Hermann Leitenstorfer: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Architekt '''Hermann Leitenstorfer''' wurde 1886 geboren, er starb im Jahr 1972. Nach seinem Studium an der [[Technische Universität|Technischen Hochschule in München]] (1904 bis 1908) arbeitete er bei [[wikipedia:de:Gabriel von Seidl|Gabriel von Seidl]] und [[wikipedia:de:Friedrich von Thiersch|Friedrich von Thiersch]] (1908 bis 1912). Anschließend war er bis 1920 Assistent bei [[wikipedia:de:Theodor Fischer|Theodor Fischer]] an der TH München. Danach war er Mitarbeiter beim Städtischen Hochbauamt der Stadt München. Von 1928 bis 1947 war er Leiter der Abteilung I dieser Behörde. In den Jahren 1947 und 1948 übte er das Amt des Stadtbaurats in München aus. Im Jahr 1948 erhielt er einen Lehrauftrag an der TH München und wurde schließlich im Jahr 1950 Professor für Entwerfen, Sakralbau und Denkmalpflege.
'''Hermann Leitenstorfer''' (* [[1886]]; † [[1972]]) war ein deutscher Architekt. Mit verschiedenen Entwürfen für städtische Bauten und in seiner Funktion als Stadtbaurat gestaltete er zwischen 1920 und 1950 das architektonische Gesicht seiner Heimatstadt [[München]] mit. Das von ihm geplante [[Städtisches Hochhaus|Technische Rathaus]] war das erste Hochhaus der Stadt.
 
Leitenstorfer nahm 1904 ein Studium der [[Architektur]] an der [[Technische Universität|Technischen Hochschule]] in München auf. Nach seinem Abschluss 1908 arbeitete er bei [[wikipedia:de:Gabriel von Seidl|Gabriel von Seidl]] als Praktikant an dessen Entwürfen für das [[Deutsches Museum|Deutsche Museum]] mit. Später unterstütze er [[wikipedia:de:Friedrich von Thiersch|Friedrich von Thiersch]] bei dessen Arbeiten für den Erweiterungsbau des [[Palais Bernheimer]]. Schließlich kehrte er 1912 an die TH München zurück und wurde dort Assistent von [[wikipedia:de:Theodor Fischer|Theodor Fischer]].
 
Erste eigene Projekte entstanden ab 1918 nach dem Gewinn des Architektenwettbewerbs für den Neubau der [[Neu-St. Martin, Moosach|Pfarrkirche St. Martin]] in [[Moosach]]. Die Realisierung seines Entwurfs in vereinfachter Form begleitete er in den Jahren 1922 und 1923.
 
Zu diesem Zeitpunkt war Leitenstorfer bereits im Hochbauamt der Stadt München tätig, dem er von 1920 bis 1947, darunter ab 1928 als Leiter der Abteilung I, angehörte. In dieser Zeit realisierte Leitenstorfer zahlreiche städtische Bauten. Nach seinen Plänen entstanden unter anderem das [[Städtisches Leihamt|Städtische Leihamt]], der [[Friedhof am Perlacher Forst]] (beide in Zusammenarbeit mit [[Fritz Beblo]]), die Urnenhalle des [[Ostfriedhof|Ostfriedhofs]] und der Erweiterungsbau des [[Münchner Stadtmuseum]]s.
 
Sein bedeutendstes Werk schuf er mit dem [[Städtisches Hochhaus|Technischen Rathaus]] der Stadt München, das in den Jahren 1924 bis 1929 am südlichen Rand der historischen Altstadt realisiert wurde. Für die Idee eines gemeinsamen Verwaltungsgebäudes aller technischen Ämter der Stadt entwarf er einen funktionalen, zwölfgeschossigen, mit Ziegelsteinen verblendeten Bau. Das erste Hochhaus Münchens gilt heute als letztes erhaltenes Zeugnis aus der Anfangszeit moderner Architektur.
 
1947 schied Leitenstorfer aus dem Hochbauamt aus und wurde zunächst Stadtbaurat. Bereits ein Jahr später nahm er einen Lehrauftrag an der TH München an, an der er 1950 zum Professor für Entwerfen, Sakralbau und Denkmalpflege berufen wurde. 1955 wurde er emeritiert.


==Wichtige Werke==
==Wichtige Werke==
 
[[Bild:Hochhaus.jpg|thumb|Altes Technisches Rathaus der Stadt München]]
*[[Neu-St. Martin, Moosach|Pfarrkirche St. Martin]] in [[Moosach]] (1921 - 1924
*[[Neu-St. Martin, Moosach|Pfarrkirche St. Martin]] in [[Moosach]] (1922 - 1923)
*[[Städtisches Hochhaus|Technisches Hochhaus]] (1925 - 1928)
*[[Städtisches Hochhaus|Technisches Rathaus]] (1924 - 1929)
*[[Kraftwerk Süd]] (1925-1930)
*[[Kraftwerk Süd]] (1925 - 1930)
*[[Uppenborn Kraftwerk]] in [[Moosburg]] (1928-1930)
*[[Uppenborn-Kraftwerk]] in [[Moosburg an der Isar]] (1928 - 1930)
*[[Neuer Friedhof Perlach]] (1929 - 1932)
*Erweiterung des St.-Anna-Gymnasiums (1933) 
*[[Städtisches Leihamt]] (1929 - 1931)
*[[Friedhof am Perlacher Forst]] (1929 - 1932)
*Erweiterung des [[Münchner Stadtmuseum|Münchner Stadtmuseums]] (1930 - 1931)
*Erweiterung des [[Münchner Stadtmuseum|Münchner Stadtmuseums]] (1930 - 1931)
*Wiederaufbau der Gewerbeschule an der [[Pranckhstraße]] (1949 - 1952)
*St. Anastasia-Kapelle auf dem [[Waldfriedhof]] (1932)
*Fassadengestaltung beim Wiederaufbau des [[Neues Rathaus|neuen Rathauses]] (1950 -1951)
*Urnenhalle auf dem [[Ostfriedhof]] (1932 - 1933)
*Erweiterung der Volksschule an der Führichstraße (1933) 
*Wiederaufbau der Gewerbeschule an der Pranckhstraße (1949 - 1952)
*Fassadengestaltung beim Wiederaufbau des [[Neues Rathaus|Neuen Rathauses]] in München (1950 - 1951)

Version vom 9. September 2006, 13:17 Uhr

Hermann Leitenstorfer (* 1886; † 1972) war ein deutscher Architekt. Mit verschiedenen Entwürfen für städtische Bauten und in seiner Funktion als Stadtbaurat gestaltete er zwischen 1920 und 1950 das architektonische Gesicht seiner Heimatstadt München mit. Das von ihm geplante Technische Rathaus war das erste Hochhaus der Stadt.

Leitenstorfer nahm 1904 ein Studium der Architektur an der Technischen Hochschule in München auf. Nach seinem Abschluss 1908 arbeitete er bei Gabriel von Seidl als Praktikant an dessen Entwürfen für das Deutsche Museum mit. Später unterstütze er Friedrich von Thiersch bei dessen Arbeiten für den Erweiterungsbau des Palais Bernheimer. Schließlich kehrte er 1912 an die TH München zurück und wurde dort Assistent von Theodor Fischer.

Erste eigene Projekte entstanden ab 1918 nach dem Gewinn des Architektenwettbewerbs für den Neubau der Pfarrkirche St. Martin in Moosach. Die Realisierung seines Entwurfs in vereinfachter Form begleitete er in den Jahren 1922 und 1923.

Zu diesem Zeitpunkt war Leitenstorfer bereits im Hochbauamt der Stadt München tätig, dem er von 1920 bis 1947, darunter ab 1928 als Leiter der Abteilung I, angehörte. In dieser Zeit realisierte Leitenstorfer zahlreiche städtische Bauten. Nach seinen Plänen entstanden unter anderem das Städtische Leihamt, der Friedhof am Perlacher Forst (beide in Zusammenarbeit mit Fritz Beblo), die Urnenhalle des Ostfriedhofs und der Erweiterungsbau des Münchner Stadtmuseums.

Sein bedeutendstes Werk schuf er mit dem Technischen Rathaus der Stadt München, das in den Jahren 1924 bis 1929 am südlichen Rand der historischen Altstadt realisiert wurde. Für die Idee eines gemeinsamen Verwaltungsgebäudes aller technischen Ämter der Stadt entwarf er einen funktionalen, zwölfgeschossigen, mit Ziegelsteinen verblendeten Bau. Das erste Hochhaus Münchens gilt heute als letztes erhaltenes Zeugnis aus der Anfangszeit moderner Architektur.

1947 schied Leitenstorfer aus dem Hochbauamt aus und wurde zunächst Stadtbaurat. Bereits ein Jahr später nahm er einen Lehrauftrag an der TH München an, an der er 1950 zum Professor für Entwerfen, Sakralbau und Denkmalpflege berufen wurde. 1955 wurde er emeritiert.

Wichtige Werke

Altes Technisches Rathaus der Stadt München