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== Leben == | == Leben == | ||
Hermann erhielt mit vier Jahren seinen ersten Musikunterricht im Fach | Hermann erhielt mit vier Jahren seinen ersten Musikunterricht im Fach Violine. Im Alter von 14 Jahren begann er mit dem Kontrabassspiel und studierte bei seinem Vater Heinz Herrmann (1921–2002), Solokontrabassist der Sächsischen Staatskapelle Dresden und Professor für Kontrabass an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.<ref>[https://www.staatskapelle-dresden.de/fileadmin/home/Archiv/pdf/diverses/Historische_Verzeichnisse_Stand_September_2017.pdf Namenverzeichnisse der sächsischen Staatskapelle Dresden: Eigene Benennungen, Namen der Administratoren, der musikalischen Leiter und der ehemaligen Mitglieder von 1548 bis 2013.]</ref> | ||
1979 erhielt er ein Diplom und Förderpreis beim Internationalen Musikwettbewerb in | 1979 erhielt er ein Diplom und Förderpreis beim Internationalen Musikwettbewerb in Markneukirchen, 1981 Preisträger des Wettbewerbs. Mit seinem Debüt, das er beim Aufführungsabend der Staatskapelle Dresden mit Giovanni Bottesinis h-moll Konzert für Kontrabass und Orchester gab, gelang ihm der internationale Durchbruch als Kontrabass-Solist. | ||
1979–1980 war er Substitut in der Staatskapelle Dresden, ab 1980 festes Mitglied.1981 wurde er an der Hochschule als Assistent eingestellt und im selben Jahr stellvertretender Solokontrabassist der Staatskapelle Dresden.1981 spielte er sein Absolventenkonzert mit dem Konzert für Kontrabass und Orchester Bottesini h-Moll. 1983 beteiligte er sich an der Gründung des „Dresdner Duo“ für Violoncello und Kontrabass welches zeitweise bis zum Streichquintett erweitert wurde. Es folgten Verpflichtungen für Hörfunk und Fernsehen. | 1979–1980 war er Substitut in der Staatskapelle Dresden, ab 1980 festes Mitglied. 1981 wurde er an der Hochschule als Assistent eingestellt und im selben Jahr stellvertretender Solokontrabassist der Staatskapelle Dresden.1981 spielte er sein Absolventenkonzert mit dem Konzert für Kontrabass und Orchester Bottesini h-Moll. 1983 beteiligte er sich an der Gründung des „Dresdner Duo“ für Violoncello und Kontrabass welches zeitweise bis zum Streichquintett erweitert wurde. Es folgten Verpflichtungen für Hörfunk und Fernsehen. | ||
Am Ende einer Gastspielreise der Staatskapelle Dresden durch Italien und die Schweiz, gelang Holger Herrmann zusammen mit seinem Vater, Heinz Herrmann und seinem Bruder Heiko Herrmann 1985 die Flucht in die Bundesrepublik Deutschland. 1986 erhielt er ein Engagement bei den [[Münchner Philharmoniker|Münchner Philharmonikern]], das er dann 34 Jahre bis zu seinem Tod ausführte. Drei Jahre später folgte er einem Ruf der Ludwig-Maximilians-Universität München als Lehrbeauftragter für Kontrabass an das Institut für Musikpädagogik. Zu seinen Schülern zählten auch Studenten des Münchner Richard-Strauss-Konservatoriums. Als Musik- und Instrumentalpädagoge vermittelte er Instrumentaltechnik. | Am Ende einer Gastspielreise der Staatskapelle Dresden durch Italien und die Schweiz, gelang Holger Herrmann zusammen mit seinem Vater, Heinz Herrmann und seinem Bruder Heiko Herrmann 1985 die Flucht in die Bundesrepublik Deutschland. 1986 erhielt er ein Engagement bei den [[Münchner Philharmoniker|Münchner Philharmonikern]], das er dann 34 Jahre bis zu seinem Tod ausführte. Drei Jahre später folgte er einem Ruf der Ludwig-Maximilians-Universität München als Lehrbeauftragter für Kontrabass an das Institut für Musikpädagogik. Zu seinen Schülern zählten auch Studenten des Münchner Richard-Strauss-Konservatoriums. Als Musik- und Instrumentalpädagoge vermittelte er Instrumentaltechnik. | ||
Im Jahr 1990 war Holger Herrmann Gründungsmitglied des Kammermusikensembles „musici bavariae“. Die Jahre später war er Mitbegründer des Streicherensembles „Saitensprung“<ref> | Im Jahr 1990 war Holger Herrmann Gründungsmitglied des Kammermusikensembles „musici bavariae“. Die Jahre später war er Mitbegründer des Streicherensembles „Saitensprung“<ref>Merkur.de: [https://www.merkur.de/lokales/wuermtal/musik-verschiedenen-jahrhunderten-157629.html Musik aus verschiedenen Jahrhunderten, Meisterstücke mit Saitensprung]</ref> der Münchner Philharmoniker und ab diesem Zeitpunkt ständiges Mitglied. | ||
Im Bereich der Kirchenmusik spielte er fast 30 Jahre im „Michaelsorchester“ St. Michael München unter der Leitung von [[Elmar Schloter]]. In der Münchener Philharmonie am Gasteig begleitete er in der Continuo-Gruppe den „Münchener Bach-Chor“ unter [[Hanns-Martin Schneidt]] bei Bachs Matthäus- und Johannes-Passionen. Unter Rainer Schütz spielte er im Continuo Bachs Weihnachtsoratorium und Mozarts Requiem. Er arbeitete zudem als Studiomusiker und nahm (u. a. für Enjott Schneider) Filmmusiken in verschiedenen Münchener Tonstudios auf. | Im Bereich der Kirchenmusik spielte er fast 30 Jahre im „Michaelsorchester“ [[St. Michael]] München unter der Leitung von [[Elmar Schloter]]. In der Münchener Philharmonie am Gasteig begleitete er in der Continuo-Gruppe den „Münchener Bach-Chor“ unter [[Hanns-Martin Schneidt]] bei Bachs Matthäus- und Johannes-Passionen. Unter Rainer Schütz spielte er im Continuo Bachs Weihnachtsoratorium und Mozarts Requiem. Er arbeitete zudem als Studiomusiker und nahm (u. a. für Enjott Schneider) Filmmusiken in verschiedenen Münchener Tonstudios auf. | ||
Holger Herrmann war verheiratet und hatte eine Tochter. | Holger Herrmann war verheiratet und hatte eine Tochter. | ||
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* 1979: Förderpreis beim | * 1979: Förderpreis beim Internationalen Instrumentalwettbewerb Markneukirchen | ||
* 1981: Preisträger beim Internationalen Instrumentalwettbewerb Markneukirchen | * 1981: Preisträger beim Internationalen Instrumentalwettbewerb Markneukirchen | ||
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Aktuelle Version vom 4. März 2025, 15:56 Uhr
Holger Herrmann (* 13. April 1960 in Dresden; † 12. Mai 2020 in München) war ein deutscher Kontrabassist und Musikpädagoge.
Leben
Hermann erhielt mit vier Jahren seinen ersten Musikunterricht im Fach Violine. Im Alter von 14 Jahren begann er mit dem Kontrabassspiel und studierte bei seinem Vater Heinz Herrmann (1921–2002), Solokontrabassist der Sächsischen Staatskapelle Dresden und Professor für Kontrabass an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.[1]
1979 erhielt er ein Diplom und Förderpreis beim Internationalen Musikwettbewerb in Markneukirchen, 1981 Preisträger des Wettbewerbs. Mit seinem Debüt, das er beim Aufführungsabend der Staatskapelle Dresden mit Giovanni Bottesinis h-moll Konzert für Kontrabass und Orchester gab, gelang ihm der internationale Durchbruch als Kontrabass-Solist.
1979–1980 war er Substitut in der Staatskapelle Dresden, ab 1980 festes Mitglied. 1981 wurde er an der Hochschule als Assistent eingestellt und im selben Jahr stellvertretender Solokontrabassist der Staatskapelle Dresden.1981 spielte er sein Absolventenkonzert mit dem Konzert für Kontrabass und Orchester Bottesini h-Moll. 1983 beteiligte er sich an der Gründung des „Dresdner Duo“ für Violoncello und Kontrabass welches zeitweise bis zum Streichquintett erweitert wurde. Es folgten Verpflichtungen für Hörfunk und Fernsehen.
Am Ende einer Gastspielreise der Staatskapelle Dresden durch Italien und die Schweiz, gelang Holger Herrmann zusammen mit seinem Vater, Heinz Herrmann und seinem Bruder Heiko Herrmann 1985 die Flucht in die Bundesrepublik Deutschland. 1986 erhielt er ein Engagement bei den Münchner Philharmonikern, das er dann 34 Jahre bis zu seinem Tod ausführte. Drei Jahre später folgte er einem Ruf der Ludwig-Maximilians-Universität München als Lehrbeauftragter für Kontrabass an das Institut für Musikpädagogik. Zu seinen Schülern zählten auch Studenten des Münchner Richard-Strauss-Konservatoriums. Als Musik- und Instrumentalpädagoge vermittelte er Instrumentaltechnik.
Im Jahr 1990 war Holger Herrmann Gründungsmitglied des Kammermusikensembles „musici bavariae“. Die Jahre später war er Mitbegründer des Streicherensembles „Saitensprung“[2] der Münchner Philharmoniker und ab diesem Zeitpunkt ständiges Mitglied.
Im Bereich der Kirchenmusik spielte er fast 30 Jahre im „Michaelsorchester“ St. Michael München unter der Leitung von Elmar Schloter. In der Münchener Philharmonie am Gasteig begleitete er in der Continuo-Gruppe den „Münchener Bach-Chor“ unter Hanns-Martin Schneidt bei Bachs Matthäus- und Johannes-Passionen. Unter Rainer Schütz spielte er im Continuo Bachs Weihnachtsoratorium und Mozarts Requiem. Er arbeitete zudem als Studiomusiker und nahm (u. a. für Enjott Schneider) Filmmusiken in verschiedenen Münchener Tonstudios auf.
Holger Herrmann war verheiratet und hatte eine Tochter.
Auszeichnungen
- 1979: Förderpreis beim Internationalen Instrumentalwettbewerb Markneukirchen
- 1981: Preisträger beim Internationalen Instrumentalwettbewerb Markneukirchen