Familie Mann: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Familie Mann stellt ein Faszinosum für die Literaturwissenschaft dar: zunächst weil der Stil der schreibenden Familienmitglieder immer wieder zu Spekulationen über den "Wahren Kern", die biographische Authentizität ihrer Schilderungen hinriss, weiterhin | Die Familie Mann stellt ein Faszinosum für die Literaturwissenschaft dar: zunächst, weil der Stil der schreibenden Familienmitglieder immer wieder zu Spekulationen über den "Wahren Kern", die biographische Authentizität ihrer Schilderungen hinriss, weiterhin wegen ihres großen Reichtums, ihrer Extravaganz und durch der Verkörperung eines alten, großbürgerlichen Deutschlands der Intellektuellen, wie es zum Zeitpunkt des Wirkens der Manns schon zu existieren aufhörte. | ||
Während der Nazizeit mussten fast alle | Während der [[Nationalsozialismus|Nazizeit]] mussten fast alle Mitglieder der Familie Mann Deutschland verlassen; Erika, Klaus, Katia, Thomas und Heinrich Mann wurden schon kurz darauf von den Nationalsozialisten ausgebürgert. In den Jahren ab [[1933]] sah sich die Familie gezwungen, durch Europa und Amerika zu reisen und sich auf ihren Bekanntheitsgrad sowie auf Erspartes zu verlassen, um weiter als Staatenlose existieren zu können. | ||
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:::#[[Erika Mann]] (1905–1969) Schriftstellerin, Kabarettistin, Lektorin | |||
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:::#[[Golo Mann]] (1909–1994) Historiker, Schriftsteller | |||
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# | :::#Elisabeth Mann-Borgese (1918—2002) Meeresforscherin / Ökologin, Schriftstellerin, *Erste Frau im "Club of Rome" 1970. | ||
## | :::#Dominica Borgese | ||
# | :::#Michael Mann (1919—1977) Musiker und Literaturwissenschaftler | ||
:::#Frido Mann (* 1940) Psychologe und Schriftsteller | |||
:::#Julia Elisabeth Therese Mann (1877—1927), genannt ''Lula'' | |||
:::#Carla Augusta Olga Maria Mann (1881—1910), Schauspielerin | |||
:::#Carl Victor Mann (1890—1949) (er blieb als einziger der Manns während der Naziherrschaft in Deutschland) | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Marianne Krüll: Im Netz der Zauberer, Frankfurt am Main, S. Fischer, 1999, ISBN 3596113814 | |||
* [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/die-kinder-des-thomas-mann-was-fuer-eine-sonderbare-familie-1.756253 Die Kinder des Thomas Mann: "Was für eine sonderbare Familie"] SZ vom 07.12.2005. Das Literaturhaus zeigt eine Ausstellung über die Kinder der Familie Mann. | |||
*Tilmann Lahme: [http://blogs.faz.net/lesesaal/2015/10/09/tilmann-lahme-die-manns-geschichte-einer-familie-218/ Die Manns. Geschichte einer Familie.] (Rezension. Diese Leseprobe umfasst 40 Seiten im faz-Lesesaal nur mit Registrierung !) 10/2015. 448 Seiten. ISBN 978-3-10-043209-4 ([http://www.fischerverlage.de/media/fs/690/Tilmann_Lahme_DIE_MANNS_Presseinformation.PDF Verlags-Info]) | |||
* | == Sonstiges, Filme == | ||
* Doku-Spielfilm ''Die Manns'' - Ein Jahrhundertroman von Heinrich Breloer, 2001 | |||
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[[Kategorie:Person|Mann]] | |||
Aktuelle Version vom 23. Januar 2020, 09:24 Uhr
Die Familie Mann war eine deutsche Literaten- und Intellektuellenfamilie, deren Kern die eheliche Verbindung des späteren Nobelpreisträgers für Literatur Thomas Mann, der einer Lübecker Großbürgerfamilie entstammte, mit Katia Pringsheim, der Tochter eines Professors für Mathematik in München darstellt.
Die Familie Mann stellt ein Faszinosum für die Literaturwissenschaft dar: zunächst, weil der Stil der schreibenden Familienmitglieder immer wieder zu Spekulationen über den "Wahren Kern", die biographische Authentizität ihrer Schilderungen hinriss, weiterhin wegen ihres großen Reichtums, ihrer Extravaganz und durch der Verkörperung eines alten, großbürgerlichen Deutschlands der Intellektuellen, wie es zum Zeitpunkt des Wirkens der Manns schon zu existieren aufhörte.
Während der Nazizeit mussten fast alle Mitglieder der Familie Mann Deutschland verlassen; Erika, Klaus, Katia, Thomas und Heinrich Mann wurden schon kurz darauf von den Nationalsozialisten ausgebürgert. In den Jahren ab 1933 sah sich die Familie gezwungen, durch Europa und Amerika zu reisen und sich auf ihren Bekanntheitsgrad sowie auf Erspartes zu verlassen, um weiter als Staatenlose existieren zu können.
Während der Zeit der Weimarer Republik allerdings war die Familie Mann in einer sehr schönen Villa in der Poschingerstraße anzutreffen; dort wurde ein lebhafter Salon geführt, in dem Frank Wedekind, Hermann Hesse, Gerhart Hauptmann, Lion Feuchtwanger und viele weitere Größen der Zeit ein und aus gingen.
Stammbaum
- Elterngeneration
- Thomas Johann Heinrich Mann (1840–1891): Lübecker Kaufmann — Julia da Silva-Bruhns (1851–1923)
- deren Kinder, die Geschwister:
- Heinrich Mann (1871–1950) Schriftsteller, Bruder von Thomas
- Thomas Mann (1875–1955), Schrifsteller, Nobelpreisträger — Katia Pringsheim, Physikerin (1883–1980)
- Enkelgeneration:
- Erika Mann (1905–1969) Schriftstellerin, Kabarettistin, Lektorin
- Klaus Mann (1906–1949) Schriftsteller
- Golo Mann (1909–1994) Historiker, Schriftsteller
- Monika Mann (1910–1992) Schriftstellerin
- Elisabeth Mann-Borgese (1918—2002) Meeresforscherin / Ökologin, Schriftstellerin, *Erste Frau im "Club of Rome" 1970.
- Dominica Borgese
- Michael Mann (1919—1977) Musiker und Literaturwissenschaftler
- Frido Mann (* 1940) Psychologe und Schriftsteller
- Julia Elisabeth Therese Mann (1877—1927), genannt Lula
- Carla Augusta Olga Maria Mann (1881—1910), Schauspielerin
- Carl Victor Mann (1890—1949) (er blieb als einziger der Manns während der Naziherrschaft in Deutschland)
- deren Kinder, die Geschwister:
Literatur
- Marianne Krüll: Im Netz der Zauberer, Frankfurt am Main, S. Fischer, 1999, ISBN 3596113814
- Die Kinder des Thomas Mann: "Was für eine sonderbare Familie" SZ vom 07.12.2005. Das Literaturhaus zeigt eine Ausstellung über die Kinder der Familie Mann.
- Tilmann Lahme: Die Manns. Geschichte einer Familie. (Rezension. Diese Leseprobe umfasst 40 Seiten im faz-Lesesaal nur mit Registrierung !) 10/2015. 448 Seiten. ISBN 978-3-10-043209-4 (Verlags-Info)
Sonstiges, Filme
- Doku-Spielfilm Die Manns - Ein Jahrhundertroman von Heinrich Breloer, 2001
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