Trachtengeschäft Wallach: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Trachtengeschäft Walllach''' der Brüder Julius und Moritz Walllach in der [[Residenzstraße]] ging später im [[Loden Frey]] auf. Das ehemalige ''Volkstrachtengeschäft'' wurde m Jahre [[1900]] gegründet. Und [[1936]] arisiert. Der dritte Bruder Max Wallach, der technische Leiter der später [[Dachau]]er gegründeten [[Wallach-Werke]], und seine Frau Melly werden [[1942]] im [[Konzentrationslager Theresienstadt]] ermordet.  
Das früher in München bekannt '''Trachtengeschäft Wallach''' der Brüder Julius und Moritz Wallach in der [[Residenzstraße]], Haus-Nr. 3, ging später im [[Loden-Frey]] auf (1996). Im Jahr 1900 eröffneten die Brüder das "Volkskunsthaus Wallach" in München. Die gewöhnliche Tracht wurde salonfähig und auf dem Bekleidungsmarkt tauchten zum ersten Mal einfache Schnitte aus hochwertigen Stoffen in leuchtenden Farben auf. Das ehemalige ''Volkstrachtengeschäft'' war gegründet. Bereits zehn Jahre nach Firmengründung wurde es königlicher Hoflieferant. Zum 100-jährigen Jubiläum des [[Oktoberfest]]es kostümierten die Wallachs 1910 unentgeltlich den historischen Landestrachtenzug.  


[[1938]] wurde das Geschäft von den Nazis zwangsweise "[[Arisierung|arisiert]]", d.h. sie mussten es für einen Spottpreis abgeben. Juden wurde außerdem das Tragen von Trachten verboten. Und das, nachdem es ja die Wallachs waren, die die Trachten seinerzeit erforscht und wieder modern gemacht haben.
[[Bild:Residenzstr32008a.jpg|thumb|Ecke Residenzstraße und [[Hofgraben]]]]
''Julius und Moritz Wallach'' gelang die Emigration in die USA. Der dritte Bruder [[Max Wallach]], er war der technische Leiter, der später in den [[1920er]]-Jahren in [[Dachau]] gegründeten [[Wallach-Werke]], und seine Frau Melly durfte nicht mehr ausreisen. Sie wurden enteignet und am 11. November 1938 aus der Stadt vertrieben. Bis etwa 1940 lebten er und seine Frau bei Verwandten in Paderborn. Sie wurden von den Nazis [[1943]] im [[Konzentrationslager Theresienstadt]] ermordet.
In der Nachkriegszeit erhielten die überlebenden Brüder Wallach ihr Geschäft wieder zurück. Nach der Schließung 2007 ist nun [[Diesel]] mit seinem ''Flagship Store'' dort.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* Zur Arisierung: [https://www.mitdavidsternundlederhose.de/die-wallachs Ein ''Märchen über die Brüder Wallach''.]   
* http://www.textilhanddruck-fromholzer-wallach.de/wallach-motive.html
* [https://www.pinterest.com/shoptrachtenrau/trachten-geschäft-münchen-trachtenrausch/ Trachten und Trachtenrausch on Pinterest - 23 Pins] (Fotos)
* [http://www.textilwirtschaft.de/business/Muenchener-Trachtenspezialist-Wallach-schliesst_26680.html Münchener Trachtenspezialist Wallach schließt.] (Dez. 2003, textilwirtschaft.de).


* http://www.textilhanddruck-fromholzer-wallach.de/wallach-motive.html
* Film von Katarina Schickling: ''Unsere Tracht und Macht - [http://www.br.de/mediathek/video/unsere-tracht-und-die-macht-102.html Tracht als Politikum.]'' [[BR]], 43 Min, 2015
 
* [http://www.hagalil.com/archiv/2007/06/wallach.htm Fotos aus einer Ausstellung über die Stoffe und Trachten, 2007] im [[Jüdisches Museum|Jüdischen Museum]].
*[http://www.hiergeblieben.de/pages/textanzeige.php?limit=50&order=titel&richtung=ASC&z=216&id=17096 Marion Pokorra-Brockschmidt über die Ausstellung.]
* [https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/muenchen-dachau/wallach-muenchen-dachau-trachtenmanufaktur-kz-ausschwitz-e697648 ''Den Namen Wallach kennen viele, die Geschichte nicht''  …] In [[SZ]] vom 15. Juli 2023
 
* zu Melitta und Max Wallach: [https://stolpersteine-guide.de/map/biografie/3129/max-und-melitta-wallach Auf den kleinen Quadraten steht] unter ihren Namen jeweils: „ermordet am 30.10.1944, oder in den Folgetagen, ... ] (bei stolpersteine-guide.de)
 
== Literatur ==
* Monika Ständecke: ''Dirndl, Truhen, Edelweiß - Die Volkskunst der Brüder Wallach.'' Minerva, München, 2007.
* ''Julius Wallach - Haus für bäuerliche Kunst München.'' Industrielle Rundschau München, 1919. Abschnitt Wallach.


* Film von Katarina Schickling: ''Unsere Tracht und Macht - [http://www.br.de/mediathek/video/unsere-tracht-und-die-macht-102.html Tracht als Politikum.]'' BR, 43 Min
{{Wikipedia-Artikel}}


[[Kategorie:Einzelhandel|Wall]]
{{SORTIERUNG:Wallach}}
[[Kategorie:Einzelhandel]]
[[Kategorie:Residenzstraße]]
[[Kategorie:Dachau]]
[[Kategorie:Ehemaliges Unternehmen]]

Aktuelle Version vom 26. September 2024, 10:01 Uhr

Das früher in München bekannt Trachtengeschäft Wallach der Brüder Julius und Moritz Wallach in der Residenzstraße, Haus-Nr. 3, ging später im Loden-Frey auf (1996). Im Jahr 1900 eröffneten die Brüder das "Volkskunsthaus Wallach" in München. Die gewöhnliche Tracht wurde salonfähig und auf dem Bekleidungsmarkt tauchten zum ersten Mal einfache Schnitte aus hochwertigen Stoffen in leuchtenden Farben auf. Das ehemalige Volkstrachtengeschäft war gegründet. Bereits zehn Jahre nach Firmengründung wurde es königlicher Hoflieferant. Zum 100-jährigen Jubiläum des Oktoberfestes kostümierten die Wallachs 1910 unentgeltlich den historischen Landestrachtenzug.

1938 wurde das Geschäft von den Nazis zwangsweise "arisiert", d.h. sie mussten es für einen Spottpreis abgeben. Juden wurde außerdem das Tragen von Trachten verboten. Und das, nachdem es ja die Wallachs waren, die die Trachten seinerzeit erforscht und wieder modern gemacht haben.

Ecke Residenzstraße und Hofgraben

Julius und Moritz Wallach gelang die Emigration in die USA. Der dritte Bruder Max Wallach, er war der technische Leiter, der später in den 1920er-Jahren in Dachau gegründeten Wallach-Werke, und seine Frau Melly durfte nicht mehr ausreisen. Sie wurden enteignet und am 11. November 1938 aus der Stadt vertrieben. Bis etwa 1940 lebten er und seine Frau bei Verwandten in Paderborn. Sie wurden von den Nazis 1943 im Konzentrationslager Theresienstadt ermordet.

In der Nachkriegszeit erhielten die überlebenden Brüder Wallach ihr Geschäft wieder zurück. Nach der Schließung 2007 ist nun Diesel mit seinem Flagship Store dort.

Weblinks

  • zu Melitta und Max Wallach: Auf den kleinen Quadraten steht unter ihren Namen jeweils: „ermordet am 30.10.1944, oder in den Folgetagen, ... ] (bei stolpersteine-guide.de)

Literatur

  • Monika Ständecke: Dirndl, Truhen, Edelweiß - Die Volkskunst der Brüder Wallach. Minerva, München, 2007.
  • Julius Wallach - Haus für bäuerliche Kunst München. Industrielle Rundschau München, 1919. Abschnitt Wallach.
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