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Version vom 6. Juli 2023, 08:54 Uhr
Die Stadtwerke München GmbH (SWM) sind einer der größten deutschen kommunalen Dienstleister. Seit 1998 sind sie privatrechtlich als GmbH organisiert, alleinige Gesellschafterin der GmbH ist die Stadt München. Vorstöße, die Stadtwerke ganz oder teilweise zu verkaufen, fanden bis heute keine Mehrheit.
Sie versorgen Münchens Stadtteile und deren Bevölkerung mit Strom, Gas, Fernwärme und dem Grundnahrungsmittel Wasser, das im Ruf steht, eine bessere Qualität aufzuweisen als so manches Mineralwasser. Auch die Städtischen Bäder werden von ihnen betrieben.
Über ihre Tochter MVG tragen sie seit 2002 auch einen großen Teil des Personennahverkehrs im Stadtgebiet.
Die SWM bilden Jugendliche in technischen Berufen in eigenen Lehrwerkstätten und in ihren Werken aus. Abgehende Auszubildende sind im Mittelstand gern gesehen. Auch in Verwaltungsberufen wird bei den Stadtwerken ausgebildet.
Geschäftsleitung
- Dr. Florian Bieberbach: Vorsitzender der Geschäftsführung, seit Januar 2013
- Werner Albrecht: Personalgeschäftsführer, Geschäftsführer Immobilien, Bäder
- Ingo Wortmann: Geschäftsführer Mobilität
- Helge-Uve Braun: Technischer Geschäftsführer
- Dr. Karin Thelen: Geschäftsführerin Regionale Energiewende[1]
Kontakt
Stadtwerke München
Emmy-Noether-Straße 2
80992 München
Postfachanschrift: 80287 München
☎ : 0800 7967960 (Montag bis Freitag 8 - 20 Uhr)
@ : privatkunden@swm.de
Produkte der SWM
Strom
Unter dem Namen „M-Strom“ vertreiben die SWM Strom an Privat- und Geschäftskunden. Die SWM sind im Stadtgebiet München und der Münchner Region Betreiber von zwölf Wasserkraftwerken, mehreren Anlagen, die Strom aus regenerativer Energie erzeugen und drei Heizkraftwerken. Rund 70 % des Stroms werden mit Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt[2].
Gas
Als Teil des europäischen Verbundnetzes versorgen die SWM ihre Kunden mit Erdgas. Dafür steht auch ein eigener Untertagespeicher zur Verfügung[3]. Die SWM betreiben acht Erdgastankstellen in München, an denen regeneratives Biomethan getankt werden kann.
Fernwärme
In ihren Heizkraftwerken und Heizwerken erzeugen die SWM Fernwärme, die über 700 km Dampf- und Heißwassernetze an große Gebäude- und Hausanschlüsse verteilt und zur Heizung und Warmwasserbereitung genutzt wird.
Fernkälte
Durch Entnahme von an einem unterirdischen Bauwerk aufgestauten Grundwasser wird über ein Rohrnetz Fernkälte für Industriekunden zur Verfügung gestellt. Das leicht erwärmte Grundwasser wird anschließend wieder dem Grundwasserstrom zugeführt.
Wasser
Das Trinkwasser für München stammt aus dem oberen Mangfalltal, dem Loisachtal bei Oberau und der Münchner Schotterebene und fließt von dort durch Zuleitungen in das Münchner Wassernetz. Der ökologische Landbau wird in den Wassergewinnungsgebieten durch die Initiative „Öko-Bauern“ gefördert.
Bäder
Die SWM betreiben in München zehn Hallenbäder und acht Freibäder, die seit 1992 sukzessive modernisiert werden. Anstoß hierfür war das vom Münchner Stadtrat beschlossene „Münchner Bäderkonzept“, das eine Aufwertung der Schwimmbäder zu Erholungs- und Freizeitbädern vorsieht. In München gibt es unter den Bädern zwei Kombibäder (Kombination aus Hallen- und Freibad): das Westbad in der Weinbergerstraße im Westen und das Michaelibad an der Heinrich-Wieland-Straße im Osten. Das Michaelibad ist das größte Erholungs- und Freizeitbad Münchens.
Beteiligungen und Tochtergesellschaften
Die SWM bestehen aus folgenden Tochtergesellschaften:
- SWM Versorgungs GmbH
- SWM Infrastruktur GmbH
- SWM Infrastruktur Region GmbH
- SWM Services GmbH
- SWM Kundenservice GmbH, München
- Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (MVG)
Die SWM sind beteiligt an:
- M-net Telekommunikations GmbH
- HKW Nord Beteiligungsgesellschaft mbH München
- Solardach München-Riem GmbH, München
- Kom-Strom AG, Leipzig
- KEA Bayern GmbH & Co. KG (Kommunale Energie Allianz Bayern)
- Aqua Komm GmbH & Co KG
- Energie Südbayern GmbH (ESB), München
- Gasversorgung Haar GmbH (GVH, Haar)
- Bayerngas GmbH, München
- Münchner U-Bahnbewachungsgesellschaft mbH (MUG), München
- P + R GmbH, München
- MGIS Gesellschaft für Consulting und innovative Software mbH
- Wirtschaftliche Vereinigung deutscher Versorgungsunternehmen AG (WV Energie AG), Frankfurt am Main
- Gemeinschaftskernkraftwerk Isar-2 GmbH (lt. Geschäftsbericht)
- Portal München Betriebs-GmbH & Co. KG
- Marquesado Solar S.L (Betreiber des spanischen solarthermischen Kraftwerks Andasol 3)
M-Regeneratio - Preis
Die SWM schreiben jedes Jahr einen Förderpreis mit dem Namen M-Regeneratio, einer Wortschöpfung aus den Begriffen „regenerative Energiequellen“ und „rationelle Energieanwendung“, für Abschlussarbeiten an bayerischen Hochschulen und Universitäten sowie der TU Dresden aus. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert[4].
Kraftwerke der Stadtwerke München
Einzelne Kraftwerke
- Heizkraftwerk Freimann
- Heizkraftwerk Süd
- Isarwerk I, II und III
- Kernkraftwerk Isar (seit 16. April 2023 abgeschaltet)
- Leitzachwerke
- Maximilianswerk
- Praterkraftwerk
- Stadtbachstufe
- Uppenbornwerke
- Windkraftanlage Fröttmaning
Photovoltaik
Nach eingehender Prüfung wollen die Stadtgüter München (SgM) den Stadtwerken München insgesamt rund 20 ha ihrer bislang selbst bewirtschafteten Flächen in den Gemarkungen Garching und Eching überlassen, um Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen zu betreiben. Die Flächen sind für die Landwirtschaft weniger gut geeignet und können so optimal zur regionalen Ökostromerzeugung beitragen. Zusätzlich ist eine Agri-PV-Anlage mit einer Größe von rund 16 ha geplant. Dabei ist während der Betriebsphase eine landwirtschaftliche Bewirtschaftung der Flächen zwischen den senkrecht stehenden PV-Modulen durch die SgM möglich.
Geplant ist vorerst eine feste Laufzeit von 25 Jahren nach Errichtung der Anlagen – mit einer Option auf Verlängerung um fünf Jahre. Dafür entrichten die SWM ein jährliches Nutzungsentgelt an die SgM.
Die geplanten Anlagen könnten voraussichtlich ab 2026 bis zu 10.000 Haushalte mit Ökostrom versorgen. Die PV-Freiflächenanlagen können ebenso wie die vielen PV-Dachanlagen bei GWG, Gewofag, Münchner Gewerbehöfen sowie auf Gebäuden der Stadtwerke einen Beitrag zur regionalen Energiewende leisten[5].
Literatur
- Johannes Bähr, Paul Erke: Netzwerke. Die Geschichte der Stadtwerke München.
- (Kein Autor genannt): Die Wasserversorgung der Stadt München zugleich ein Führer in die Quellengebiete im Mangfalltal und auf den Taubenberg. Seyfried & Comp., Carl Schnell, München 1906
- Ernst Henle (Ernst-Henle-Straße): Die Wasserversorgung der Königl. Haupt- u. Residenzstadt München, ihre Entwicklung und ihr gegenwärtiger Stand. München, 1912/1913. Texte, über 100 Tafeln, Karten, Pläne, technische Zeichnungen, Trinkwasser-Brunnenliste, Brunnhäuser.
Siehe auch
- Bürgerentscheid zur Steinkohle 2017: 60,2 Prozent der abgegebenen Stimmen wurden für den Kohle-Ausstieg bis 2022 ausgegeben.
- Georg Friedrich von Reichenbach
- Straßenbeleuchtung, Straßenlaternen
Weblinks
- www.swm.de, offizielle Website
Einzelnachweise
- ↑ Stadtwerke München: Unternehmen - Über die SWM
- ↑ Die SWM sind mit ihren Beteiligungsgesellschaften auch zu 25 % am Kernkraftwerk Isar 2 beteiligt.
- ↑ Süddeutsche Zeitung, 25. Juni 2022: Gasknappheit: Flüchtige Gewissheiten
- ↑ Stadtwerke München, Pressemitteilung vom 20. Juni 2011: SWM verleihen Hochschulförderpreis M-Regeneratio 2010 (.pdf-Datei)
- ↑ Rathaus-Umschau 83/2023: Stadtwerke erhalten Flächen für Photovoltaikanlagen
Das Thema "Stadtwerke München" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
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