 bis 1809 wurde er beim Landgericht Landshut beschäftig.
  • Anschließend war er Akzessis am Kriegsgericht in München angestellt.
  • Am 2. April 1811 wurde er in Anerkennung seiner Leistung zum Advokaten und zum Vertreter von Stiftungen in Fällen, in denen das Finazärar mit dem selben und umgekehrt kollidiert, am Stadtgericht München ernannt.
  • Er war ein gewissenhafter Advokat, der nur einen Prozess übernahm, wenn er überzeugt war, dass das Recht wirklich auf Seite der Partei stand, der er Beistand leisten sollte.
  • Sein väterliches Erbe, das er durch unermüdete Arbeit und glückliche Spekulation in Staatspapieren während der Kriegsjahre um Bedeutendes erhöht hatte, beabsichtigte er, da er unverheiratet und ohne direkte Erben war, dem allgemeinen Nutzen zu opfern, und wollte daher die ganze Summe desselben den Zisterzienser der strengeren ObservanzW in Frankreich zuwenden, unter der Bedingung, dass dieser die im säkularisierten Bayern noch vorhandenen Torfmoore austrockne, so das Klima der um dieselben wohnenden Bevölkerung verbessere und neue den landwirtschaftlichen Anbau geeignete Strecken eröffne.
  • Allein, die schon begonnenen Verhandlungen mit diesem Orden zerschlugen sich wegen Mangels an Personen, die sich den harten und strengen Regeln dieser Kongregation unterwerfen wollten.
  • Als die Trappistes ergiebigere Moore in den französichen Kolonien fanden, vermachte er sein Vermögen der Witwen- und Waisenkasse der Advokaten.


„Wohlan, so will ich der Vater der Witwen und Waisen werden! Wohlan ich will, soweit ich es vermag, die Lücke ausgleichen, die im Betreff meiner Amtsbrüder besteht, indem der Staat sie als seine Diener betrachtet und behandelt, aber keine Mittel findet für die gebrechlichen und Alten, für die in Armut und Elend Hinterlassenen “

Hermann Josef Michael Patz als er 1842: 294.884 Gulden dem Advokaten-Witwen und Waisenfond testamentarisch überließ


Literatur

  • Pleickhard Stumpf:‘‘ Denkwürdige Bayern. Kurze Lebensbeschreibungen verstorbener verdienter Männer, die in dem Ländergebiete des jetzigen Königreiches Bayern geboren oder durch längeren Aufenthalt ihm angehörig waren.‘‘ Rieger’sche Verlag, 1865, S. 438 (online bei books.google.de)