Gentrifizierung: Unterschied zwischen den Versionen

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Als '''Gentrifizierung''' wird die deutliche Veränderung des Stadtteilcharakters auf "soziologisch" beschrieben. Dabei spielen diese Faktoren eine Rolle: ein ursprünglich preisgünstiges, evtl. sogar heruntergekommenes Stadtviertel wird durch eine Gruppe neuer Mieter/Eigentümer zu einem Experimentierfeld neuer Kulturen (Subkultur), neuer Wohnformen (Wohngemeinschaften, Fabrikhallen als Wohnung) oder Wirtschftsform (Handwerk, Kunstgalerien). In deren Folge kommen sog. Immobilienhaie, die durch den Aufkauf billiger Häuser oder Wohneinheiten und deren Verkauf in einem anderen Zuschnitt als hochpreisliche "letzte Chance" in dem neuen In-Viertel ihren Schnitt machen (z. B. Aufteilung eines Hauses in Eigentumswohnungen). Die bauliche Aufwertung der Immobilien, sei es Renovierung, Gestaltung des Umfelds oder Abriss und Neubau, kann dabei in der gleichen Hand oder in der einer anderen Unternehmensgruppe liegen. Die zunehmend wohlhabenderen neuen Eigentümern und Mietern verdrängen schließlich systematisch die letzten der ursprünglichen VierteleinwohnerInnen.
Als '''Gentrifizierung''' wird die deutliche Veränderung des Stadtteilcharakters auf "soziologisch" beschrieben.  


Der [[München|Münchner]] Immobilienmarkt scheint seit 1980 mehrere solche Quartiere "umgewandelt" zu haben. Der [[Immobilienmarkt]] der bayerischen Landeshauptstadt gilt als einer der attraktivsten und umsatzstärksten in Deutschland. Hintergrund ist die wirtschaftlich insgesamt hohe Attraktivität der [[Metropolregion]].
Dabei spielen diese Faktoren eine Rolle:
*ein ursprünglich preisgünstiges, evtl. sogar heruntergekommenes Stadtviertel wird durch eine Gruppe neuer Mieter/Eigentümer zu einem Experimentierfeld neuer Kulturen (Subkultur), neuer Wohnformen (Wohngemeinschaften, Fabrikhallen als Wohnung) oder Wirtschftsform (Handwerk, Kunstgalerien).
* In deren Folge kommen sog. Immobilienhaie, die durch den Aufkauf billiger Häuser oder Wohneinheiten und deren Verkauf in einem anderen Zuschnitt als hochpreisliche "letzte Chance" in dem neuen In-Viertel ihren Schnitt machen (z. B. Aufteilung eines Hauses in Eigentumswohnungen).  
*Die bauliche Aufwertung der Immobilien, sei es Renovierung, Gestaltung des Umfelds oder Abriss und Neubau, kann dabei in der gleichen Hand oder in der einer anderen Unternehmensgruppe liegen.  
* Die zunehmend wohlhabenderen neuen Eigentümer und Mieter '''verdrängen''' schließlich, zum Teil systematisch, die letzten der ursprünglichen VierteleinwohnerInnen.


Der [[München|Münchner]] [[Immobilienmarkt]] scheint seit 1980 mehrere solche Quartiere "umgewandelt" zu haben. Der [[Immobilienmarkt]] der bayerischen Landeshauptstadt gilt als einer der attraktivsten und umsatzstärksten in ganz Deutschland. Hintergrund ist neben der Größe des Einzugsbereichs die wirtschaftlich insgesamt hohe Attraktivität der [[Metropolregion]].
==Siehe auch==
* [[Themenübersicht Wohnungsmarkt, Vermietung]]
==Literatur==
==Literatur==
* [http://www.zeit.de/2012/16/Immobilien/komplettansicht Her mit der Hütte!] (Selbst Makler warnen schon vor irrwitzigen Preisen in München) in Die Zeit.de 2012/16, 12.4.2012
* [http://www.zeit.de/2012/16/Immobilien/komplettansicht Her mit der Hütte!] (Selbst Makler warnen schon vor irrwitzigen Preisen in München) in Die Zeit.de 2012/16, 12.4.2012

Version vom 25. Mai 2013, 12:46 Uhr

Als Gentrifizierung wird die deutliche Veränderung des Stadtteilcharakters auf "soziologisch" beschrieben.

Dabei spielen diese Faktoren eine Rolle:

  • ein ursprünglich preisgünstiges, evtl. sogar heruntergekommenes Stadtviertel wird durch eine Gruppe neuer Mieter/Eigentümer zu einem Experimentierfeld neuer Kulturen (Subkultur), neuer Wohnformen (Wohngemeinschaften, Fabrikhallen als Wohnung) oder Wirtschftsform (Handwerk, Kunstgalerien).
  • In deren Folge kommen sog. Immobilienhaie, die durch den Aufkauf billiger Häuser oder Wohneinheiten und deren Verkauf in einem anderen Zuschnitt als hochpreisliche "letzte Chance" in dem neuen In-Viertel ihren Schnitt machen (z. B. Aufteilung eines Hauses in Eigentumswohnungen).
  • Die bauliche Aufwertung der Immobilien, sei es Renovierung, Gestaltung des Umfelds oder Abriss und Neubau, kann dabei in der gleichen Hand oder in der einer anderen Unternehmensgruppe liegen.
  • Die zunehmend wohlhabenderen neuen Eigentümer und Mieter verdrängen schließlich, zum Teil systematisch, die letzten der ursprünglichen VierteleinwohnerInnen.

Der Münchner Immobilienmarkt scheint seit 1980 mehrere solche Quartiere "umgewandelt" zu haben. Der Immobilienmarkt der bayerischen Landeshauptstadt gilt als einer der attraktivsten und umsatzstärksten in ganz Deutschland. Hintergrund ist neben der Größe des Einzugsbereichs die wirtschaftlich insgesamt hohe Attraktivität der Metropolregion.

Siehe auch

Literatur

  • Her mit der Hütte! (Selbst Makler warnen schon vor irrwitzigen Preisen in München) in Die Zeit.de 2012/16, 12.4.2012
  • Annalina Häußermann: Münchens Zentrum urbanen Lebens? Raumwahrnehmungen und -abgrenzungen im Südlichen Bahnhofsviertel. 2011 (Europäische Ethnologie / Volkskunde)
  • Stefanie Hamann: Die Kleinstadt in der Großstadt. 2011 (Freie Kunst/ Bildhauerei)
  • Tassilo Letzel, Daniel Samer: Peripherie München. 2009 (Bildende Kunst)
  • Anna Mießl: Stadt im Rausch – symbolische Gentrifizierung in Form von Medien im Glockenbach /Gärtnerplatzviertel. 2011 (Europäische Ethnologie / Volkskunde)
  • Christoph Rickert, Michael Asböck: Additive Neuperlach. 2011 ( Architektur)
  • Lena Skublics: Die Messestadt Riem - Wohnstandort für Eltern und Kinder. Eine qualitative Untersuchung der Wohnstandortwahl und Standortbewertung der Familien in der Messestadt Riem (Antropogeographie)

Weblinks

  • (Tipp zur Suche nach aktuellen Zeitungsartikeln zum Thema zum Bspl. mit "gentrifizierung münchen“ bei google.com/search
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Das Thema "Gentrifizierung" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
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